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Überraschungsfrei aber mit viel Diskussionsbedarf

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In den letzten Zügen: Das Wesavi ist so gut wie fertig. Am Dienstag stimmte der Stadtrat der Übertragung des neuen Sport- und Gesundheitsbades in die Budgetverantwortung der „Bäder Stadt Nienburg GmbH“ zu.
In den letzten Zügen: Das Wesavi ist so gut wie fertig. Am Dienstag stimmte der Stadtrat der Übertragung des neuen Sport- und Gesundheitsbades in die Budgetverantwortung der „Bäder Stadt Nienburg GmbH“ zu. © Leif Rullhusen

NIENBURG - von Leif Rullhusen. Zu diskutieren hatten die Mitglieder des Nienburger Stadtrates  viel. Letztendlich stimmten sie aber sämtlichen Beschlussvorschlägen zu. Besonders groß war der Redebedarf bezüglich des Wesavi sowie der Zuordnung von Schülern der Stadt an Schulen des Landkreises.

NIENBURG - von Leif Rullhusen. Ab sofort ist die Bädergesellschaft für Nienburgs größte Neubauinvestition verantwortlich. Der Stadtrat stimmte der Übertragung des neuen Sport- und Gesundheitsbades Wesavi in die Budgetverantwortung der „Bäder Stadt Nienburg GmbH“ in seiner Sitzung am Dienstagabend mehrheitlich zu.

Die Becken des Wesavi füllen sich bereits mit Wasser.
Die Becken des Wesavi füllen sich bereits mit Wasser. © Leif Rullhusen

Dem Beschluss ging erwartungsgemäß eine Diskussion voraus, in der die Skeptiker des Wesavi die Bau- sowie die laufenden Kosten als auch die Höhe und Struktur der Eintrittspreise anprangerten. Während CDU-Fraktionsvize Georg Henning die 15,5 Millionen Euro Baukosten als „Punktlandung“ bezeichnete, kritisierte der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Peter Schmithüsen, die Entscheidung für den Bau eines solch aufwändigen Bades an sich. „Nienburg ohne Bad geht nicht, aber man muss es sich auch leisten können“, erklärte Schmithüsen. Er wolle das neue Bad auch nicht schlecht reden, sondern die Entscheidung, die zu dessen Bau geführt hätte. Schmithüsen hätte es zudem gerne gesehen, wenn die Eintrittspreise nicht vom Aufsichtsrat der Bädergesellschaft, sondern vom Stadtrat festgelegt worden wären. „Warum überlässt man die Preisgegestaltung einer solch kleinen Gruppe von Politikern?“, fragte er. Das sei – wie bei allen Stadttöchtern – gängige Praxis, entgegnete unter anderem Hennig. Auch die GBN lege ihre Mietpreise selbst fest. „Bauchschmerzen“ hatte allerdings auch der CDU-Fraktionsvize angesichts der stark gestiegenen laufenden Kosten. Die sollen den aktuellen Berechnungen zufolge bei über 1,3 Millionen Euro im Jahr liegen. Ursprünglich war einmal von 800 000 Euro die Rede. Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig. Eine schlecht arbeitende Beratungsfirma, erhöhter Personalbedarf und gestiegene Energiekosten sind einige. Viktoria Kretschmer (Linke) findet darüber hinaus die Eintrittspreise viel zu hoch. „Wenn sich die Nienburger das Bad nicht leisten können, haben wir ein leeres Bad“, schimpfte sie.

Sehr viel theoretischer, aber ebenso diskussionsintensiv war die Entscheidung über die Beantwortung einer offiziellen Anfrage des Landkreises. Der hatte im Frühjahr die Erwartung formuliert, dass die Stadt ihren Schülern die Möglichkeit einräumt, auch die Oberschulen in Heemsen und Steimbke besuchen zu können. Kurios dabei: Vor zwei Wochen beschloss der Kreistag die Schließung der Oberschule Heemsen. Ab dem Schuljahr 2015/16 wird sie sukzessive abgeschmolzen. Für überflüssig hielt Jens Borcherding (WG) deshalb eine Antwort und Hedda Freese (Grüne) befürchtete sogar, dass sich Nienburgs oberstes politisches Gremium damit sogar lächerlich mache. Dem entgegneten unter anderem CDU-Fraktionschef Hans-Peter Rübenack (CDU) und Sozialdemokratin Anja Altmann, man würde schließlich nur eine Frage beantworten. „Wir schicken unsere Kinder ja nirgends hin“, betonte Rübenack. Das sah die Ratsmehrheit genauso und stimmte der Schaffung gleicher Voraussetzungen für den Besuch der Schulen in Heemsen und Steimbke, wie für den Besuch der Sekundarstufen-I-Schulen in der Kreisstadt zu.

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