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„Voice over Piano“ verbindet im Hoyaer Schlosshof gekonnt verschiedene Genres

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Laue Luft, nahezu wolkenloser Himmel und gräfliches Territorium als Schauplatz – besser konnten die Voraussetzungen am Samstag in Hoya nicht sein, als Gesangsstar Sara Dähn, Pianist Thomas Blaeschke und ihr Ensemble zu einem abendlich-zauberhaften Musikerlebnis unter dem Motto „Musical meets Rock & Pop“ einluden. - Foto: Horst Friedrichs
Laue Luft, nahezu wolkenloser Himmel und gräfliches Territorium als Schauplatz – besser konnten die Voraussetzungen am Samstag in Hoya nicht sein, als Gesangsstar Sara Dähn, Pianist Thomas Blaeschke und ihr Ensemble zu einem abendlich-zauberhaften Musikerlebnis unter dem Motto „Musical meets Rock & Pop“ einluden. © Horst Friedrichs

Hoya - Von Horst Friedrichs. Das gibt es nur in Hoya: ein Schloss, malerisch gelegen zwischen zwei Brücken an der Weser, eine um mehr als tausend Jahre zurückreichende Grafengeschichte und eine Klangkulisse, von der die Hoyaer Grafen einst wohl kaum ahnten, dass sie sie einmal ihrer Nachwelt vererben würden. Zum traumhaften Konzerterlebnis an einem Sommerabend wurde am Samstag die Open-Air-Veranstaltung im Schlosshof.

Unter dem Motto „Musical meets Rock & Pop“ lieferten Sara Dähn und Thomas Blaeschke mit ihrem Ensemble eine mitreißende Bühnenshow. Für die aus Hamburg und Bremen angereisten Künstler war Hoya eine der Stationen vor darauffolgenden Gastspielorten wie Stuttgart oder auch Kabul in Afghanistan, wie New York und Washington, USA, oder Erbil im Irak.

Mag sein, dass es irgendwo noch das eine oder das andere Schloss an der Weser gibt, vielleicht sogar mit einem prunkvolleren Äußeren, aber in seiner norddeutsch klar umrissenen Form bietet das Hoyaer Schloss mit seinem Innenhof ein akustisches Alleinstellungsmerkmal sondergleichen. Das wurde am Samstagabend besonders dann deutlich, wenn die Verstärkeranlage für den Bühnensound einmal Pause hatte und der tosende Beifall des zahlenstarken Publikums minutenlang die einzige Geräuschquelle war. Dann nahm ebendieses Geräusch Hunderter von Händen einen einzigartigen natürlichen Nachhall an, der manchen an antike Amphitheater denken ließ.

Entsprechend wunderbare Voraussetzungen bescheinigte Bürgermeisterin Anne Sophie Wasner dem musikalisch-festlichen Abend denn auch, als sie die Gäste im Namen der Veranstalter – der Stadt Hoya und der Avacon – begrüßte. Ein „voller Hof“ lohnte die Mühen der Vorbereitungen und der zu schaffenden Rahmenbedingungen, an denen das Zweite Viertel des Bürgervereins Hoya mit dem Aufbau und das Erste Viertel mit dem Ausschank beteiligt waren.

Pianist und Moderator Thomas Blaeschke übernahm das Mikrofon und führte die Zuschauer in den dicht besetzten Stuhlreihen durch den Verlauf des abwechslungsreichen und schwungvollen Programms.

Bereits in den Nachmittagsstunden waren die Musiker und Sänger zu einem gründlichen Soundcheck in Hoya eingetroffen. Neben Gesangsstar Sara Dähn und Thomas Blaeschke am Piano sorgten für die Backing Vocals, sprich den Hintergrundgesang, Laura Brümmer, Berenike Vogel und Alexander Hohler. Die Band vervollständigten Stephan Werner am Bass und Mark Wetjen am Schlagzeug.

Nächste Station: Helgoland

Noch am späten Abend fuhren die Künstler zurück in die heimischen Hansestädte, um sich auf den nächsten Auftritt vorzubereiten, der in einer Woche auf Helgoland stattfinden wird. Große Ereignisse warten dann in gut einem Monat auf Sara Dähn und ihre Begleiter: Am 19. Oktober wird sie in Stuttgart bei der „Goldenen Künster-Gala“ als „Künstlerin des Jahres“ in der Sparte Gesang ausgezeichnet, und schon zehn Tage danach beginnen die Gastspiele des Ensembles im „Big Apple“ und in der amerikanischen Hauptstadt.

„Voice over Piano“ heißt das Markenzeichen, unter dem Sara Dähn, Thomas Blaeschke und das Ensemble auf Tournee gehen. Von Rock und Pop über Musical bis hin zu Schlagern und Chansons reicht ihr Repertoire. All diese Genres in einer Performance zu verbinden, ist die Spezialität von „Voice over Piano“, wie ihre Eigenwerbung besagt – ohne Übertreibung, davon konnte sich das Hoyaer Publikum am Samstag überzeugen. Sara Dähn versetzte ihre Zuhörer gleich zu Beginn in amerikanische Klangwelten der Extraklasse. Mit Frank Sinatras Superhit „New York, New York“ sorgte sie für einen mit großem Beifall aufgenommenen Auftakt. Nicht zuletzt mit dem eigenständigen Stil ihrer Interpretation gab sie dem Klassiker eine höchst persönliche Note.

Sänger Alexander Hohler glänzte als Solist mit „Draußen“ aus „Der Glöckner von Norte Dame“.

Wahre Begeisterungsstürme entfesselte Sara Dähn mit „Egon“, einem Schlager von 1952, den sie temperamentvoll und mit einer Weinflasche ausgestattet in einem zeitgemäßen Arrangement präsentierte.

Die zweite Konzerthälfte begann mit „I will follow him“, dem berühmten Gospel-Hit aus dem Kinoerfolg „Sister Act“. Als einfühlsames Gesangsduett begeisterten Sara Dähn und Alexander Hohler mit „Wenn ich tanzen will“ aus „Elisabeth“. Unter anderem erfreuten Sänger und Band ihre Zuhörer auch mit Titeln von Udo Jürgens und „Queen“, und als Zugaben erklatschten sich die Gäste „Das Gebet“ aus „Tanz der Vampire“ und den stimmungsvollen Evergreen „Die Rose“.

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