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Schirme, Kübel, Bänke, Säuleneichen

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So könnte der Platz links vor der Grundschule gestaltet werden. Er ist entstanden durch den Abriss des „Schuhmann“-Hauses. Gepflastert ist er bereits im Stil des angrenzenden Platzes rund um den Zwergenbrunnen. - Entwurf: Architekturbüro Schumacher, Foto: Michael Wendt
So könnte der Platz links vor der Grundschule gestaltet werden. Er ist entstanden durch den Abriss des „Schuhmann“-Hauses. Gepflastert ist er bereits im Stil des angrenzenden Platzes rund um den Zwergenbrunnen. - Entwurf: Architekturbüro Schumacher, Foto: Michael Wendt © -

Hoya - Von Michael Wendt. „Wir sitzen zwar alle zu viel, aber hier würde ich trotzdem Sitzmöglichkeiten schaffen“, sagte die beauftragte Bücker Architektin Renate Schumacher, als sie dem Bauausschuss des Hoyaer Stadtrats am Mittwochabend ihren Entwurf für die Gestaltung des Platzes an der Grundschule vorstellte. Pflanzkübel mit angebauten Sitzflächen sowie sechs Bäume sollen Akzente auf dem Platz setzen und wetterfeste Metallregenschirme zu jeder Jahreszeit Schutz vor Regen und Sonne bieten.

Der Platz ist zweigeteilt, die hintere Hälfte gehört zum Schulhof. Dort sollen drei der sechs Bäume stehen und ebenfalls wetterfeste Schirme. Die zu pflanzenden Bäume könnten Säuleneichen sein, sagte Renate Schumacher. Die würden den Lehmboden vertragen und sind pflegeleicht – anders als Bäume mit ausladender Krone.

Kontroverser Gedankenaustausch

Die Mehrheit des Ausschusses stimmte für den Gestaltungsvorschlag, den die Mitglieder vor wenigen Tagen erhalten hatten. Am Dienstag hatten sie direkt vor der Sitzung den Platz in Augenschein genommen, und Renate Schumacher hatte ein Gestaltungsmodell vorgestellt (siehe Foto).

Frauke Gieße-Claus (Bürgerforum) war das zu kurzfristig. „Ich muss den Vorschlag erst einmal verdauen. Die Metallschirme bereiten mir noch Bauchschmerzen. Ich habe aber auch keinen Alternativvorschlag“, sagte sie. Was die Bepflanzung angeht, stellte sie infrage, ob Bäume mit ausladender Krone nicht die nötige Pflege wert sind. Schlussendlich stimmte sie gegen den Vorschlag.

Das tat auch Claudia Wübbeling (CDU). „Mir geht es da ähnlich wie Frauke. Mir fehlt die Alternative – gestalterisch und preislich“, sagte sie. Die Kosten für die Umsetzung des vorliegenden Entwurfs betragen geschätzte 23.000 Euro.

„Mit den Metallschirmen können wir Vorreiter sein“

Als Kompromiss schlug Stadtdirektor Detlef Meyer vor, die Metallschirme zunächst nur auf dem Schulgelände aufzustellen, das im Besitz der Samtgemeinde ist. Dann könne man sehen, wie die Wirkung ist. Anne Wasner (SPD) entgegnete: „Ich würde es genau andersherum machen, weil die Schule nur vormittags genutzt wird und der Hof nicht öffentlich zugänglich ist.“

Fritz Groß (CDU) sagte: „Ich meine, mit den Metallschirmen können wir auch mal Vorreiter sein. Wir haben so viele Projekte, die wir vor uns herschieben, da sollten wir dieses hier erst einmal abschließen.“

Schlussendlich blieb der Ausschuss mehrheitlich beim ursprünglichen Vorschlag. „Die Gestaltung ist mutig, wir machen damit einen Schritt nach vorne“, sagte der Vorsitzende, Friedrich Gilster (SPD).

Norbert Thoss: Warum nur Teilgestaltung?

In der Einwohnerfragestunde wollte der Hoyaer Norbert Thoss wissen, warum die Gestaltungsplanung nur den linken Teil des Platzes einbezieht und nicht auch den rechten Teil am Zwergenbrunnen. Bauamtsleiter Rolf Walnsch antwortete: „Es geht um eine relativ kleine Fläche. Man findet keine Büros, die eine kleine Planung wie diese machen.“ Stadtdirektor Detlef Meyer ergänzte: „Wir verfeinern nur den Bestand. Das gesamte Gelände zu überplanen, wäre ein völlig neues Projekt gewesen. Dazu haben wir jetzt keine Notwendigkeit gesehen. Wir haben andere Prioritäten.“

Abschließend entscheidet am Montag der Stadtrat über die Gestaltung.

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