Und tatsächlich hat die 52-Jährige schon vielfach beobachtet, welchen positiven Einfluss ihre stimmungsvollen Bilder auf das Befinden anderer haben. So streut sie zum Beispiel manchmal ganz gezielt einige Aufnahmen in erhitzte Online-Diskussionen ein, um die Gemüter abzulenken und zu beruhigen. Dass ihre positive Haltung ansteckend ist, hat die Hobbyfotografin schon mehrfach beobachtet und freut sich darüber. „Ich kenne immer mehr Leute, die ihre Sichtweise verändern und das kundtun oder die sogar selbst fotografieren, um schöne Momente zu teilen“, beschreibt sie munter.
Nach den Anfängen ihrer Foto-Leidenschaft gefragt, verdunkelt sich der Blick Tanja Scheers leicht. „Ich habe schon viel erlebt – auch schlimme Situationen, wie den Tod meiner Mutter im Jahr 2012“, erzählt sie. Der Verlust der Mutter, die ihren Kampf gegen Krebs verloren hatte, hat die lebensfrohe Nienburgerin schwer getroffen. „Ich habe damals gelernt, Unterstützung anzunehmen, und gelernt, Dinge anders zu betrachten. Seinerzeit bin ich viel gelaufen, um den Kopf frei zu kriegen.“ So habe alles angefangen. „Ich habe meine Lauffotos auf Instagram geteilt und schnell gemerkt, dass Interesse besteht an meinen Darstellungen.“
Dann habe sich das Ganze zu einer echten Herzensangelegenheit entwickelt. „Wenn ich schönes Licht sehe, oder tolle Farben, wenn mich ein Bild fasziniert, dann hole ich mein Handy hervor und fotografiere“, beschreibt Tanja Scheer. Besonders Spiegelungen haben es der Hobbyfotografin angetan. „Es steht eigentlich immer etwas herum, was man zum Spiegeln nehmen kann“, sagt sie. „Von der spiegelblanken Motorhaube eines Autos über die klassische Pfütze bis hin zu einer kleinen Wasserlache auf einem Verkehrspoller...“