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Zuwendungsbescheid für Neubau an Vogelers Haus

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Diese Vision vom künftigen Neubau im Ensemble „Vogelers Haus“ präsentierten die Verantwortlichen im Rahmen der Feierlichkeiten zur Übergabe des Zuwendungsbescheides.
Diese Vision vom künftigen Neubau im Ensemble „Vogelers Haus“ präsentierten die Verantwortlichen im Rahmen der Feierlichkeiten zur Übergabe des Zuwendungsbescheides. © Hustedt

Holtorf - Vorstandsmitglieder des Heimatvereins sowie Vertretern aus Verwaltung, Politik und Presse übergaben den Zuwendungsbescheides für den Neubau eines Mehrgenerationenhauses im Gebäudeensemble von Vogelers Haus.

„Familie Vogeler wäre stolz auf euch“, lobte der Landtagsabgeordnete Dr. Frank Schmädeke im Rahmen der jüngsten Feierstunde in Vogelers Haus die Mitglieder des Heimatvereins Holtorf.

Aus den Händen von Heike Fliess, der Landesbeauftragten des Amtes für regionale Landesentwicklung Leine-Weser nahm der erste Vorsitzende des Heimatvereins Holtorf, Klemens Becker, den ersehnten Bescheid entgegen, der die Zahlung von 252 000 Euro in Aussicht stellt. Mit 53 Prozent der förderfähigen Investitionssumme wird diese Förderung die Finanzierung des Neubaus maßgeblich tragen.

Die Gesamtkosten des Projekts beziffert Marcus Veil, stellvertretender Ortsbürgermeister von Holtorf und Vorstandsmitglied des örtlichen Heimatvereins, auf fast 600 000 Euro. Davon seien 475 000 Euro als förderfähig anerkannt worden. „Von der Stadt Nienburg bekommen wir 150 000 Euro und den Rest tragen wir selbst - beziehungsweise bekommen wir von einer Stiftung, an die wir das Geld später zurückzahlen.“

Ermöglicht wurde die Förderung durch das Land Niedersachsen aus den Mitteln der Europäischen Union durch die Maßnahme „Basisdienstleistungen“. Im Rahmen der Übergabe betonte Heike Fliess: „Das Projekt ist ein gutes Beispiel für eine Förderung aus dem Bereich ZILE, denn es dient in erster Linie der Verbesserung lokaler Einrichtungen zur Begegnung im ländlichen Raum. In unmittelbarer Nähe des jetzigen Neubaus gibt es bereits ein Dorfgemeinschaftshaus des Heimatvereins Holtorf. Das jetzige Mehrgenerationenhaus soll als Ergänzung dienen, um den gestiegenen Anforderungen Rechnung zu tragen.“

Gespannt warten die Vorstandsmitglieder vom Heimatverein Holtorf (rechts) darauf, dass Heike Fliess den Bescheid hervorholt.
Gespannt warten die Vorstandsmitglieder vom Heimatverein Holtorf (rechts) darauf, dass Heike Fliess den Bescheid hervorholt. © Hustedt

Das Obergeschoss des Neubaus soll offen und generationsübergreifend von Nienburger, Holtorfer, Erichshagen/Wölper und Langendammer Bürgern sowie Vereinen und anderen Institutionen genutzt werden. „Jeder soll das Haus nutzen können“, betont Marcus Veil.

Das Erdgeschoss soll künftig vom Landkreis Nienburg als „Großtagespflegestelle“ für die Betreuung von zehn Kindern im Alter von einem bis zu drei Jahren genutzt werden.

Damit könne dem wachsenden Bedarf an Veranstaltungsräumlichkeiten ebenso nachgekommen werden wie dem an immer mehr Betreuungsplätzen für kleine Kinder, so Veil. Als Verwalter von Vogelers Haus berichtete Veil von 70 bis 80 Veranstaltungen pro Jahr zusätzlich zur täglichen Nutzung durch örtliche Vereine. „Es fängt beim Blutspenden an und endet beim Holtorfer Weihnachtsmarkt.“ Zurzeit sei Vogelers Haus so stark belegt, „dass die Kapazitäten schon lange nicht mehr ausreichen“. Und so sei die Idee zu einem möglichen Neubau entstanden.

„Angefangen hat es mit der Idee der ehemaligen Vorsitzenden des Heimatvereins, Margrit Räbiger, ein Gebäude an die Stelle der alten Scheune, die vor einigen Jahren abgerissen wurde, zu bauen“, berichtete Marcus Veil. Schon das Gebäude links neben Vogelers Haus – früher der Standort der Schmiede – sei auf ihre Initiative hin gebaut worden. Diese Idee aufgegriffen und immer wieder nachgehakt habe der Schatzmeister Henning Brüning. Veil: „Ohne ihn würden wir heute nicht in diesem Kreis zusammensitzen.“ Der erste Vorsitzende des Heimatvereins, Klemens Becker, lobte Fleiß und Engagement von Brüning und Veil gleichermaßen.

Anhand von modernen, dreidimensionalen Plänen des Mehrgenerationenhauses erläuterte der Architekt Henning Meyer den Aufbau des Gebäudes. Das neue Haus soll das Ensemble harmonisch ergänzen und ist deshalb als Fachwerkhaus geplant. Weil diese historische Bauweise aber bauphysikalisch nicht mehr geeignet sei, habe der Architekt einen individuellen Aufbau der Gebäudehülle entworfen. Zwar sollen traditionell Hölzer aus Eiche einen Großteil des Gesamtgewichts tragen, doch im Inneren des Hauses sorge eine moderne Isolierung für größtmöglichen Wohnkomfort. Das sei effektiv – trotz relativ geringem Wandaufbau, so der begeisterte Fachmann, der seinen Vortrag mit computertechnischem Fachwissen bunt ausschmückte. Um möglichst viel Sonnenlicht in das Haus zu lassen, hat der Architekt möglichst viele Gefache mit Fenstern ausgestattet – sowohl im Giebel als auch an der Rückseite des Hauses. „Ich habe den Maßstab von Vogelers Haus aufgenommen und um moderne Attribute ergänzt“, fasste Meyer seine Vorgehensweise zusammen.

Auch Marcus Veil dankte zusammenfassend allen Beteiligten, die durch ihren Einsatz den Neubau des Mehrgenerationenhauses ermöglichten: wie dem Landtagsabgeordneten Schmädeke, der „wichtige Türen geöffnet habe“ und den Mitarbeitern vom ArL, die unter anderem bei der Antragsformulierung geholfen hätten. „Wir haben von Anfang an unendlich viel Unterstützung von allen Seiten erhalten, auch das ist sicherlich nicht selbstverständlich.“

Abschließend betonte Veil: „Nun hoffen wir darauf, dass die Ausschreibungen gut verlaufen und wir den Bau wie geplant bis etwa Weihnachten 2019, Frühjahr 2020 fertigstellen und der Nutzung übergeben können.“

mhu 

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