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Ein ruhiges Brutplätzchen für den Eisvogel

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Der Eisvogel braucht einen ungestörten Platz, um in Ruhe zu brüten. BUND und NABU zweifeln unter anderem, dass ein Landschaftsschutzgebiet den gewährleisten kann.
Der Eisvogel braucht einen ungestörten Platz, um in Ruhe zu brüten. BUND und NABU zweifeln unter anderem, dass ein Landschaftsschutzgebiet den gewährleisten kann. © Kurt F. Domnik/pixelio

Nienburg - von Leif Rullhusen. Landschaftsschutzgebiet oder Naturschutzgebiet? Über diese Abgrenzung diskutierten die Mitglieder des Nienburger Stadtentwicklungsausschusses am Donnerstagabend hitzig.

Die Stadt soll oder darf nämlich eine Stellungnahme zur vom Landkreis geplanten Ausweisung des Landschaftsschutzgebietes „Teichfledermaus in der Nienburger Marsch“ abgeben. Der Bereich umfasst „Die Rolle“, „Haaken Werder“, „Düsterer See“, „Altes Rott“ sowie „Nienburger Gruben“ abgeben. Ob und in welcher Form der Kreis diese Stellungnahme berücksichtigt, bleibt ihm überlassen.

Diskussionsstoff bot der Vorschlag der Stadtverwaltung, den Bereich „Nienburger Gruben“ als Naturschutzgebiet auszuweisen. Die SPD beantragte, die Stellungnahme der Stadt dahingehend zu ändern, auch die Bereiche „Storchenteiche“, „Altes Rott“ und „Düsterer See“ einschließlich des Seegrabens vom Auslauf bis zur Grenze des Naturschutzgebiets Lemker Marsch als Naturschutzgebiet auszuweisen. Dietmar Thomsik (WG) und die Ausschussmitglieder der CDU-/FDP-Gruppe sahen vor allem Probleme durch die eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten in einem Naturschutzgebiet. Landwirte, Jäger und Angler würden in ihrer Berufsausübung behindert, beklagte Thomsik. Es gehe um den Schutz seltener Tier- und Insektenarten wie Fischotter, Eisvogel und Libellen, entgegnete SPD-Fraktionschefin Anja Altmann. „Wenn wir das Naturschutzgebiet nicht konsequent umsetzen, hat der Eisvogel keinen Nisterfolg“, warnte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Peter Schmithüsen. Den Mehrheitsverhältnissen im Stadtentwicklungsausschuss entsprechend, stimmten die Mitglieder knapp mit fünf (SPD und Grüne) zu vier für den Änderungsvorschlag der Sozialdemokraten.

Also wird die Stadt Nienburg dem Landkreis nun vorschlagen, die entsprechenden Bereiche als Naturschutzgebiet auszuweisen. Sollte das tatsächlich verwirklicht werden, sei damit Angeln und Jagen nicht grundsätzlich verboten, erklärte Claas Bigos vom Fachbereich Stadtentwicklung. Landwirte brauchen sich übrigens überhaupt keine Sorgen zu machen: Landwirtschaft gibt es in dem entsprechenden Bereich nicht.

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