1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Nienburg

Viele Höhen und Tiefen erlebt

KommentareDrucken

Schulleiter Horst Oetzel (r.) erläutert Bernd Witthuhn (l.) und Stefan Hart die Lagepläne für die große Jubiläumsveranstaltung am Sonnabend.
Schulleiter Horst Oetzel (r.) erläutert Bernd Witthuhn (l.) und Stefan Hart die Lagepläne für die große Jubiläumsveranstaltung am Sonnabend. © -

Hoya - HOYA (nis) n 32 Hektar Land- und Wasserübungsplatz, 200 verschiedene Lehrgänge, mehr als 6 000 Teilnehmer im Jahr – die Zahlen, die das Ausmaß der Bundesschule des Technischen Hilfswerks (THW) in Hoya beschreiben, sind beeindruckend. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Schule lädt das THW zu einem Tag der offenen Tür am Sonnabend, 12. September, ein.

Sowohl auf dem Gelände der Schule am Hasseler Steinweg in Hoya als auch auf dem Wasserübungsplatz in Dörverden-Barme demonstriert das THW von 10 bis 18 Uhr an fast 30 verschiedenen Stationen die Aufgabenfelder der Organisation.

Technik zum Anfassen bietet eine Fahrzeug- und Geräteausstellung. Unter dem Motto „Von damals bis heute“ steht die Präsentation historischer Technik aus fünf Jahrzehnten, und die Bergungs- und Fachgruppen werden ihr Können unter Beweis stellen. Um von Hoya aus bequem nach Dörverden zu kommen, bietet das THW einen Shuttle-Service – unter anderem auch auf der Weser –  an. Zudem wollen sich Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei als Partner des Hilfswerks vorstellen.

Dabei könnten die Besucher nicht nur schauen, sondern an vielen Stationen auch selbst ausprobieren, erklärt Bernd Witthuhn, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Den Anfang macht ein Empfang im Lindenhof. Mit geladenen Gästen aus Politik und Verwaltung sowie Vertreter befreundeter Organisationen feiern die Veranstalter ab 10 Uhr.

Mit welchen Problemen die Schule zu kämpfen hatte, und welche Höhepunkte es gab, zeigt ein Abriss der Chronik: Begonnen hatte der Ausbildungsbetrieb in Hoya am 12. Juli 1959 unter dem Schulleiter Volkmar Zahn, einem ehemaligen Pionieroffizier der Wehrmacht. Ihm folgte 1961 mit Erich Baron ein ehemaliger Major. Im selben Jahr kam es zum einzigen tödlichen Unfall der Schulgeschichte. Zwei Helfer ertranken, nachdem ein Ponton auf der Weser gekentert war. Im Sommer nahm das THW auf einem angemieteten Gehöft in Oberboyen den Wasserübungsplatz in Betrieb. Zum dritten Schulleiter wurde Achim Kassner, promovierter Ingenieur, dessen Amtszeit mit einem der zahlreichen Überlebenskämpfe der Schule begann. Aufgrund einer Aufgabenerweiterung blieb der Standort Hoya bestehen.

Kassners Nachfolger Ulrich Grewe übernahm 1992 und hatte während seiner Amtszeit vor allem mit der Sparpolitik des Bundes, der sich immer mehr aus dem Katastrophenschutz zurückzog, zu kämpfen.

Mit Horst Oetzel übernahm 2004 ein lang gedienter Lehrer der Bundesschule die Verantwortung. Unter seiner Leitung wurde der Wasserübungsplatz 2006 nach 44 Jahren von Niederboyen nach Barme verlegt. Ein Jahr später zählte die Schule 21 350 Übernachtungen und 26 919 Mittagessen. Die Auslastung der Schule lag bei über 100 Prozent.

Wie wichtig die Einrichtung sei, habe sich in den vergangenen 50 Jahren immer wieder gezeigt. Regelmäßig habe es Überlegungen gegeben, ob die Schule nicht entbehrlich sei, erinnert Schulleiter Horst Oetzel. „Zurzeit ist allerdings das Gegenteil der Fall“, betont er. Ständig seien Hörsäle und Unterkünfte belegt.

Auch interessant

Kommentare