Soll der Weser-Radweg Bücken links liegen lassen?
Bücken/Hoya - Von Michael Wendt. Werden Bücken und die örtliche Wirtschaft vom Tourismus abgehängt? Das fürchtet eine Interessengemeinschaft aus dem Flecken.
Seit Tagen sammelt sie Unterschriften gegen die mögliche Verlegung des Weser-Radwegs, und Gastwirt Wilhelm Thöle hat bereits die Kooperation mit der Samt gemeinde bezüglich der Baumesse 2014 aufgekündigt.Das Thema „Qualitätsoffensive Weser-Radweg“ steht heute Abend (18.30 Uhr) auf der Tagesordnung des Bauausschusses im Hoyaer Rathaus.
Die Gastronomen und Quartiersanbieter sind am 12. März in Hoya über die Pläne informiert worden. Susanne Leiding vom Bücker Kaffeehaus Leiding und Wilhelm Thöle sammeln nun unterThöle: „Die Beteiligten sind schlecht informiert“
dem Titel „Stiftskirche statt Kläranlage“ Unterschriften gegen eine Verlegung des Wegs. Dabei wollen sie aber zunächst „den Ball flach halten“, sagen beide auf Nachfrage der Kreiszeitung. Die Presse habe man bewusst nicht über die Aktion informiert.
Wilhelm Thöle zählt 30 Betriebe in Bücken, Dedendorf und Hoya, an denen die Radfahrer künftig nicht mehr vorbeikämen. „Es gibt bei den Beteiligten ein Informationsdefizit“, behauptet er. Das möchte er bei einem Treffen am Donnerstag beseitigen. Dazu sind unter anderem der Weserbund als Initiator des Radwegs eingeladen sowie Samtgemeindebürgermeister Detlef Meyer und Bückens Bürgermeister Wilhelm Schröder.
Thöle setzt auf Informationen, kann aber seine Emotionen nicht verbergen. „Wenn sie uns den Radweg wegnehmen wollen, mache ich auch keine Baumesse mehr“, sagt er. Diese Großveranstaltung der Samtgemeinde findet alle zwei Jahre statt, Thöle war seit Langem Gastgeber.
Meyer: „Highlights werden ausgeschildert“
„Ich finde es schade, dass man die Themen Radweg und Baumesse vermischt“, sagt Samtgemeindebürgermeister Detlef Meyer. Er bedauert, „dass man Maßnahmen zur Qualitätssicherung des Radwegs torpediert“. Die Highlights und Quartiere in Bücken wolle man ausschildern und am Radweg bewerben. Meyer: „Es will niemand den Gastronomen in Bücken etwas Böses.“
Wirtschaftsförderer York Schmelter aus der Arbeitsgruppe „Baumesse“ hat sich für die Veranstaltung 2014 bereits Gedanken über eine Verlegung gemacht. „Ich sehe das als Chance“, sagt er.