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Warum Touristen im Landkreis Nienburg Urlaub machen

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Im Landkreis Nienburg können Urlauber vom normalen Leben abschalten. Das wissen auch die Betreiber des Campingplatzes in Drakenburg.
Im Landkreis Nienburg können Urlauber vom normalen Leben abschalten. Das wissen auch die Betreiber des Campingplatzes in Drakenburg. © Brinkmann

Landkreis - Von Max Brinkmann. Sommerferien. Urlaubszeit. Diese Worte verbinden viele Menschen mit Reisen in entfernte Länder und fremde Kulturen. Einige Einwohner des Landkreises dürften bereits unterwegs sein und viele weitere dürften im Laufe des Sommers noch folgen. Was dabei oft vergessen wird: Es gibt genauso Urlauber im Landkreis Nienburg.

Denn obwohl die Region auf den ersten Blick vielleicht nicht wie das Traum-Urlaubsziel wirkt, gibt es hier 19 Camping- und Wohnmobilplätze, auf denen täglich Menschen ihre Seele baumeln lassen. Doch was genau zieht die Urlauber an Nienburg und Umgebung an?

Christof Hartke zum Beispiel macht mit seinem Patensohn in den Sommerferien eine Kajak-Tour von Hann.-Münden bis nach Bremen. Auf einer der letzten Etappen machten sie für eine Nacht Halt in Hoya und zelteten direkt an der Weser.

Ebenfalls an der Weser orientiert sich ein Ehepaar aus München. Sie fahren zweimal im Jahr an die Nordsee und halten sich dabei an den Verlauf des Flusses. „Wir sind richtige Weser-Fans“, sagen sie. Schon öfter haben die Senioren auf ihrer Reise ans Meer für zwei bis drei Tage in Hoya gecampt und sind jedes mal auf’s Neue begeistert: „Hoya ist ein wunderbarer Fahrrad-Ort mit vielen Gaststätten und Einkaufsmöglichkeiten.“

Nienburg lädt „einfach nur zum Spazieren“ ein, ist sich ein älteres Ehepaar aus der Nähe von Kassel einig. Auch sie waren bereits öfter hier zu Gast und haben auch gar keinen festen Zeitplan: „Wir bleiben so lange wie wir wollen.“

So lange bleiben wie er will, dass kann auch Jürgen Marziniak. Er ist Dauercamper in Drakenburg. Der Platz vom Wassersport-Verein Drakenburg hat einen extra Abschnitt für die Halbjahresstellplätze. Hier sind die Grundstücke abgezäunt und die Bewohner haben neben Wohnwagen und Vorzelt noch eine Terrasse. Die Nachbarn lernten sich über die Jahre natürlich alle kennen – es wirkt fast so wie eine typische Wohnsiedlung mitten auf dem Campingplatz.

Jürgen Marziniak ist bereits seit acht Jahren Dauercamper in Drakenburg. Eigentlich wohnt er in Hannover.
Jürgen Marziniak ist bereits seit acht Jahren Dauercamper in Drakenburg. Eigentlich wohnt er in Hannover. © Brinkmann

Marziniak campt bereits seit acht Jahren in Drakenburg, davor nahm er sein mobiles Zuhause immer mit nach Stolzenau. „Da ich Rentner bin, verbringe ich während der Saison wirklich die meiste Zeit hier – von April bis Oktober.“ Seine feste Wohnung ist in Hannover. Doch wegen seinem Boot lebt er die meiste Zeit auf dem Campingplatz. „Es ist praktisch, direkt an der Weser zu sein. Wenn ich Lust habe Boot zu fahren, kann ich direkt loslegen.“

Der Platz in Drakenburg sei sehr preisgünstig, außerdem schätzt er die vielen Freiheiten, die man dort hat. Es gibt beispielsweise einen Gemeinschaftspavillion der Dauercamper: „Da stört es keinen, wenn es abends mal etwas lauter und länger wird.“

Torsten Klein aus Wolfsburg an dem Stellplatz in Nienburg die Stadtnähe: „Und trotzdem liegt er direkt an der Weser – einfach schön.“ Er ist mit seinen Kindern auf Deutschland-Rundreise und stoppt für zwei Tage in Nienburg.

„Wir waren schon im Kino, das hat uns sehr gut gefallen und wir wollen unbedingt noch ins Schwimmbad“, berichtet er. Danach soll die Reise in den Süden gehen, unter anderem nach Bamberg.

Der Campingplatz in Hoya liegt direkt an der Weser.
Der Campingplatz in Hoya liegt direkt an der Weser. © Brinkmann

Nicht nur Deutsche, sondern auch die Nachbarn aus den Niederlanden besuchen den Landkreis – wenn auch nur auf Durchreise. Die Route eines Rentners aus Holland: von Tilburg über Hoya in die Balkanstaaten.

Auf dem Stellplatz in Nienburg werden derweil Freundschaften geschlossen: Das eine Ehepaar ist bereits zum zehnten Mal hier, ein anderes zum ersten Mal. Trotzdem wird bereits am zweiten Tag zusammen gefrühstückt. „Wir müssen auf jeden Fall zum Wochenmarkt“, heißt es dort. Außerdem sind sie von den Fahrradwegen im Landkreis begeistert, sagt das Paar aus Schleswig-Holstein. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis sei sehr gut.

Einen Überblick von Gebühren, Lage und Infrastruktur bietet die Mittelwesertouristik in zwei Flyern – einen für die Camping-, und einen für die Wohnmobilplätze. Dort gibt es jeweils eine kurze Ortsbeschreibung, Tipps für Ausflugsziele und Aktivitäten– wie zum Beispiel Kanufahren – sowie Veranstaltungen.

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