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Warmser Wies’n: Ausgelassene Stimmung, leckeres Bier und bayrische Musik

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Die Gäste wollten nur eines: Feiern.
Die Gäste wollten nur eines: Feiern. © Schubert

Warmsen - Von Jana Schubert. O’zapft is!“ hieß es am vergangenen Samstag in Warmsen, als Jürgen Oldenburg, der Vorsitzende des SV Warmsen, zum traditionellen Fassanstich auf der nun bereits 11. Warmser Wies’n antrat. Zuvor war das riesige Festzelt auf dem Sportplatz gefüllt. Hunderte Menschen in bunten Dirndln und schicken Lederhosen warteten bestens gelaunt und voller Vorfreude auf den Beginn der bayrischen Feierlichkeiten.

Auch in diesem Jahr stellte die Wies’n einen der absoluten Höhepunkte der Sportwerbewoche in Warmsen dar und bildete den krönenden Abschluss einer abwechslungsreichen und spannenden Woche voller Sport, Spiel und Spaß.

Begonnen hatte die Sportwerbewoche am Freitag, 27. Juli. Auf dem Programm standen Fußball, Beachhandball, Beachvolleyball und Schach. Das Angebot reichte von Firmenturnieren bis hin zu Turnieren für Jedermann. Zu den sportlichen Highlights gehörten auch in diesem Jahr wieder die Ortsmeisterschaften, die Fahrradrallye und die Turniere im Firmen-Fußball und -Beachvolleyball, bei denen sich die Firmen Signal Iduna und IMA Klessmann jeweils den Pokal sichern konnten.

Mit der Mallorca-Party am Freitag wurde das letzte Wochenende der Sportwerbewoche eingeläutet – bei wahrlichen Inseltemperaturen schmeckten Sangria und Cocktails gleich noch etwas besser und es wurde gefeiert bis in die Morgenstunden.

Jürgen Oldenburg beim traditionellen Fassanstich.
Jürgen Oldenburg beim traditionellen Fassanstich. © Schubert

Das eigentliche Hauptevent und der feierliche Abschluss war jedoch die Wies’n am Samstag. Bei reichlich kühlem Bier, Brezeln und ausgelassener Stimmung wurde auf den Bänken getanzt, gesungen und ordentlich gefeiert. Auch die Tanzfläche war immer gut gefüllt – der musikalische Act, die Band „BMP – die Wilden aus Bayern“ hielt wie im letzten Jahr, was er versprach und landete mit Party-Hits von Andreas Gabalier bis Helene Fischer bei den Feiernden einen Volltreffer nach dem anderen. Die Wies’n-Besucher ließen keine Müdigkeit aufkommen und so wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Die Warmser Wies’n bot die optimale Partylocation für Jung und Alt und war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg, der bereits jetzt schon Vorfreude auf das nächste Jahr aufkommen lässt. 

Unterwegs in Sachen Herzensangelegenheit 

Nachdem, wie vergangene Woche ausführlich berichtet wurde, das erfolgreiche Benefiz-Fußballturnier der SG Schamerloh zugunsten des Vereins „Rett Syndrom Deutschland“ ein beeindruckendes Beispiel dafür darstellte, wie viel mit einer solchen Veranstaltung innerhalb kürzester Zeit erreicht werden kann, bot auch die Sportwerbewoche in Warmsen einen perfekten Anlass, um an den Erfolg des Schamerloher Turniers anzuknüpfen.

Da die Sportwerbewoche bereits in vollem Gange war, musste mit den verfügbaren Mitteln eine kurzfristig umsetzbare Spendenaktion ins Leben gerufen werden – selbst gestaltete Spendenboxen mit Fotos und Infos zum Spendenprojekt wurden an den übrigen Tagen der Sportwerbewoche aufgestellt. Gesammelt werden sollte ebenfalls für den Verein „Rett Syndrom Deutschland“ und im Zuge dessen für die Initiative „Frederikes Hoffnung.“

Die zehnjährige Frederike Gotha ist im frühen Kindesalter am Rett-Syndrom erkrankt und seitdem rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen. Sie verlor nach und nach Fähigkeiten, die sie bereits erlernt hatte, wie das Sprechen und den Gebrauch ihrer Hände. Ihre Tante Maren Herzog aus Stolzenau hatte die Benefiz-Veranstaltung in Schamerloh initiiert und Frederike war als Ehrengast aus Nürnberg zusammen mit ihren Eltern Karin und Nils angereist, die mit „Frederikes Hoffnung“ für die Zukunft ihrer Tochter und allen anderen betroffenen Mädchen und Frauen kämpfen.

Denn es gibt eine große Hoffnung: Die durch einen Gendefekt verursachte Entwicklungsstörung ist – so viel haben Forscher bereits herausgefunden – heilbar. In ein paar Jahren schon könnten die Mediziner ein entsprechendes Medikament entwickelt haben, das es den Frauen und Mädchen ermöglicht, ihre Fähigkeiten nach und nach zurückzuerlangen und ein Leben ohne die Krankheit zu führen. Dringend notwendige Voraussetzung dafür sind jedoch Spendengelder, da die Rett-Forschung fast ausschließlich auf Spenden angewiesen ist.

„BMP – Die Wilden aus Bayern“ sorgten bis in die Morgenstunden für gute Stimmung.
„BMP – Die Wilden aus Bayern“ sorgten bis in die Morgenstunden für gute Stimmung. © Schubert

Am vergangenen Mittwoch wurde in Warmsen daher fleißig gesammelt. Zu Gast waren Firmenmannschaften einzelner Firmen wie zum Beispiel WAGO, IMA Klessmann, Melitta, der Sparkasse Nienburg, der Signal Iduna, Berning und Polipol, die anlässlich der Turniere im Firmen-Fußball und Firmen-Beachvolleyball angereist waren. Aufmerksam und interessiert wurde den Erzählungen zu Frederikes Geschichte, dem Rett-Syndrom sowie den Hintergründen der Spendenaktion gelauscht. Im Laufe des Nachmittags wanderte die Spendenbox von Mannschaft zu Mannschaft, von Gruppe zu Gruppe und es wurde fleißig gespendet. Eine weitere Spendenbox stand im Getränkewagen aus, sodass jeder die Möglichkeit hatte, auch im Laufe des Abends noch den ein oder anderen Euro zu spenden.

Ein ganz besonderes Dankeschön geht an die Fußballmannschaft der Signal Iduna, die als Sieger aus dem Firmen-Turnier ging. Sebastian Heineking, der den Siegerpokal entgegennahm, verkündete im Namen des gesamten Teams, die Gewinnsumme des eigenen Gewinns zu verdreifachen und ebenfalls zu spenden. In den folgenden Tagen kamen nach und nach weitere Spenden zusammen, sodass am Ende der Sportwerbewoche eine stolze Summe von knapp 500 Euro zu verzeichnen war.

Das Motto des Teams rund um „Frederikes Hoffnung“ und ganz besonders das ihrer Eltern lautet: „Hoffnung will Kreise ziehen“ und das trifft es auf den Punkt. Die spontane und kurzfristige Spendenaktion in der Warmser Sportwerbewoche beweist einmal mehr, dass jede Art der Unterstützung etwas bewirken kann und dass es sich lohnt, sich gemeinsam für eine solche Herzensangelegenheit zu einzusetzen.

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