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Ständig zu spät zur Schule

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Frustrierte Eltern in Winzlar: Der Schulbus holt ihre Kinder momentan um 8.05 Uhr ab – der Unterricht hat fünf Minuten zuvor allerdings schon begonnen.
Frustrierte Eltern in Winzlar: Der Schulbus holt ihre Kinder momentan um 8.05 Uhr ab – der Unterricht hat fünf Minuten zuvor allerdings schon begonnen. © ade

Winzlar - Von Beate Ney-Janßen. Die Eltern schulpflichtiger Kinder in Winzlar sind ungehalten. Ihre Kinder können mit dem Schulbus den Unterricht nicht mehr rechtzeitig erreichen. Zahlreiche Straßenbaumaßnahmen und eine Schulbus-Planung abseits der Anforderungen machen ihnen das Leben schwer.

So manches Mal in den vergangenen Wochen, erzählt Daniela Gröger, sind ihre Kinder zu spät zum Unterricht in der Grundschule Rehburg bekommen. Bis zu einer Schulstunde zu spät. Das hing mit den Bauarbeiten zusammen, die an der Bundesstraße 441 seit einiger Zeit laufen. Mal war die Straße zwischen Winzlar und Hagenburg gesperrt, dann die Verbindung nach Bad Rehburg nicht frei. 

Die neueste Entwicklung seit Anfang dieser Woche ist die Sperrung zwischen Bad Rehburg und Münchehagen. Natürlich ist das nicht der direkte Weg zwischen Winzlar und Rehburg. Aber die Schulbusse sammeln eben auch Kinder in anderen Ortsteilen ein, sodass große Umwege nötig sind.

Der aktuelle Fahrplan, gültig für – hoffentlich – „nur“ zwei Wochen, sagt Gröger, sieht vor, dass der Schulbus um 8.05 Uhr in „Winzlar Mitte“ startet. Dumm nur, dass der Unterricht pünktlich um 8 Uhr beginnt. Schon in den Wochen zuvor haben etliche der Winzlarer Eltern Kontakt zur VLN – der Verkehrsgesellschaft Landkreis Nienburg – und auch zum Landkreis selbst aufgenommen und ihre Probleme geschildert. 

Fahrgemeinschaften? Geht nicht!

Die Antworten, sagen alle rundum einstimmig, hätten ihnen niemals weitergeholfen. Ein Vorschlag sei gewesen, dass sie Fahrgemeinschaften bilden könnten, um ihre Kinder zur Schule zu bringen. Schön und gut, sagen die Eltern – sie seien nur nahezu alle berufstätig und dann sei dort auch noch die Frage danach, ob denn die Kinder überhaupt alle versichert seien, wenn sie sie fahren würden.

Auch wurde ihnen nahegelegt, dass ihre Kinder doch einen früheren Bus nutzen könnten. Abgesehen davon, dass jener Bus mehr als eine Stunde früher als der andere starten würde, komme dann noch hinzu, dass er nicht bis zur Grundschule fahre, sondern an der Ecke Jägerstraße in Rehburg ende, erläutert Gröger. Von dort müssten die Kinder eine ziemliche Strecke unbeaufsichtigt zu Fuß an der viel befahrenen Landesstraße laufen – und wenn sie bei der Schule ankämen, sei diese noch nicht einmal geöffnet.

Das sind alles nur die Probleme der Rehburger Grundschüler aus Winzlar. Ältere Kinder, die weiterführende Schulen besuchen, stehen teilweise auf ihrem Weg nach Loccum, Stolzenau oder Nienburg vor noch ganz anderen Schwierigkeiten. 

Proteste bereits in der Vergangenheit

Frust habe sich aufgebaut bei ihnen, sagen alle Eltern, die dort auf die Schnelle an der Bushaltestelle „Winzlar Mitte“ zusammengekommen sind. Und noch mehr Frust befürchten sie bis Ende 2019. Dann wird die Ortsdurchfahrt Münchehagen eine große Baustelle sein. Und auch die Ortsdurchfahrt Winzlar soll dann saniert werden.

Lebhaft haben manche Eltern noch das Bild vor Augen, als vor einigen Jahren eine andere Baustelle dazu führte, dass ihre Kinder an der Bundesstraße bei Winzlar ausgesetzt wurden. Damals, berichtet eine Mutter, habe sich nach massiven Protesten der Eltern ein Herr von der VLN die Situation vor Ort angesehen – und gesagt, dass er selbst die Bundesstraße an jener Stelle nicht überqueren wolle, weil das viel zu gefährlich sei. 

Damals legte sich die VLN ins Zeug und sorgte für bessere Lösungen, die den Kindern mehr Sicherheit gaben. Darauf hoffen die Winzlarer Eltern auch für die aktuellen Verspätungen. Und hoffen sehr darauf, dass die Belange der Schulkinder von der VLN bei den Baustellen im kommenden Jahr von Anfang an und umsichtig berücksichtigt werden.

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