Die bayerische AfD ist seit langem tief zerstritten, vor allem die „Flügel“-Anhänger auf der einen und die eher gemäßigten Kräfte auf der anderen Seite. Dies war auch auf dem Parteitag in Greding offensichtlich geworden, als Katrin Ebner-Steiner unter großem Jubel ihrer Anhänger überraschend ihre Kandidatur ankündigte. Im Mai hatte sie noch ihren Rückzug aus dem Landesvorstand, angekündigt, wo sie bisher stellvertretende Landesvorsitzende war. In der Fraktion ist Ebner-Steiner hoch umstritten - was darin gipfelte, dass mehrere Abgeordnete Anzeige gegen ihre eigene Fraktionsvorsitzende erstatteten - wegen der gezielten Veröffentlichung privater E-Mails.
Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden der Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller, der zum rechtsnationalen „Flügel“ zählt, sowie die beiden Landtagsabgeordnete Gerd Mannes und Martin Böhm gewählt. Miazga betonte nach ihrer Wahl, sie sehe sich „ganz normal mittendrin“ in ihrer Partei - auch wenn sie einst die „Erfurter Resolution“ des „Flügels“ mit unterzeichnet habe. Sie sei auch von keinem bestimmten Lager zu einer Kandidatur gedrängt worden. Sicherts Abwahl kommt derweil nicht völlig überraschend. Seine internen Kritiker hatten dem bisherigen Landeschef in der Vergangenheit wiederholt Organisationsmängel und anderes vorgeworfen.
In bis zu 18 Kommunen in Deutschland kooperieren CDU- und SPD-Politiker offenbar mit der AfD. Obwohl Spitzenpolitiker solche Bündnisse immer wieder ausgeschlossen haben.