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Die Blutsauger kommen

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Vollgesogen: Bei einer Blutmahlzeit kann eine Zecke ihre Körpergröße um das bis zu 200-Fache erhöhen. 
Vollgesogen: Bei einer Blutmahlzeit kann eine Zecke ihre Körpergröße um das bis zu 200-Fache erhöhen. © www.zecken.de

Landkreis Nienburg - Von Leif Rullhusen. Sie sind klein, unscheinbar – und sie sind gefährlich. Zecken saugen nicht nur Blut, sie übertragen vor allem Krankheitserreger. Bereits bei sieben Grad Außentemperatur werden die Spinnentiere aktiv.

Zecken erwachen aus ihrer Winterstarre, sobald diese Temperatur an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen erreicht oder überschritten wird. Das war in der vergangenen Woche bereits der Fall. Die achtbeinigen, oft nur wenige Millimeter kleinen, zu den Milben zählenden Spinnen können Träger von 50 verschiedenen Krankheitserregern sein. Darunter auch Borreliose-Bakterien und FSME-Viren. Letztere sind besonders gefährlich, da sie schwere Schädigungen des Gehirns verursachen können. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit 476 FSME-Fälle gemeldet – der zweithöchste Wert seit Beginn der Meldepflicht. Kein einziger davon kommt allerdings aus dem Landkreis Nienburg. Das erklärte Landkreissprecher Cord Steinbrecher auf Blickpunkt-Nachfrage. Von allen, jemals in Nienburg gemeldeten FSME-Fällen gibt es keinen, bei dem dieser Kreis auch definitiv der Infektionsort ist. Die Mittelweserregion gehört, wie das gesamte Bundesland Niedersachsen nicht zu den FSME-Risikogebieten. Grundsätzlich sind Vorsorgemaßnahmen dennoch sinnvoll, um das Risiko eines Zeckenstichs zu minimieren. Dazu zählt helle Kleidung, da die dunklen Spinnentiere so besser zu sehen sind. Lange Ärmel und Hosenbeine sind eine weitere sinnvolle Schutzmaßnahme. Wichtig ist es zudem, seinen Körper nach dem Aufenthalt in der Natur gründlich abzusuchen. Wer sich nach einem Zeckenstich unsicher ist, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Menschen, die eine Fahrt in ein FSME-Risikogebiet planen, sollte zudem auf jeden Fall über den entsprechenden Impfschutz nachdenken.

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