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SPD-Initiative gegen den Ärztemangel

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Nienburg - NIENBURG n Die SPD im Landkreis Nienburg will den Druck im Kampf gegen den zunehmenden (Haus-)Ärztemangel erhöhen: „Schon heute spüren wir auch bei uns im Landkreis Nienburg wachsende Versorgungslücken. Es wird quer durch den Landkreis immer schwieriger, Nachfolger für ausscheidende Ärzte zu finden.

Das fängt bei den Fachärzten an und setzt sich zunehmend bei den Hausärzten fort“, erklärte der SPD-Landtagsabgeordnete Grant Hendrik Tonne aus Leese. „Gleichzeitig ist es für die Attraktivität unserer Kommunen extrem wichtig, dass es in den Gemeinden Hausärzte gibt, die ohne lange Anfahrtswege besucht werden können“, so Tonne weiter.

Die SPD-Fraktion kämpfe deshalb für eine Aufwertung des Hausarzt-Berufs. „Wir wollen die Vergabe von Medizin-Studienplätzen reformieren. Wer sich verpflichtet, sich in Niedersachsen als Hausarzt niederzulassen, der wird begünstigt“, sagte Tonne.

Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), also die Gemeinschaft aller niedergelassenen Ärzte, habe den gesetzlichen Auftrag, die medizinische Versorgung auf dem Lande sicherzustellen. Aber auch die Landesregierung sei in der Pflicht. „Da passiert uns viel zu wenig“, so Tonne. Die SPD-Initiative stehe auf verschiedenen Pfeilern, die dem Ärztemangel entgegenwirken sollen.

„Das Land muss Stipendien anbieten, um mehr Medizinstudierende für die Allgemeinmedizin zu gewinnen.“ Spezielle Existenzgründer-Programme in ländlichen Regionen könnten helfen, künftig mehr Hausärzte aufs flache Land zu locken. Die niedersächsischen Krankenhäuser sollten die Zahl ihrer Weiterbildungs-Stellen für Hausärzte spürbar erhöhen, so einige der sozialdemokratischen Forderungen.

Nicht zuletzt werde der Anteil von Hausärztinnen stark wachsen. Tonne: „Die Medizin wird weiblich. Über 60 Prozent der Medizinstudierenden sind heute Frauen“. Ausreichende Kita-Plätze, gut ausgestattete und gut erreichbare Schulen sowie attraktive Freizeit- und Kulturangebote würden deshalb in Zukunft bei der Frage nach einer Praxis-Nachfolge immer wichtiger werden.

Tonne erinnerte abschließend daran, dass in den kommenden zehn Jahren in Niedersachsen rund 3 000 neue Hausärzte benötigt würden. Um diese Lücke zu füllen, sei „dringend zu handeln.“

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