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Es gibt keinen Plan B

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Der Nienburger Markplatz in winterlichem Ambiente. Hier soll im Dezember der Weihnachtsmarkt stattfinden.
Der Nienburger Markplatz in winterlichem Ambiente. Hier soll im Dezember der Weihnachtsmarkt stattfinden. © Leif Rullhusen

Nienburg - von Leif Rullhusen. Einen „Plan B“ gibt es nicht. Bezüglich des Weihnachtsmarktes in der kommenden Adventszeit setzen Nienburgs Politik und Verwaltung alles auf eine Karte.

Einstimmig votierten die Mitglieder des Ausschusse für Sicherheit und Ordnung am Donnerstagabend für den Verwaltungsvorschlag. Und der sieht vor, den Weihnachtsmarkt schon in diesem Jahr vom Ernst-Thoms-Platz direkt in die Innenstadt zu verlegen. Auf dem Kirch- und Marktplatz sowie den daran angrenzenden Teil der Langen Straße soll er stattfinden. Zudem soll mit einer öffentlichen Ausschreibung ein Generalunternehmer gesucht werden, der die Veranstaltung mittels einer sogenannten Dienstleistungskonzession organisiert.

Die Idee ist gut, der Zeitplan sehr sportlich. Das ist knapp zusammengefasst das Ergebnis der Diskussion, die dem dann einvernehmlichen Abstimmungsergebnis in dem Fachgremium vorausging. Das Problem: Nur bis zum 1. Juni haben potenzielle Interessenten Zeit, sich Gedanken über ein entsprechendes Konzept zu machen und sich zu bewerben. Ursprünglich war sogar der 20. Mai als Deadline vorgesehen.

Da die Entscheidung erst am Montag vom Verwaltungsausschuss bestätigt werden muss, kann die Ausschreibung frühestens am Dienstag, also am 28. April, veröffentlicht werden. Hinzu kommen im Mai mehrere lange Wochenenden, beginnend mit dem folgenden. Ein entsprechender Veranstalter sei dazu in der Lage, versicherte Fachbereichsleiter Friedrich Decke trotzdem optimistisch. „Die haben ihre wichtigen Unterlagen zur Hand und reisen mit einem festen Stamm an Schaustellern.“

Solche Veranstalter werde es aber nicht „en masse“ geben, kritisierte unter anderem Dr. Ralf Weghöft (CDU). „Die werden gerade in der Adventszeit schon irgendwo im Einsatz sein und nicht in Nienburg Schlange stehen“, warnte er. Eine Alternative zu dem jetzt eingeschlagenen Weg haben Politik und Verwaltung übrigens nicht. „Es gibt keinen Plan B. Der müsste erst entwickelt werden“, gab Decke zu.

Aktuell haben sich die Nienburger Schausteller bei der Stadt darum beworben, den Weihnachtsmarkt in altgewohnter Form am Ernst-Thoms-Platz auszurichten. „Wir haben ihnen den Zwischenstand mitgeteilt. Aber selbstverständlich können wir jetzt keine Gespräche führen“, machte Decke klar. Vor Juni falle definitiv keine Entscheidung. Erstaunlich war, dass kein einziger Nienburger Schausteller an der öffentlichen Sitzung im Rathaus als Zuhörer teilnahm.

Bürgermeister Henning Onkes ist optimistisch, dass Nienburg keinen „Plan B“ braucht. Wenn alle an einem Strang ziehen, könne es die Stadt schaffen, den Weihnachtsmarkt dahin zubringen, wo er hingehöre – an die Kirche. Zumindest in der Abstimmung taten das am Donnerstagabend schon einmal alle.

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