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Wahrhaftigkeit in Sprache ist sein Hauptanliegen

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Heinz Kattner lehrt seit 35 Jahren im Kloster Loccum. Theologische Motive – auch im Bezug auf Loccum – hat er in seinem Buch ‚Lautloses Rufen’ zusammengestellt. ·
Heinz Kattner lehrt seit 35 Jahren im Kloster Loccum. Theologische Motive – auch im Bezug auf Loccum – hat er in seinem Buch ‚Lautloses Rufen’ zusammengestellt. · © Foto: Ney-Janßen

Nienburg - Von Beate Ney-Janßen. Generationen von Vikaren hat Heinz Kattner Sprache gelehrt. Einige seiner Wahrnehmungen aus dieser Zeit hat der Schriftsteller, Lektor und Dozent, der außerdem Mitglied im P.E.N. (tritt ein für die Freiheit des Wortes) ist, in sein Buch „Lautloses Rufen“ einfließen lassen, das zum Jubiläum des Klosters Loccum erschienen ist.

Wahrhaftig. Wahrhaftig und redlich – das sei sein Hauptanliegen an Sprache, sagt Heinz Kattner am Pfingstmontag im Drei-Kaiser-Zimmer des Klosters Loccum, während nebenan in der Kirche eine Messe gesungen und Gottesdienst gefeiert wird.

Für Predigten, sagt er, gelte das ebenso. Jede Form von Künstlichkeit in der Kirche könne er nicht ertragen. Darauf läuft das hinaus, was Kattner seit 35 Jahren die Vikare im Predigerseminar des Klosters Loccum lehrt. Sprache ist das Thema, das er unterrichtet. Der „Dienstälteste“ im Kloster sei er, bekennt Kattner schmunzelnd. Bei ihm habe schon der geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes die Schulbank gedrückt.

Die Anfrage nach dem Buch sei vom Kloster an ihn herangetragen worden. Weil er doch schon so lange dort lehre und weil das Kloster doch sein 850-jähriges Bestehen feiere. Lange habe er gezögert. Glaubensmotive habe er, der in seinem Pädagogik-Studium neben Deutsch und Kunst auch Theologie belegte, schließlich zuletzt 1986 in seine Texte aufgenommen. Der Anlass des Jubiläums lasse aber noch einmal eine ganz andere Wahrnehmung des Buches zu als es vielleicht in drei oder vier Jahren der Fall sein könnte. Und so habe er eingewilligt, und auf 48 Seiten das geschrieben, was für ihn wahrhaftig ist.

Räume und Landschaften des Klosters, die ihn berührt haben, zu denen er eine Verbindung hat, finden sich in dem schmalen Bändchen, das er geschrieben hat. „Lautloses Rufen“ ist der Titel, „Lyrische Prosa“ steht als Erläuterung der Literaturform darunter.

Nur wenige Sätze umfasst jeder der Texte. Mehr Lyrik als Prosa steht dort, dafür aber im Blocksatz. Mit einfachsten Mitteln arbeiten, einleuchtend und ohne Attitüden, ohne Selbstverliebtheit in Wörter, Wendungen und Sätze – das sei sein Ansatz, sagt Kattner. Einige Begebenheiten und Eindrücke, Begegnungen und Gedanken, die aus 35 Jahren Loccum und an anderen geistlichen Orten erwachsen sind, hat er zusammengefasst. Und Sehnsüchte. Mit Überzeugung, sagt er, könne er nur über seine Sehnsüchte sprechen – und fügt hinzu, dass es für ihn eigentlich nur zwei Themen gebe: Liebe und Tod. Alles andere sei nur Beiwerk.

„Lautloses Rufen“ von Heinz Kattner, ist erschienen im Verlag ‚zu Klampen!’ und hat die ISBN-Nummer 978-3-86674-225-3. Der Preis: 18 Euro.

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