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Für ein Schiff mit Operationssaal, Pflegestation und Behandlungsräumen

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Kurt Ramsauer (vorne rechts) berichtete in Hoyerhagen über sein Hilfsprojekt. ·
Kurt Ramsauer (vorne rechts) berichtete in Hoyerhagen über sein Hilfsprojekt. · © Foto: Wohlers

Hoyerhagen - Das nächste Krankenhaus ist in Deutschland fast nie mehr als 30 Autominuten entfernt. Stadtbewohner können es oft sogar mit der U-Bahn erreichen.

Autos, öffentliche Verkehrsmittel und eine medizinische Versorgung in Krankenhäusern sind in dem westlich in Südamerika gelegenen Staat Peru jedoch Mangelware. Vor allem in den Regionen um und im Urwald steckt die Zivilisation noch in den Kinderschuhen. Das alles erzählte jetzt Dr. Kurt Ramsauer, Gynäkologe aus Hoyerhagen. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, die Verbesserung der medizinischen Versorgung in Peru voranzutreiben. Deshalb hatte er zu einer Versammlung ins Restaurant „Ipiros“ nach Hoyerhagen geladen.

Mit der bereits gegründeten Organisation „Asociación Barco Medicinal“ (ABM) ist der Grundstein für dieses Projekt gelegt.

Für die Verwirklichung der Idee benötigt der Hoyerhäger jedoch noch finanzielle und fachmännische Unterstützung. Der Bau eines eigenen Schiffes sei schon lange in Planung, sagte Ramsauer. Man warte nur noch darauf, die Idee finanziell realisieren zu können. Ein Schiff mit einer Länge von etwa 20 Metern solle es werden – mit einem Operationssaal, einer Pflegestation und einigen Behandlungsräumen. Für die Unterstützung der Crew werden zudem noch ein Narkosearzt, ein Internist und zwei Chirurgen benötigt. Ein weiterer großer Schritt in Richtung Verwirklichung wurde bereits in diesem Jahr unternommen: Über das Ehepaar Buchroth aus Bruchhausen-Vilsen, das zurzeit in Lima lebt, nahmen Kontakt zur evangelisch-lutherischen Kirche Perus (ILEP) auf. Der dortige Pastor Manuel Obeso sowie der Kirchenvorsitzende Armando Capcha Rojas sagten bereits zu, mit der Organisation zusammenarbeiten zu wollen. „Wir planen ein gemeinnütziges Hilfsprojekt, das sich in erster Linie auf die Bevölkerung am Flussufer des Rio Napo in der Region Loreto konzentriert“, erklärte Ramsauer. „In Peru sterben die meisten Menschen an Wurmerkrankungen und Malaria. Das muss man erstmal verinnerlichen.“

Die Ziele des gemeinsamen Projekts sind die Senkung der Sterberate, die Gesundheitsvorsorge und die nachhaltige kommunale Stärkung der Gesundheit. Die Zusammenarbeit mit der peruanischen Kirche sei zudem eine große Hilfe, wenn es um die bürokratischen Hürden im Staat ginge. „Der Kontakt zwischen Verein und Behörde ist dadurch viel einfacher und offener geworden“, sagte Ramsauer. „Das Wohlwollen des peruanischen Umweltministeriums haben wir schon mal.“

Bevor der Verein vor Ort seinen Einsatz starten kann, sind für November noch weitere Nachforschungen in Peru geplant. Damit alles so umgesetzt werden kann, wie es den Vorstellungen entspricht, braucht der ABM vor allem noch eines – Unterstützung ! Ein weiteres Ziel der Organisation für die Zukunft ist somit auch, größere Unternehmen „mit ins Boot zu holen“, erklärte Ramsauer. · jaw

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