Für Laschet könne das Signal von Magdeburg eine Bestätigung des Trends sein, dass sich nach den nervenaufreibenden Machtkämpfen um CDU-Vorsitz und Kanzlerkandidatur die Lage für die Unionsparteien etwas beruhigt. Auch wenn am Ende Haseloff gewonnen hat - Laschet selbst hatte sich im Wahlkampf weitgehend herausgehalten.
Laschet wird sich trotz des Wahlsiegs von Sachsen-Anhalt darauf einstellen, dass ihm das Thema Abgrenzung zur AfD den ganzen Wahlkampf über erhalten bleibt. Noch-Koalitionspartner SPD und die Opposition werden ihm genüsslich die Nominierung des Ex-Präsidenten des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, als Direktkandidat in Thüringen unter die Nase reiben. Maaßen findet, die CDU sei zu weit nach links abgedriftet. Auch auf die Wahl des als AfD-nah geltenden CDU-Mannes Max Otte zum Vorsitzenden der Werte-Union dürfte Laschet angesprochen werden - auch wenn diese Splittergruppe Ultrakonservativer keine offizielle Gruppierung der CDU ist.
Vor fünf Jahren hatte die AfD in Sachsen-Anhalt aus dem Stand 15 Direktmandate und 24,3 Prozent der Stimmen erreicht. Die SPD halbierte sich, die große Koalition verlor ihre Mehrheit. CDU, SPD und Grüne rauften sich zu Deutschlands erster Kenia-Koalition zusammen. Nachdem die AfD zwischenzeitlich in Umfragen gefährlich nah an die CDU herangerückt war, hielten die Christdemokraten die Populisten zuletzt doch deutlich auf Distanz.
FDP nach zehn Jahren Pause wieder im Landtag
In der CDU-Zentrale in Berlin wirkt Generalsekretär Paul Ziemiak erleichtert. Er verweist darauf, dass es der größte Zuwachs der CDU bei einer Landtagswahl seit der Wahl in NRW von 2017 gewesen sei. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus sagt hoffnungsfroh, auch der Sieg von Annegret Kramp-Karrenbauer bei der Saar-Wahl 2017 habe Rückenwind für die Union bei der Bundestagswahl gebracht.
Grund zur Freude hat an diesem Wahlabend auch die FDP, die in diesem für sie eher schwierigen Bundesland nach zehn Jahren Pause jetzt wieder mit dabei ist. Links der Mitte ist in Sachsen-Anhalt dagegen aktuell offensichtlich wenig zu holen. Vor allem für die Linkspartei ist das Ergebnis niederschmetternd.
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