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„Orte der Begegnung“

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Ulrike Taenzer (links), die Leiterin des Heimatmuseums Grafschaft Hoya, eröffnete die Ausstellung. Ihre Vorgängerin Elfriede Hornecker (rechts) stellte ihr Buch über den historischen „Folcwech“ zwischen Weser und Hunte vor. Foto: Horst Friedrichs
Ulrike Taenzer (links), die Leiterin des Heimatmuseums Grafschaft Hoya, eröffnete die Ausstellung. Ihre Vorgängerin Elfriede Hornecker (rechts) stellte ihr Buch über den historischen „Folcwech“ zwischen Weser und Hunte vor. Foto: Horst Friedrichs © -

Hoya - Von Horst Friedrichs. „Straßen sind Orte der Begegnung und der Kommunikation“, sagte Museumsleiterin Ulrike Taenzer während der Eröffnung einer neuen Sonderausstellung im Heimatmuseum Grafschaft Hoya. Und das ist das Thema: „Straßengeschichte(n) aus dem Hoyaer Land“. Dabei hat die Ausstellung zwei Teile – einen überregionalen und einen ausgesprochen lokalen (wir berichteten).

Ein Beispiel aus dem letzteren Teil, das 2017 in Hoya und Umgebung wochen- und monatelang für viel Gesprächsstoff sorgte, nannte Ulrike Taenzer in ihrer Eröffnungsansprache. Es war die Sperrung des Hasseler Steinwegs und damit der Weserbrücke für den Durchgangsverkehr während der Bauzeit des Kreisels anstelle der bisherigen Kreuzung Weserstraße und Bücker Straße. Dabei habe sich auch die Bedeutung des Zusammenwirkens von Land- und Wasserwegen gezeigt. Während der Sperrung in Hoya nutzten damals viele Verkehrsteilnehmer die Fähre in Schweringen, um die Weser zu überqueren.

Die Ausstellungsstücke im lokalen und regionalen Teil, so erklärte Ulrike Taenzer, stammen sowohl aus dem Museums- als auch aus dem Stadtarchiv. Neben interessanten Einzelstücken, die alle mit dem Thema „Straße“ zu tun haben, gibt es viel Lesestoff und auch Bildmaterial aus vergangenen Jahrzehnten. Elfriede Hornecker, die Vorgängerin Ulrike Taenzers als Museumsleiterin, hat in Zeitungen aus dem Jahr 1919 gestöbert und Staunenswertes zutage gefördert. Zu bewundern sind die text- und bildlichen Raritäten unter anderem an einer Litfaßsäule, die eigens für die Ausstellung nachgebaut wurde.

Inhalt des überregionalen Teils der Ausstellung ist das Buch „Unterwegs auf alten Spuren. Der Folcwech zwischen Weser und Hunte“ von Elfriede Hornecker und Willi Schreiber. Elfriede Hornecker schilderte dem gespannt lauschenden Eröffnungs-Publikum die Entstehungsgeschichte des Buchs, das im September dieses Jahres im Solivagus Verlag, Kiel, erscheinen wird. Willi Schreiber, so sagte Elfriede Hornecker, habe die Legende von der 5 000 Jahre alten Handelsstraße Folcwech zum Thema seines Lebens gemacht. Nach mehr als 20 Jahre währenden Recherchen und nachdem er noch als Senior ein Geschichtsstudium absolviert hatte, habe er ein Buch über den Folcwech schreiben wollen.

„Das hat er nicht mehr geschafft“, sagte Elfriede Hornecker. „Aus Altersgründen hat er mir seine Materialsammlung übergeben.“ Die ehemalige Museumsleiterin und Autorin hat dann zwei Jahre an dem Buch gearbeitet, das der Verlag nun für den Druck vorbereitet. Willi Schreiber, ein profunder Kenner der Hoyaer Geschichte, lebt heute im DRK-Altenzentrum der Grafenstadt.

Öffnungszeiten:

Das Heimatmuseum Hoya (Im Park 1) ist immer sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet sowie nach Vereinbarung unter Telefon 04251/671679.

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