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Züchterin melkt täglich selbst

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Dr. Mia Fiedler im Stall bei ihren Wasserbüffeln.
Dr. Mia Fiedler im Stall bei ihren Wasserbüffeln. © -

Nienburg - WARPE (msa) n Tiere sind ein wichtiger Teil im Leben von Mia Fiedler. Als Veterinärin behandelt sie Rinder, Kühe und Schweine, auf ihrem Hof in Warpe leben Pferde, Schafe, Ziegen, ein Hängebauchschwein und Wasserbüffel.

„Die Wasserbüffel haben mich einfach interessiert und fasziniert“, erklärt Dr. Mia Fiedler. Deshalb sei sie 2007 nach Italien gereist, um dort bei einem großen Zuchtbetrieb die Tiere zu kaufen, die dann auf ihrem Resthof in Warpe eine neue Heimat gefunden haben. Sie hätten sich mittlerweile gut eingelebt.

Wasserbüffel sind massige Rinder mit dunklem Fell. Die Hörner sind sichelförmig nach hinten gebogen, die weiblichen Tieren haben relativ schmale und lange Hörner. Der Wasserbüffel gehört zu den größten Paarhufern, wobei wilde Wasserbüffel ursprünglich über Süd- und Südostasien bis nach China verbreitet waren. Alle zwei Jahre bekommt eine Büffelkuh ein Kalb. Die Tragezeit beträgt etwa 330 Tage. Das Kalb wird ein halbes Jahr gesäugt, ehe es selbstständig grasen kann. Mia Fiedler verkauft ihre Kälber an verschiedene Zuchtbetriebe in Deutschland. Mittlerweile gibt es etwa 1 800 Wasserbüffel in Deutschland und auch einige Züchter, die sich auf die Tiere spezialisiert haben. „Mit Hausrindern und Kühen können die Wasserbüffel bei der Produktion von Fleisch und Milch aber nicht mithalten“, erklärt Mia Fiedler.

Ihre Tiere – die Herde umfasst zehn Kühe, einen Bullen und einige Kälber – geben zwischen sechs und 14 Litern Milch pro Tag. Die Büffelmilch habe einen Fettgehalt von über acht Prozent und sei im Vergleich mit Kuhmilch länger haltbar, sagt die Expertin. Sie melkt die Tiere täglich selbst, da es wichtig sei, den Kontakt zu den Tieren zu halten. Nähere sich den Tieren ein Fremder beim Melken, sei es möglich, dass die Büffel die Milch „wieder hochziehen“ und keine Milch geben.

Die Warper Büffel verbringen den Sommer größtenteils auf der Weide, auch im Herbst und im Winter sind sie täglich für einige Stunden draußen. Ihren Namen haben die Tiere von der Vorliebe für Wasser und Schlamm bekommen, in dem sie sich gerne wälzen, um sich gegen Blutsauger zu schützen. Die Schlammschicht, die die Haut bedeckt, wenn Mia Fiedlers Büffel wieder aus ihrer Suhle herauskommen, kann kein Insekt durchdringen.

Die Büffelmilch verarbeitet Mia Fiedler in ihrer eigenen Hofkäserei. Mehrmals wöchentlich stellt sie daraus Mozzarella, Joghurt und Quark her. Die Produkte werden mittlerweile in einigen Hofläden und Restaurants in der Umgebung verkauft.

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