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Wasserpreise 2014 konstant

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Hoya - Von Aenne TemplinDie Samtgemeinde soll die Preise für Wasser und Abwasser 2014 stabil halten, das hat der Betriebsausschuss einstimmig empfohlen. „Wir müssen aber, um kostendeckend zu arbeiten, über einen höheren Wasserpreis in den darauf folgenden Jahren nachdenken“, sagte die kaufmännische Betriebsleiterin Ute Hennig bei der Ausschusssitzung am Dienstagabend im Rathaus. Das Gremium stimmte ihr zu – und darüber hinaus den Wirtschaftsplänen 2014 für die Betriebe Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung.

Für eine mögliche Erhöhung führen die Politiker zwei Gründe an. Zum einen weist das Trinkwasser in Hoya nach wie vor deutliche Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf. Die Samtgemeinde mischt deshalb seit rund eineinhalb Jahren Harzwasser dem eigengeförderten Wasser zu. Dadurch sei eine gesundheitsschädliche Konzentration an Schadstoffen ausgeschlossen. Ute Hennig rechnet mit 220 000 Euro Wasserbezugskosten. „Das Harzwasser wird jährlich teurer, das ich vertraglich festgehalten“, sagte die Verwaltungsmitarbeiterin.

Der zweite Grund für eine Erhöhung des Preises: Die verkaufte Wassermenge nimmt ab. Für das Jahr 2012 beträgt der Verlust der Wasserversorgung auch dadurch 50 195 Euro. Die verkaufte Wassermenge (846 000 m³) liegt deutlich unter der Planzahl von 925 000 m³.

Die Prognose für das Jahr 2013 sieht ähnlich aus: Die Wasserversorgung rechnet mit einem Verlust von 115 000 Euro.

Danach wird es schwieriger: „Ich gehe davon aus, dass die verkaufte Wassermenge im Planungszeitraum 2014 bis 2017 jährlich um 35 000 Kubikmeter sinken wird“, sagte Ute Hennig. Deshalb könne der derzeitige Preis von 0,91 Euro pro Kubikmeter nicht gehalten werden. „Wir können aber noch keine Angaben machen, in welcher Höhe sich die erforderliche Anpassung bewegen wird“, sagte Samtgemeindebürgermeister Detlef Meyer.

Der Problematik der erhöhten Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln lässt sich auf drei Weisen begegnen: Durch eine weitere Beimischung von Harzwasser, durch eine Filteranlage und einen Wasserbezug aus Verden. Derzeit prüft die Samtgemeinde eine Zusammenarbeit mit den dortigen Stadtwerken, die seit langem das Gebiet der ehemaligen Samtgemeinde Eystrup beliefern und deren Brunnenwasser unbelastet ist.

„Die Rückstände der Pflanzenschutzmittel mittels einer Filteranlage aus dem Wasser zu beseitigen, ist möglich“, sagte Meyer. Derzeit läuft im Wasserwerk Hoya eine Aktivkohlefilter-Versuchsanlage. Den Bau eine großen Anlage müsste die Samtgemeinde alleine finanzieren, das Landes umweltministerium hat eine Förderanfrage abgelehnt.

So lange es keine Entscheidung über das weitere Vorgehen gibt, rechnet Ute Hennig im Planungszeitraum bis 2017 mit einer zugemischten Harzwassermenge von 40 Prozent. Daraus resultiert für diesen Zeitraum ein Verlust von 705 000 Euro.

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