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Für Wechold braucht es fast 800 Seiten

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Uwe Campe und Ingrid Meyer erarbeiten gemeinsam die neue Wecholder Chronik. Ein Teil von ihr befasst sich mit den Häusern im Ort, wie der im Hintergrund zu sehenden Hofstelle Wechold 1, die in der gezeigten Form 1908 abgerissen wurde. - Foto: Michael Wendt
Uwe Campe und Ingrid Meyer erarbeiten gemeinsam die neue Wecholder Chronik. Ein Teil von ihr befasst sich mit den Häusern im Ort, wie der im Hintergrund zu sehenden Hofstelle Wechold 1, die in der gezeigten Form 1908 abgerissen wurde. - Foto: Michael Wendt © -

Wechold - Von Michael Wendt. Wenn mit der Chronik Schluss ist, dann ist noch lange nicht Schluss mit der Chronik. Das weiß Uwe Campe aus Erfahrung. Er arbeitete bereits an der ersten Wecholder Chronik mit, die 1991 erschienen ist. Nun schreibt er an einer neuen. Deren Inhalt reicht bis zum 31. Dezember vergangenen Jahres. „Damit ist definitiv Schluss“, sagt Campe. Schluss mit der Chronik, aber nicht mit der Arbeit daran. Die wird den Wecholder und seine Helfer noch etwas beschäftigen. Am Sonntag stellt Uwe Campe im Heimathaus einen Zwischenstand seiner Arbeit vor – und hofft, mithilfe der Wecholder einige Lücken füllen zu können. Die neue Chronik erscheint wahrscheinlich erst 2018.

„Wir werden die Herausgabe nicht überstürzen. Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit“, betont Uwe Campe. Ursprünglich wollte er das 1991 erschienene Erstlingswerk nur überarbeiten und fortschreiben. Seit Anfang der 80er-Jahre hatten Gerhard Kastens, Friedrich Köster und Henry Zabel daran gearbeitet. Später war Uwe Campe dazugestoßen. „Heute bin ich ungefähr so alt, wie die anderen damals“, sagt der 62-Jährige. „Nach der Geburt meiner Tochter habe ich mich mit der eigenen Familiengeschichte beschäftigt. Und so bin ich zu der Mitarbeit gekommen.“

Schon bei der Veröffentlichung der ersten Chronik war für Campe klar: Das Werk ist nicht abgeschlossen. Als dann der Heimatverein bei ihm nach einer Neuauflage fragte und der Bankkaufmann und Betriebswirt 2014 in den Vorruhestand ging, stand für ihn schnell fest: Jetzt ist die Zeit, die Chronik zu überarbeiten und zu ergänzen.

Doch daraus wurde nichts. „Ich habe schnell festgestellt: Das funktioniert so nicht!“, sagt er. Zu umfangreich war das neue Material, zu vielschichtig waren die Quellen. Wochenlang hat Uwe Campe zum Beispiel alte Kreiszeitungen durchforstet. Und aus heutiger Sicht klingen die Texte der 1991er-Chronik auch unmodern, zudem liegen sie nicht digital vor. Deshalb hat Uwe Campe ein neues Konzept mit anderen Schwerpunkten entwickelt. Die Chronik gliedert er in fünf Teile:

1. Einführung,

2. die allgemeine Chronik des 1179 erstmals urkundlich erwähnten Orts mit Exkursen zu zeitgeschichtlichen Besonderheiten, Ereignissen und Personen,

3. die detaillierte Beschreibung sämtlicher Haus- und Hofstellen (Campe: „Jede Familie bekommt quasi ihre eigene Chronik“),

4. die Vereine,

5. Anhang mit Quellenangaben, Glossar, Namensregister und Karten.

„Die Chronik soll keine wissenschaftliche Arbeit sein, aber wir folgen wissenschaftlichen Standards“, sagt Uwe Campe. Mit „wir“ meint er auch Ingrid Meyer. Die pensionierte Pfarrsekretärin unterstützt ihn bei der Arbeit, insbesondere beim Zusammentragen von Material über die Hofstellen. „Einmal in der Woche treffen wird uns für zweieinhalb Stunden, machen quasi ,Datenaustausch‘“, sagt Meyer.

„Ich sehe das als Gemeinschaftsprojekt, weil viele mithelfen“, erklärt Uwe Campe, „auch die Hausbesitzer. Ich bin nur der, der es aufschreibt.“

Wer noch Informationen (insbesondere zu Häusern) oder alte Fotos hat, erreicht Uwe Campe unter Telefon 04251/2970 und per E-Mail an uwe-campe@online.de.

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