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Polizeidienststelle bleibt in Rehburg

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Dieses Schild, das derzeit häufig an der Tür der Rehburger Polizeidienststelle hängt, sorgt für Irritationen.
Dieses Schild, das derzeit häufig an der Tür der Rehburger Polizeidienststelle hängt, sorgt für Irritationen. © Beate Ney-Janßen

Rehburg-Loccum - Von Beate Ney-Janßen. „Es wird keine Station geschlossen und aktuell kein Personal abgezogen.“ Diese Aussage ist Frank Münch, Leiter des Polizeikommissariats Stolzenau, wichtig.

Hinzu fügt er allerdings, dass es durchaus Veränderungen in der Besetzung der Polizeistationen in Rehburg-Loccum und auch in Uchte gibt. Für Irritationen sorgt in Rehburg ein Schild an der Tür der Dienststelle mit dem Hinweis „Die Polizei Rehburg-Loccum ist zur Zeit nicht besetzt.“

Zum 1. Februar dieses Jahres hat Münch die Leitung des Polizeikommissariats Stolzenau übernommen – und eine seiner ersten Aufgaben liegt in einer Umstrukturierung auf Veranlassung der Polizeidirektion Göttingen. Um zu gewährleisten, dass das Kommissariat Stolzenau, das für die Gemeinden Uchte, Mittelweser, Steyerberg und Rehburg-Loccum zuständig ist, rund um die Uhr besetzt ist, versehen Beamte nun vermehrt ihren Dienst von Stolzenau aus. Für die Station in Rehburg-Loccum, die dort ihren Sitz in der alten Schule im Zentrum Rehburgs hat, würden sich dadurch leichte Veränderungen ergeben, sagt Münch. Sechs Beamte sind in der Station in Rehburg angesiedelt. Daran werde sich nichts ändern, beteuert Münch. Nach wie vor werde die Station besetzt, allerdings mit Einschränkungen. Da die Beamten nun vermehrt auch Dienste in Stolzenau übernehmen würden, seien die Zeiten, zu denen der direkte Kontakt über die Rehburger Station möglich sei, vermindert. Keinesfalls sei es jedoch so, dass die Station geschlossen werden solle. Das habe auch Uwe Lührig, Polizeipräsident der Direktion Göttingen, erst vor kurzem bestätigt. Die neue Einsatzplanung solle zunächst für sechs Monate gelten. Dann werde geprüft, ob sich die größere Konzentration auf Stolzenau bewähre.

Dass das Schild mit dem Hinweis „nicht besetzt“ in Rehburg derzeit verhältnismäßig oft zu sehen ist, führt Münch auf aktuelle Krankheitsfälle unter den dort stationierten sechs Beamten zurück. Unabhängig davon sei natürlich gewährleistet, dass Rehburg-Loccum jederzeit von Stolzenau bedient werde, auch wenn die Präsenz in der Station momentan verhältnismäßig gering sei.

In Rehburg-Loccum sorgt derweil dieses Thema für Gesprächsstoff. Noch vor wenigen Tagen hatte Rehburgs Ortsbürgermeisterin Angelika Teßner in der Auftaktveranstaltung zum Verbunddorferneuerungsprogramm dazu aufgerufen, für den Erhalt der Polizeidienststelle zu kämpfen. Die diversen Einrichtungen in Rehburg-Loccum wie etwa das Maßregelvollzugszentrum machten das ebenso notwendig, wie beispielsweise auch die aktuelle Verkehrssituation im Zusammenhang mit der Straßenbaustelle im Zentrum Rehburgs. Rehburg-Loccums Bürgermeister Martin Franke hingegen sagt, dass eine gewisse Sorge um die Präventionsarbeit bestehe, die mit den Beamten vor Ort mit der Präsenz an den Grundschulen anfange und mit den diversen Einrichtungen wie der Bad Rehburg Klinik noch lange nicht aufhöre. Ähnlich äußern sich die Ortsbürgermeisterinnen Loccums und Münchehagens, Dörte Zieseniß und Renate Braselmann. Dennis Müller, Marktleiter des „Edeka Neukauf“ in Rehburg bedauert es ebenso, die Polizei nicht mehr in gleichem Umfang wie bisher „in der Nachbarschaft“ zu haben. Viele kleine Probleme ließen sich schnell, einfach und deeskalierend regeln – einfach deshalb, weil sich die Beamten auskennen würden. Und auch die ältere Rehburgerin, die gelegentlich ihren Rollator vor der Polizeidienststelle abstellt, die beiden Stufen in das Gebäude erklimmt, einen guten Tag wünscht und den Beamten ein wenig Obst zur Stärkung überreicht - weil es doch so gut ist, dass sie dort sind - wird wohl manchmal vergeblich klingeln.

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