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Träume kleiner Mädchen aus rund 100 Jahren

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Könnte von einem der Baumeister Meßwarb geschnitzt worden sein: der hölzerne Puppen-Pavillon.
Könnte von einem der Baumeister Meßwarb geschnitzt worden sein: der hölzerne Puppen-Pavillon. © Beate Ney-Janßen

Rehburg - Von Beate Ney-Janßen. Puppenstuben sind das Thema der Ausstellung, die das Rehburger Heimatmuseum ab morgen präsentiert. Träume kleiner Mädchen aus rund einem Jahrhundert werden dort ab 15 Uhr versammelt sein.

Kleine Ausstellungen zu wechselnden Themen sind die Spezialität des Heimatmuseums, das direkt neben dem Rehburger Rathaus steht. Ob Poesiealben, Taufkleider oder auch Bügeleisen – stets kommen Besucher gerne, um sich diese teils sehr speziellen Ausstellungen anzusehen.

Angelika Suer, Schriftführerin des Bürger- und Heimatvereins, gehört zu denjenigen, die sich um neue Themen, neue Ausstellungen bemühen. Für die Puppenstuben, die sie aufgebaut hat, bekam sie wieder Leihgaben aus vielen Häusern Rehburg-Loccums – und manchmal wird dem Museum eines der Ausstellungsstücke auch geschenkt.

So manche der Puppenstuben ist liebevoll von Vätern und Großvätern zusammengezimmert worden, um den Kindern eine Freude zu machen. Türen von einem Zimmer zum nächsten, Tapeten an den Wänden, manchmal sogar gerahmte Bilder, die der Puppenstube erst die rechte Gemütlichkeit verleihen, haben die Zeit überdauert. Dazu kommen die Möbel – und die Einrichtung jedes dieser Mädchenträume spricht Bände von der Zeit, aus der sie stammt. Ob es nun die Kommode mit drehbarem Barfach ist oder das Nierentischchen, der schwere Sessel mit den gedrechselten Beinen oder das Baby-Bettchen aus Rohrgeflecht. Liebevoll baute Suer die Puppenstuben im Obergeschoss des Museums auf.

Ein Stück, über das sie sich besonders freut, hat sie unlängst bekommen: einen kleinen hölzernen Pavillon mit Rosenranken und geschnitzten Blumentöpfen, das Dach bespannt mit buntem Seidenpapier. Da der Pavillon dem Heimatmuseum von einem Nachkommen der Rehburger Baumeister und Bürgermeister Meßwarb geschenkt wurde, könne es sogar sein, dass Vater oder Sohn Meßwarb selbst diesen Pavillon geschnitzt haben, meint Suer. Die Verspieltheit der Architektur legt das nahe.

Andere Puppenstuben hat die Loccumer Puppendoktorin Rita Korte beigesteuert. Der jeweilige Zeitgeist ist auch ihnen anzusehen.

Wer die Puppenstuben besichtigen möchte, hat an den Sonntagen vom 24. August bis zum 14. September, jeweils in der Zeit von 15 bis 18 Uhr, dazu Gelegenheit. Der Bürger- und Heimatverein serviert Kaffee und Kuchen in seiner „guten Stube“ und bietet auch Führungen durch die übrigen Räume des Museums an.

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