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Sturmgefahr ist gebannt

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Endlich sind sie weg, die hohen Tannen an der Rosenstraße in Hoya. Darüber freuen sich die Nachbarn (von links) Hans Soltau, Hans-Georg Sinding und Ctefan Wohlfeil. Für sie bedeutet das Ergebnis der Baumfällaktion: weniger Tannennadeln fegen und mehr Tageslicht. Foto: Horst Friedrichs
Endlich sind sie weg, die hohen Tannen an der Rosenstraße in Hoya. Darüber freuen sich die Nachbarn (von links) Hans Soltau, Hans-Georg Sinding und Ctefan Wohlfeil. Für sie bedeutet das Ergebnis der Baumfällaktion: weniger Tannennadeln fegen und mehr Tageslicht. Foto: Horst Friedrichs © -

Hoya - Von Horst Friedrichs. Entwarnung an der Rosenstraße in Hoya: Die Herbststürme können kommen, und Anwohner müssen nicht länger befürchten, dass ihnen eine Riesentanne aufs Dach oder gar auf den Kopf fällt. Denn Motorsägen stoppten nun den zehn Meter hohen Wildwuchs auf dem total verwahrlosten ehemaligen Wohngrundstück Nummer 6a (wir berichteten). Den einstigen Tannenwald dort, der die Nachbarn mit fallenden Nadeln malträtierte, gibt es nicht mehr. Denn gerade noch rechtzeitig, bevor ihnen Sturmböen die Arbeit abnehmen konnten, rückten Holzfäller an und sorgten für einen ersten Schritt auf dem Weg zu geordneten Verhältnissen.

Zuvor war die Rosenstraße 6a zweieinhalb Jahre lang ein ständiges Ärgernis für die Nachbarn. „Der Artikel in der Kreiszeitung hat uns sehr geholfen“, sagt Tannenwald-Anlieger Hans-Georg Sinding, der den Stein ins Rollen brachte und sich – auch im Sinne weiterer Nachbarn – mit Nachdruck dafür einsetzte, dass auf dem Grundstück mit seinen ungehemmt wuchernden Bäumen und Büschen endlich aufgeräumt wird. Ein Anfang wurde jetzt gemacht, nachdem das Anwesen mitsamt leer stehendem Wohnhaus in das Eigentum des Landes Niedersachsen übergegangen ist.

Nachdem die hohen Rosenstraßen-Tannen nun gefällt wurden, nadelt es nicht mehr zentnerweise auf Bürgersteige, Straße und Vorgärten. Und es ist heller geworden rund um 6a. „Wir können in der Küche wieder bei Tageslicht essen“, berichtet Hans-Georg Sinding, wie sich das Leben seiner Familie zum Positiven verändert hat, denn: „Solange die Tannen bei uns gegenüber standen, war es morgens so dunkel, dass wir Licht einschalten mussten. Nach zweieinhalb Jahren künstlichem Licht ist es einfach herrlich, wieder die Sonne zu sehen.“ Nicht minder froh sind Sinding und seine Nachbarn darüber, dass sie nicht mehr ständig die dicke Schicht Tannennadeln vor ihren Häusern wegfegen müssen. „Wir sind alle froh, dass der Dreck weg ist“, erklärt Anwohner Hans Soltau. „Und wir hoffen, dass das Grundstück mitsamt Haus bald verkauft wird. Auf jeden Fall werden wir den neuen Eigentümern eine gute Nachbarschaft bieten.“

Ctefan Wohlfeil, unmittelbarer Nachbar des Tannenwald-Grundstücks auf derselben Straßenseite und bislang im direkten Fallbereich der Zehn-Meter-Bäume, ist vor allem erleichtert darüber, dass die Sturmgefahr jetzt gebannt ist: „Die Herbststürme wären für uns sehr gefährlich geworden.“

Ein Schandfleck ist das Grundstück Rosenstraße 6a allerdings immer noch, wenn auch ohne „Wald“. Das Wohnhaus ist zwar wieder sichtbar geworden, doch das bisherige Unterholz ist ein urwaldhaftes Dickicht. Das Land Niedersachsen als neuer Eigentümer per Gerichtsbeschluss, vertreten durch das Landesamt für Bau und Liegenschaften, hat Abhilfe versprochen, seit Hans-Georg Sinding den Artikel der Kreiszeitung vom 7. September an die Behörde schickte und eindringlich um Veränderung bat. Mit Erfolg, wie die Gemeinschaft der 6a-Nachbarn hocherfreut feststellen konnte. Denn schon zehn Tage nach Erscheinen des Artikels trafen die Behördenvertreter aus Hannover zu einer Ortsbesichtigung an der Rosenstraße in Hoya ein und sagten zu, dass bis Ende des Monats alle 36 Tannen bis auf eineinhalb Meter Höhe gestutzt werden sollte. Elf Tages später wurden nun alle 36 Riesenbäume durch eine Hoyaer Firma gefällt, gefräst und entsorgt. Nichtsdestoweniger gibt es auf dem Wildwuchs-Grundstück noch eine Menge zu tun, um es in einen vorzeigbaren Zustand zu versetzen.

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