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Spargelsuppe und Co. mit Tim Mälzer

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„Schwarz ist keine gute Farbe“, sagte Tim Mälzer lachend, als er die verbrannten Croutons aus dem Ofen zog. Gemeinsam mit den Schülern der Oberschule Loccum kochte er ihre selbst erstellten Menüs.
„Schwarz ist keine gute Farbe“, sagte Tim Mälzer lachend, als er die verbrannten Croutons aus dem Ofen zog. Gemeinsam mit den Schülern der Oberschule Loccum kochte er ihre selbst erstellten Menüs. © Stecklein

Rehburg-Loccum  - von Kristina Stecklein. Geduftet hat es wohl wie in einer Fünf-Sterne-Küche – zumindest die allermeiste Zeit. Grund dafür war aber nicht allein TV-Koch Tim Mälzer: Am  Freitag kochte er mit neun Schülern und ihrer Lehrerin in der neuen Schulküche der Oberschule Loccum.

Die Küche ist, samt Einweihung mit Tim Mälzer, Siegprämie für den Bundeswettbewerb „Klasse, Kochen!“, aus dem die Oberschule als eine von zehn Gewinnern hervorging. Zu verdanken ist dies vor allem Miriam Sawahn. Sie ist Lehrerin an der OBS. „Ich habe gefragt, ob ich beim Wettbewerb mitmachen kann“, erklärte sie. Im letzten Jahr erstellte sie mit ihren Schülern dafür ein Rezeptbuch, dieses Mal stand der Wettbewerb unter dem Motto „Lecker und günstig“. Da habe man auf regionale Produkte gesetzt – und mit einem Video auch die Jury begeistert. Seit Sommer 2016 hat die Schule eine nagelneue Küche der Firma Nolte stehen – das Einweihungskochen stand allerdings noch bevor.

„Sie sollen das kochen, was sie gut finden“, betont Tim Mälzer beim Gespräch mit dem Blickpunkt. Den eigenen Geschmack verstehen – darum ginge es dem Koch. „Ich lerne immer wieder, wie extrem wir junge Menschen unterschätzen. Es gibt wenig schlechte Schüler, nur viele schlechte Lehrer“, gibt er zu bedenken. In der falschen Vermittlung lege das Problem.

Tim Mälzer gibt Merle Prick (Mitte) und Jennifer Pettermann einige Tipps und Tricks während des gemeinsamen Kochens.
Tim Mälzer gibt Merle Prick (Mitte) und Jennifer Pettermann einige Tipps und Tricks während des gemeinsamen Kochens. © Stecklein

Dass man ein wenig rudimentäre Kenntnisse in der Küche hat, das ist schon wichtig, sagt Mälzer. Katrin Abelmann durfte am Freitag mitkochen, insgesamt gab es drei Teams. Die Neuntklässlerin erklärt: „Wir haben im Vorfeld besprochen, was wir kochen“. So gab es zum Beispielerdbeertiramisu und Brownies als Nachspeise, Salat, Tomaten- und Spargelsuppe als Vorspeise und Hackbraten, selbst gemachte Spaghetti mit Lachs und Schnitzel mit Bohnen im Speckmantel. Jedes Team-Menü durfte nicht mehr als 20 Euro kosten. Bei der Unterstützung half auch Chefkoch Tom Roßner.

Schülerin Jennifer Pettermann kocht auch gern Zuhause. Merle Prick sieht das allerdings anders: Die Neuntklässlerin lässt sich lieber bekochen. „Weil man Vater Koch ist. Ich bin Gott sei Dank nicht so die Hausfrau“, sagt sie lachend. Das wird ihr bei der Nudelherstellung zum Verhängnis. Recht fest will der Teig einfach nicht ausgerollt werden – und Mälzer eilt zu Hilfe. „Den Nudelteig einfach zehn Minuten liegen lassen. Der wird sonst zickig. Wenn er relaxt und entspannt ist, dann geht das wieder“, erklärt der Koch auf Augenhöhe. Ihm ist es wichtig, dass neben Mathe und Co. auch Kochen auf dem Stundenplan steht. „Ich sehe die Schulen in der Verpflichtung, etwas zu machen“, hebt er hervor. Nicht immer würde das Kochen vom Elternhaus der Kinder und Jugendlichen vorgegeben.

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