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Schnell wie eh und je: Die Feuerwehr bleibt einsatzbereit

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Eine Corona-Ausstattung haben jetzt alle Feuerwehrfahrzeuge in der Samtgemeinde Grafschaft Hoya. Gemeindebrandmeister Carsten Meyer zeigt sie am Beispiel eines der Fahrzeuge im Hoyaer Feuerwehrhaus. Bestandteile sind neben einer Waschbürste Wasser und Druckluft sowie Seife und Desinfektionsmittel. Zusatzausstattung ist die Schutzmaske mit dem Leitsatz „Feuerwehr – Helfen aus Leidenschaft“.
Eine Corona-Ausstattung haben jetzt alle Feuerwehrfahrzeuge in der Samtgemeinde Grafschaft Hoya. Gemeindebrandmeister Carsten Meyer zeigt sie am Beispiel eines der Fahrzeuge im Hoyaer Feuerwehrhaus. Bestandteile sind neben einer Waschbürste Wasser und Druckluft sowie Seife und Desinfektionsmittel. Zusatzausstattung ist die Schutzmaske mit dem Leitsatz „Feuerwehr – Helfen aus Leidenschaft“. © Horst Friedrichs

Samtgemeinde Hoya – Wenn der Alarm auslöst, ist alles wie immer: Dann dauert es nur Minuten, und die Feuerwehrfahrzeuge fahren mit Blaulicht und Sirene zum Ort des Geschehens. Ob Feuer, Sturmschaden oder schwerer Unfall, die Männer und Frauen der Feuerwehren sind so schnell zur Stelle wie eh und je. Daran ändern auch die Erschwernisse nichts, die die strengen Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus mit sich bringen.

„Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren in der Samtgemeinde Grafschaft Hoya ist gewährleistet – auch unter Corona-Bedingungen.“ Das bekräftigten Gemeindebrandmeister Carsten Meyer (Wienbergen) und sein Stellvertreter Wilfried Gütz (Hoya) jetzt in einem Gespräch mit der Kreiszeitung. Anlass für das Treffen im Hoyaer Feuerwehrhaus war die aktuelle Frage, wie sich die Einschränkungen durch die Pandemie auf den Dienstablauf der Freiwilligen Feuerwehr auswirken.

„In den Fahrzeugen und an der Einsatzstelle herrscht Maskenpflicht“, sagt Carsten Meyer. „Natürlich gelten bei uns auch die Abstandsregeln. In den Fahrzeugen ist das allerdings nicht zu realisieren.“ Schwierigkeiten kann es beim Funkverkehr geben. „Wegen der Masken ist die Verständigung mit den Funkgeräten manchmal schlecht“, berichtet Wilfried Gütz. „Da geht es dann nicht anders, als die Maske für einen kurzen Moment zu lüften.“

Nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatte der Gemeindebrandmeister sämtliche Ausbildungsdienste abgesagt (wir berichteten). Inzwischen sind Dienste mit maximal zehn Personen – unter Maskenpflicht – wieder erlaubt. Fahrzeuge und Gerätschaften werden nach jeder Benutzung desinfiziert.

In Hoya wurden vier Gruppen zu je 15 Mitgliedern gebildet, von denen dann jeweils höchstens zehn am Dienst teilnehmen. „Die Gruppen bleiben immer zusammen“, erklärt Carsten Meyer. „Sollte es einen Corona-Verdachtsfall geben, muss nur die betroffene Gruppe aus dem Dienst herausgenommen werden.“

„Wir sind alle für die Corona-Bedingungen sensibilisiert“, betont Wilfried Gütz. „Alle Feuerwehren haben im Einsatz Handdesinfektionsmittel dabei, und in den Feuerwehrhäusern stehen die vorgeschriebenen Desinfektionsständer.“ Einsätze hinter der Maske, so die beiden Brandmeister, seien für die Wehrmitglieder eine Belastung. Doch alle seien sich dieser Notwendigkeit bewusst. „Unsere Einsatzkräfte werden ständig ermahnt, sich selbst zu kontrollieren und auf Symptome wie Erkältung und Fieber zu achten.“

Kinder- und Jugendfeuerwehren, so Carsten Meyer, seien noch vollständig von den Diensten ausgeschlossen. Meyer: „Wir hoffen aber, dass sie Mitte bis Ende September wieder aktiv werden können.“ Das Kreisjugendzeltlager der Feuerwehren, das dieses Jahr in Heemsen stattfinden sollte, sei bekanntlich abgesagt worden. Überhaupt fehle jede Art von Geselligkeit: Sitzungen fallen aus, und auch Lehrgänge an den Landesfeuerwehrschulen Celle und Loy gebe es kaum. Von diesen Einschränkungen seien nur die Berufsfeuerwehren in Celle und die Führungskräfte in Loy ausgenommen. Bis zum 30. Juni 2021 seien die meisten Lehrgänge bei den Landesfeuerwehrschulen abgesagt.

Es herrsche eine große Ungewissheit, darin sind sich Carsten Meyer und Wilfried Gütz einig. So sei auch noch völlig unklar, ob die Jahreshauptversammlungen überhaupt stattfinden können – eigentlich ein fester Bestandteil der Terminkalender aller Feuerwehrmitglieder.

Von Horst Friedrichs

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