1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Nienburg

Kommentar: Unterstützung statt Sparversuchen

KommentareDrucken

Nienburg - Es gibt Familien, in denen es der Hund besser hat als das Kind, verdreckte Wohnungen, leere Kühlschränke, seelische und körperliche Misshandlungen, Missbrauch. Im Landkreis Nienburg haben 160 Kinder und Jugendliche einen amtlichen Vormund.

Dass die Ausschussmitglieder die gestiegenen Kosten im Fachbereich Jugend hinterfragen ist verständlich, doch an den Jüngsten und erwiesenermaßen Schwächsten zu sparen, kann nicht die Lösung sein. Die heimischen Politiker sollten die anvisierte Gesetzesänderung für Vormundschaften begrüßen, steigen doch damit die Chancen, weitere „Kevin“-Fälle zu verhindern. Doch stattdessen kommt nur die Frage, ob sich die Aufgaben nicht auf mit weniger Personal erledigen lassen. Der Fachbereich Jugend des Landkreises ist auf einem guten Weg, das beweist nicht zuletzt das gute Zeugnis, dass das Institut für innovative Sozialforschung und -planung (GISS) der Behörde ausgestellt hat.

Für die Politiker gilt: Wer hört, dass immer mehr junge Erwachsene Probleme haben, sich selbstständig in der Welt zurechtzufinden, alleinerziehende Eltern bei den grundlegendsten Dingen Hilfe und Anleitung brauchen, der sollte sich ganz schnell fragen, wie er ihnen helfen kann. Denn all die jungen Menschen, die jetzt Unterstützung brauchen, bilden die Gesellschaft von morgen.

· Friederike Schockenhoff

Auch interessant

Kommentare