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Weserbrücke in Nienburg: Neubau konkretisiert sich

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Die über 70 Jahre alte Weserbrücke ist zu niedrig für Großmotorgüterschiffe.
Die über 70 Jahre alte Weserbrücke ist zu niedrig für Großmotorgüterschiffe. © Leif Rullhusen

Nienburg - von Leif Rullhusen. Nienburgs alte Weserbrücke könnte bald ausgedient haben. Es konkretisieren sich derzeit Pläne für einen Neubau.

Nienburg hat die Sanierung der Weserbrücke zwischen Famila-Kreisel und Film Eck-Kreuzung ersatzlos gestrichen. Stattdessen konkretisiert sich gegenwärtig ein umfangreicher Um- oder sogar kompletter Neubau als Ersatz für das 70 Jahre alte Bauwerk. Das teilte Henning Lackmann, Leiter des Fachbereichs Technische Betriebe, am Donnerstag im Bauausschuss der Stadt mit.

Nienburgs Weserbrücke ist definitiv betroffen

Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) überprüft derzeit die Brückenhöhen entlang des Flusses. „Unser Ziel ist es, die Durchfahrtshöhen zu verbessern“, erklärt Thomas Lippel, der stellvertretende Leiter des Verdener WSA, gegenüber dieser Zeitung. Es seien Voruntersuchungen, die die Kosten einer Erhöhung und den Nutzen für die Schifffahrt ermitteln sollen. „Im Mittelpunkt stehen Sicherheitsaspekte“, verdeutlicht Lippel. Sollte das WSA diese Erhöhung realisieren, was Lippel für wahrscheinlich hält, wäre die Weserbrücke in Nienburg davon definitiv betroffen. Insbesondere moderne Großmotorgüterschiffe haben beim unterqueren nur wenig „Luft“.

Realisierung in fünf bis zehn Jahren

In fünf bis zehn Jahren soll die Baumaßnahme im Falle einer Realisierung stattfinden. Es seien zwei Möglichkeiten denkbar, verdeutlicht Fachbereichsleiter Henning Lackmann. Zum einen könne der Brückenkörper angehoben, die Sockel erhöht und die alte Brücke wieder daraufgesetzt werden. Alternativ käme ein kompletter Neubau in Frage.

Bund übernimmt gesamte Kosten

Einfluss hat die Stadt darauf nicht. „Da die Weser eine Bundeswasserstraße ist, entscheidet das der Bund“, macht Lackmann klar. Das hat für die Kreisstadt aber einen entscheidenden Vorteil. Der Bund übernimmt auch die gesamten Kosten für den Neu- oder Umbau. Ob der ein 70 Jahre altes Bauwerk tatsächlich noch aufwendig umbauen würde, bezweifelt der Fachbereichsleiter. Er hält einen Neubau für wahrscheinlicher.

Fußgängerbrücke ist nicht betroffen

Nicht betroffen von einer Durchfahrtserhöhung ist die zweite städtische Brücke, die Fußgängerbrücke (Wesertorbrücke). Sie ist deutlich höher, weil es bei ihren Planungen vor gut zwanzig Jahren bereits entsprechende Vorgaben gab.

Trotz der gestrichenen Sanierung sei die Sicherheit der alten Weserbrücke weiter gewährleistet, versichert der Fachbereichsleiter. „Wir werden sie im Rahmen der Brückenhauptprüfungen weiter gründlich kontrollieren“, betont Lackmann. Wenn es notwendig sei, werde die Stadt punktuell sanieren.

Das Geländer wird jetzt nachgerüstet.
Das Geländer wird jetzt nachgerüstet. © Leif Rullhusen

Geländernachrüstung ist beschlossen

Und sie wird zeitnah das Brückengeländer nachbessern. Das beschloss der Bauausschuss am Donnerstagabend einstimmig. Die Abstände der Längssprossen entsprechen nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben. Bei einem Schadensfall müsste die Stadt gegenwärtig haften. Eine Übergangsfrist zur Nachrüstung ist bereits überschritten. Nach langen Diskussionen und Vertagungen entschloss sich das Gremium nun, mit einem Drahtgeflecht vor dem Geländer Abhilfe zu schaffen. Rund 20 000 Euro kostet die Maßnahme.

Ursprünglich war Sanierung für 2018 geplant

Ursprünglich war eine umfassende Sanierung der Brücke schon für das Jahr 2018 geplant. Da die daraufhin erfolgten Ausschreibungen für das 322 000 Euro umfassende Sanierungspaket zu keinem Ergebnis führten, verschob die Stadt die Maßnahme. Jetzt kann sie dieses Geld wohl sparen.

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