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Nicht zu alt als Bufdi -  Rehburger startet Freiwilligendienst mit 56

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Spielen, toben, kitzeln – im Kindergarten Bärenhöhle haben die Kinder Spaß mit Bundesfreiwilligendienstler Michael Kläfker.
Spielen, toben, kitzeln – im Kindergarten Bärenhöhle haben die Kinder Spaß mit Bundesfreiwilligendienstler Michael Kläfker. © ade

Rehburg-Loccum-  Bundesfreiwilligendienst nur für junge Menschen zwischen Schule und Ausbildung oder Studium? Das ist beileibe nicht so – wie das Beispiel von Michael Kläfker zeigt, der mit 57 Jahren auf die Zielgerade seines Freiwilligen-Jahres geht.

„Michael! Anschubsen!!!“ Der Ruf tönt laut über den Spielplatz des Bad Rehburger Kindergartens Bärenhöhle. Vier Kinder hocken in der Nestschaukel und rufen so lange, bis sie den ersehnten Schubs – und etliche weitere dazu – bekommen. Quietschend vor Vergnügen lassen sie sich mit der Schaukel immer höher in den Himmel tragen und wissen natürlich, dass Kläfkers Ansage „Und jetzt mit Überschlag!“ als Witz gemeint ist.

Seit August 2018 ist die Bärenhöhle einer von Kläfkers Arbeitsplätzen. Dass er eines Tages in einem Kindergarten arbeiten würde, hat er sich eigentlich auch nicht träumen lassen.

Wenig zuvor war Kläfker noch im Außendienst bei seinem Arbeitgeber, der Telekom. Dort sagt er, sei ein neues Programm aufgelegt worden, das sich „engagierter Ruhestand“ nennt. Ältere Mitarbeiter sollten sich verpflichten für 1 000 Sozialstunden oder für ein Jahr im Bundesfreiwilligendienst. Wer sich darauf einlasse und damit seinen „engagierten Ruhestand“ einläute, bekomme weniger Abzüge bei der Rente. Kläfker informierte sich, fand das Angebot interessant und sah sich in seiner Heimatstadt Rehburg-Loccum nach einer Bufdi-Stelle um.

Arbeitseinsätze an verschiedenen Standorten 

Fündig wurde er bei der Stadt selbst, die jährlich sechs solcher Stellen anzubieten hat. Unterschiedliche Einsatzorte stellte ihm Ute Grolms vom Familien-Servicebüro in Aussicht – und bald darauf war Kläfker mittendrin, arbeitete zum einen in dem Bad Rehburger Kindergarten, an einem weiteren Wochentag in der Grundschule Rehburg und bekam auch noch die Aufgabe übertragen, den Jugendbus zu fahren. Von drei Jahren bis ins Teenager-Alter reichte plötzlich sein Klientel.

Über die Kinder und Jugendlichen heutzutage habe er viel gelernt, bekundet Kläfker lachend und so manches auch für sich dazugelernt. In der Bärenhöhle ist er beispielsweise nicht nur als großartiger Schaukel-Schubser bekannt, sondern auch als der, mit dem herrlich getobt werden kann – und der angesprochen werden sollte, wenn mal wieder einer der Tret-Trecker kaputt gegangen ist. In der Grundschule hat er hingegen unter anderem mit einer Fahrrad-Werkstatt ein eigenes Nachmittags-Angebot gemacht.

Als Vorbereitung auf das Bundesfreiwilligen-Jahr gab es dann noch für alle Bufdis eine mehrtägige Einführung, bei der sie den Jugendleiter-Schein machen konnten. Die Vorstellungsrunde, sagt er, bei der reihum alle ihr Alter nannten und keiner der anderen auch nur ein Drittel seines Lebensalters vorweisen konnte, sei schon ein wenig merkwürdig gewesen – danach war er aber ein Teil einer Gruppe gewesen, in der dieses Alter keinerlei Rolle gespielt habe.

Stadt Rehburg-Loccum sucht wieder

Bundesfreiwilligendienstler sucht die Stadt Rehburg-Loccum in jedem Jahr zum 1. August. Jüngere und gerne auch ältere Interessierte können sich bei Ute Grolms unter der Nummer 05037/970136 informieren.

ade 

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