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Nienburg - Von Kurt Henschel. Fünf Jahre alt ist inzwischen die Selbsthilfegruppe „Lungenemphysem-COPD“ in Nienburg. COPD ist die Abkürzung für chronic obstructive pulmonary disease und steht zusammenfassend für verschiedene Erkrankungen der unteren Atemwege, bei denen sowohl die Bronchien als auch das Lungengewebe in Mitleidenschaft gezogen sind.
Umgangssprachlich gibt es für die COPD oft auch den Begriff „Raucherhusten“. Elke Lüdecke gehört mit ihrem inzwischen an dieser Krankheit gestorbenen Ehemann Friedhelm zu denen, die im Januar 2008 die Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen haben. Der Grund: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt die COPD weltweit die dritthäufigste Todesursache dar. In Deutschland sind etwa sechs Millionen Menschen von der Lungenkrankheit betroffen. Das Erkrankungsrisiko gilt als vergleichbar mit dem von Asthma und Diabetes und liegt höher als das eines Herzinfarkts. Vor diesem Hintergrund sei COPD in Deutschland getrost als Volkskrankheit zu bezeichnen, so die WHO.
Für alle, für die die Luft zum Atmen nicht mehr so richtig da ist, gehört die Selbsthilfegruppe inzwischen nicht nur zu einer festen Anlaufstelle, sondern auch zu einem Ort des Austauschs im Umgang mit dieser Erkrankung.
Immer am zweiten Sonnabend im Monat treffen sich Betroffene und deren Angehörige von 11 bis 13 Uhr im „Kibis“ (Kontakt-, Informations- und Beratungszentrum für Selbsthilfegruppen) an der Von-Philippsborn-Straße 1 (neben dem Bahnhof) in Nienburg. „Wenn alle kommen, sind wir so um die 20 Leute“, erklärt Elke Lüdecke. Sie alle sprechen bei den Treffen auch über ihre Erfahrungen im Umgang mit der Therapie. Gern willkommen sind dort auch Angehörige, damit sie bei Notfällen wie akuter Luftnot den Betroffenen hilfreich zur Seite stehen können.
Weil Elke Lüdecke und ihre Mitstreiterinnen Jutta Marquardt und Margret Meyer, die das sogenannte „Orga-Team“ bilden, nicht nur im Verborgenen wirken wollen, beteiligen sie sich mit ihrer Selbsthilfegruppe in jedem Jahr am „Deutschen Lungentag“. Zwar nicht am eigentlichen Datum, dem 21. September, sondern aus organisatorischen Gründen bereits am 14. September. Ort des Geschehens ist das Nienburger Krankenhaus, die Mittelweser-Klinik. Dort beteiligen sich auch weitere Selbsthilfegruppen, erklärt Elke Lüdecke, die mit ihren Mitstreiterinnen bereits seit Februar in der Planung für diese Veranstaltung steckt.
Besonders stolz ist Elke Lüdecke darauf, dass es ihr gelungen ist, das „LufuMobil“ zu bekommen. „Das ist ein komplett eingerichtetes Labor“, so Lüdecke. „Und es gibt nur dieses Eine“, freut sie sich, die Zusage für die Veranstaltung in Nienburg erhalten zu haben. Sie nannte auch die „Leihgebühr“ in Höhe von 2 000 Euro, die sie mit ihrer Selbsthilfegruppe niemals hätte aufbringen können. Und wer zahlt die Summe? „Die bekommen wir gesponsert“, so Lüdecke ohne Angabe des Wohltäters.
Weitere Details zum Aktions-Tag am 14. September folgen. Wer sich bis dahin näher über die Selbsthilfegruppe „Lungenemphysem-COPD“ informieren möchte, kann das entweder bei Elke Lüdecke unter Telefon 05022 / 891077 oder unter