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Berliner Ring: Neubauprojekt in der Warteschleife

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Derzeit wird die Grundstücksbrache zwischen dem Burger King und dem Kreuzungsbereich als Parkfläche genutzt. 
Derzeit wird die Grundstücksbrache zwischen dem Burger King und dem Kreuzungsbereich als Parkfläche genutzt. © Leif Rullhusen

Nienburg - Von Leif Rullhusen. Eine Millionen-Investition könnte den Kreuzungsbereich zwischen Berliner Ring und Ziegelkampstraße in Nienburg aufwerten. Der Grundstückseigentümer plant auf dem brachliegenden Areal zwischen Burger King und Polizei ein viergeschossiges Projekt.

Für den Verkaufsbereich im Erdgeschoss gibt es bereits zwei Interessenten – beides Bäckereien. An den drei geplanten Etagen darüber haben die Helios Kliniken Mittelweser konkretes Interesse. Die Realisierung könnte allerdings dauern, weil Nienburgs Politik einer notwendigen Bebauungsplanänderung am Donnerstagabend nicht zustimmte.

Die Sache hat nämlich einen Haken: Die Pläne des Investors lassen sich mit dem derzeitigen Bebauungsplan nicht realisieren. Er möchte viergeschossig bauen, erlaubt sind aber nur zwei. Zudem müsste die Bebauungsgrenze verschoben werden. Somit stand das Neubauprojekt, beziehungsweise der entsprechende Antrag des Investors auf eine Änderung des Bebauungsplanes, am Donnerstagabend auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses. Und der schickte die Entscheidung erst einmal in eine Extrarunde. Mit deutlicher Mehrheit vertagte er die entsprechende Beschlussfassung.

Zunächst solle der Investor Skizzen des Baukörpers vorlegen, die ihn auch eingebettet in die Umgebung zeigt, forderten die Politiker fraktionsübergreifend. Ihre Befürchtungen: Vier Geschosse seien an dieser Stelle zu viel. „Man sollte es auf drei Geschosse oder eine bestimmte Höhe deckeln“, forderte der Liberale Heiner Werner. Der Christdemokrat Thomas Olbrich kritisierte vor allem die Verkehrsanbindung, da Fahrzeuge von dem betreffenden Grundstück nur rechts in die Ziegelkampstraße abbiegen dürften und somit anschließend wenden müssten, um auf den Berliner Ring zu gelangen. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Anja Altmann hatte zudem Bedenken bezüglich der Parkplatzsituation.

Verkehrsanbindung und Parkplatzsituation würden auf jeden Fall im Laufe des weiteren Genehmigungsverfahrens genau untersucht, erklärte Claas Bigos, Leiter des Sachgebiets Stadtplanung und Umwelt. Hier gehe es zunächst um eine Bebauungsplanänderung.

Enttäuscht von der Skepsis seitens der Politik war Bürgermeister Henning Onkes. „Vier Geschosse sind kein Hochhaus. Das ist schließlich ein urbaner Standort“, argumentierte der Verwaltungschef. „Das Projekt ist eine tolle Chance für Nienburg. Wir haben an dieser Stelle die Gelegenheit kompakt und flächensparend zu bauen.“ Onkes forderte die Ausschussmitglieder auf, dem Änderungsantrag zuzustimmen, sich „als Stadt zu dem Projekt zu bekennen“ und dem Investoren zu vertrauen.

Vergeblich: Die Politik vertagte eine Entscheidung. Zuvor will sie vom Grundstückseigentümer entsprechende Skizzen sehen.

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