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Der Traum von einer Skaterbahn

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Großesannis, Finn, Eric (vorne), Jonas und Sebastian. Kleines Foto: Die Autofahrer stören sich nicht an den Jungen. Fotos: Müller
Großesannis, Finn, Eric (vorne), Jonas und Sebastian. Kleines Foto: Die Autofahrer stören sich nicht an den Jungen. Fotos: Müller © -

Hoya - EYSTRUP (lil) · Während andere Jugendliche sich im Freibad abkühlen, treffen sich Jannis, Finn, Eric, Jonas, Sebastian und ihre Freunde fast täglich zum Skaten auf einem Discounter-Parkplatz in Eystrup. Um ihrem Wunsch Nachdruck zu verleihen, fertigten sie ein Banner an. Dies mag dem einen oder anderen, der auf der Bahnhofstraße unterwegs ist, aufgefallen sein – die Botschaft der Elf- bis 14-Jährigen lautet: „Gebt uns eine Skaterbahn.“

Obwohl sich die Kunden, die auf dem Platz ihr Auto abstellen, tolerant gegenüber den Jugendlichen zeigten, sei es nicht der ideale Ort zum Skateboard fahren – habe eine echte Bahn schließlich Rampen und andere schanzenartige Konstruktion, die „Halfpipe“ oder „Quarterpipe“ heißen. „Wir sammeln auch Unterschriften dafür“, erzählen die Jungen, „55 haben wir, unser Ziel sind erstmal 200.“ So eine Bahn wie in Hoya fänden sie schon cool. Dort toben sie sich gerne aus, doch die Anreise gestaltet sich derzeit eher schwierig. „In den Ferien haben wir keine Busfahrkarten“, erklärt der zwölfjährige Jonas. Manchmal packen sie auch ihre Boards ein und machen sich auf den Weg zu den Skaterbahnen in Graue und Bruchhausen-Vilsen. Genauso stehen die vom Jugendzentrum „Chilly“ angebotenen Ausflüge zum Bremer Skaterpark bei der Gruppe hoch im Kurs.

Den Wunsch nach einer eigenen Bahn hatten die Jugendlichen im Mai dem „Chilly“-Team, Petra Isermann und Thorsten Kühn, ans Herz gelegt. „Die Jungs waren geschockt, wie teuer das ist“, so Kühn, der mit seiner Kollegin bei verschiedenen Firmen angefragt hatte. Zwischen 15 000 und 30 000 Euro solle das Ganze kosten. „Wir haben eine beratende Funktion“, erzählt der Sozialarbeiter, „wir machen uns mit den Jungs Gedanken, die vorhandenen Skaterbahnen zu nutzen und Fahrtmöglichkeiten zu organisieren.“ Demnächst stehe wieder ein Treffen mit den jungen „Antragstellern“ an.

Werner Ahlborn, Verwaltungschef der Samtgemeinde Eystrup, sei das gebastelte Banner auf dem Parkplatz noch nicht aufgefallen – der Wunsch sei ihm jedoch bekannt. „Eystrup hat eine Bahn“, so Ahlborn. Gemeint ist die Rollhockeybahn am Sportplatz, die die Gemeinde vor etwa fünf Jahren für Jugendliche bauen ließ. Die gerade, asphaltierte Fläche, die dem Haushalt mit etwa 25 000 bis 30 000 Euro zu Buche schlug, werde heute fast gar nicht genutzt, bedauert der Verwaltungschef. „Wir haben nicht das Geld, jedem Wunsch nachzugehen“, weiß er und weist auf das Gemeindemobil hin, das auch dem „Chilly“ für Fahrten zu anderen Skaterbahnen in der Umgebung zur Verfügung steht.

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