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Schreiben mit Würstchen

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Kreiszeitung Syke
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Hoya - HASSEL (kap) · Auf einem Tisch in Dietrich Kramers Haus liegen Fische, Würstchen, Kartoffeln und lauter andere Nahrungsmittel sowie Dinge, die nur eine Sache gemeinsam haben: Aus allen ragt eine kleine metallene Spitze, mit deren Hilfe sich ganze Romane verfassen lassen. Dietrich Kramer sammelt Kugelschreiber und nennt mehr als 12 000 dieser Schreibgeräte sein Eigen.

„Mit den Reklameschreibern ging es vor 30 oder 40 Jahren los“, berichtet der Hasseler von den Anfängen seiner „Sammelwut“.

Als seine Nachbarn und Bekannten von der Leidenschaft für die „Kulis“ erfuhren, war das Anwachsen der Sammlung nicht mehr zu verhindern, denn jeder brachte Kramer zum Besuche immer den ein oder anderen Kugelschreiber mit.

„Ich mach das nicht mehr fanatisch. Früher war das schon fast eine Sucht“, beschreibt der mittlerweile 74-Jährige sein Verhalten und lacht. „Wenn früher ein Vertreter auf den Hof kam, hielt der immer schon seine Kugelschreiber fest.“ So kommt es auch, dass in seinem Haus Werbekulis fast aller Unternehmen der Region zu finden sind.

Stifte in allen möglichen Formen und Farben lagert Kramer in Kisten und Koffern. „Meine Frau sagt immer, ich soll mir ein Zimmer dafür einrichten, aber das will ich nicht“, erklärt er und betont, dass seine Sammlung ein reiner Freizeitspaß ist, bei dem es ihm mehr um die Originalität, als um den Wert der Kugelschreiber geht. Auf Börsen tauscht er Stifte, die er doppelt hat, mit anderen Kuli-Fans.

Die Auswahl seiner Schreiber ist so riesig wie unterschiedlich. Da gibt es neben einfachen Reklamestiften und besonderen Formen auch Schreibgeräte mit etlichen Zusatzfunktionen. Eingebaute Diktiergeräte, Stempel inklusive Stempelkissen, Laser-Pointer sowie Zeige- und Zollstöcke und vieles mehr verleihen den Schnellschreibern zusätzliche Verwendungsmöglichkeiten. Ein ganzes „Büro“ passt plötzlich in eine Schreibtischschublade.

Das Problem, dass Kugelschreiber nur dann schreiben, wenn sie mit der Spitze nach unten gehalten werden, hat der so genannte „Space Pen“ nicht. Er funktioniert und schreibt auch dann noch, wenn man ihn eine längere Zeit über Kopf hält.

Auf die besonderen Stifte stößt Kramer meist durch Zufall. „Wenn man sammelt, kriegt man auch einen Blick dafür“, findet der Großvater von zwei Enkelkindern, die gerne in seiner Sammlung stöbern.

Noch heute bringt Dietrich Kramer sich von jeder Reise Kugelschreiber mit, sofern an seinen Urlaubsort welche angeboten werden.

Dass er mit seiner Leidenschaft für die Schreibgeräte nicht alleine ist, und das es sich bei seiner Sammlung nicht um die größte handelt, dessen ist er sich bewusst. Er sammelt sogar Stifte von anderen Sammlern. Auf einem steht „150 000 Kugelschreiber wollen sich vermehren“.

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