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Andreas Winkelmann liest im Filmhof Hoya aus „Das Haus der Mädchen“

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Gut zu tun hatte Bestsellerautor Andreas Winkelmann in der Pause seiner Lesung im Filmhof Hoya. Zahlreiche Fans stellten sich geduldig an, um ihr Winkelmann-Buch mit einer Widmung des Schriftstellers zieren zu lassen.J Fotos: Horst Friedrichs
Gut zu tun hatte Bestsellerautor Andreas Winkelmann in der Pause seiner Lesung im Filmhof Hoya. Zahlreiche Fans stellten sich geduldig an, um ihr Winkelmann-Buch mit einer Widmung des Schriftstellers zieren zu lassen. © Horst Friedrichs

Hoya - Von Horst Friedrichs. „Das Haus der Mädchen“ – ein Bordell? Oder zumindest ein Gebäude im Rotlichtmilieu, in dem sich Handlungen abspielen, die „Mann“ dort erwarten kann? Um diese und weitergehende Fragen kreisen die Gedanken von Männern offenbar, sobald ihr Blick in einem Buchladen auf Andreas Winkelmanns neuesten Thriller fällt. Denn der heißt „Das Haus der Mädchen“ und katapulierte seinen Autor aus dem Nichts auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste.

In den oberen Rängen der Top Ten steht er dort nun schon seit 15 Wochen – aktuell auf Platz vier. „Wenigstens noch vor Sebastian Fitzek (Anm. d. Red: ebenfalls ein Thriller-Autor)“, kommentierte Winkelmann den Stand der Bestsellerliste am Donnerstagabend im Filmhof Hoya, wo er vor dichtbesetzten Zuhörerreihen aus ebenjenem Erfolgsroman las. „Mein Name ist Andreas Winkelmann, ich schreibe Bücher“, stellte sich der Erfolgsautor vor. Und wie es der Zufall wollte, lag die Spiegel-Bestsellerliste auf der Bühne – im Posterformat, gleich neben dem Lesepult.

Solchermaßen gerüstet, vermochte Winkelmann dem Publikum schwarz auf weiß vor Augen führen, wie die Liste der meistverkauften Buchproduktionen Deutschlands aussieht. Wie sehr er sich über die Erfolgsrasanz seines aktuellen Buchhits Gedanken machte, schilderte er den Lesungsgästen mit schlagenden Beweisen. Leserbriefen nämlich, die ziemlich eindeutige Schlussfolgerungen zuließen. Ob die Briefe nun fiktiv waren oder nicht, die Beschwerden darin, von lesenden Männern vorgebracht, gipfelten letztlich in den Vorwurf, getäuscht worden zu sein.

Elke Brümmer und Beate Möller-Dumschat (von links) vom Filmhof Hoya sorgten für einen umfangreich bestückten Büchertisch mit Erfolgstiteln von Andreas Winkelmann. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, die Werke des Bestsellerautors zu erwerben und von ihm signieren zu lassen.
Elke Brümmer und Beate Möller-Dumschat (von links) vom Filmhof Hoya sorgten für einen umfangreich bestückten Büchertisch mit Erfolgstiteln von Andreas Winkelmann. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, die Werke des Bestsellerautors zu erwerben und von ihm signieren zu lassen. © -

Dass „Rotlicht“ draufstehe und ein „langweiliger Thriller“ drin sei, beschrieb einer der Briefverfasser den Grundtenor der Männerzeilen. Das brachte Andreas Winkelmann auf eine wohl unzweifelhafte Erkenntnis: Während Frauen in Spannungsromanen Blut fließen sehen wollen, erfreuen sich Männer eher an Beschreibungen rund um das Thema Sex. Die Erwartung des Letzteren, so stellte der Autor mit einem Augenzwinkern fest, habe dann womöglich zum überwältigenden Erfolg seines neuen Thrillers geführt.

Seine Lesung im Filmhof gestaltete er mit gekonnt trockenem Humor, und auch die Höhepunkte der einzelnen Kapitel setzte er gezielt wirksam ein.

Musiker und Sänger lassen Zuhörer Refrainsequenzen mitsingen – aber wie beziehtmacht ein Schriftsteller bei einer Lesung die Zuhörer ein? Andreas Winkelmann ist, was das betrifft, stets für Überraschungen gut. Zur Einbeziehung des Publikums wendete er im Filmhof Hoya einen hochwirksamen Kunstgriff an: Scheinbar zufällig pickte er einen Lesungsbesucher in der ersten Reihe heraus und fragte ihn nach seinem Vornamen. „Kim“ war das, der gleich unterhalb des Lesepults saß. „Dich baue ich jetzt in die Handlung ein“, versprach Winkelmann und bewies ein gutes Gedächtnis, indem er durchgehend den Protagonisten des ersten Kapitels, der eigentlich Oliver heißt, in Kim umbenannte.

Ehefrau Stefanie Winkelmann und die Filmhof-Inhaberinnen Beate Möller-Dumschat und Elke Brümmer versorgten die Besucher im Foyer des Kinos mit einem Angebot der vielen Bücher, die Andreas Winkelmann bereits geschrieben hat. Sein ebenfalls neuer Titel, „House Sitter“, so erfuhren die Interessierten, werde zurzeit verfilmt. Und bei seiner Lesung im nächsten Jahr werde er erstmals aus einem Liebesroman vorlesen, den er bis dahin geschrieben haben möchte.

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