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AfD-Gründer Lucke lehrt zum Wintersemester wieder an der Uni Hamburg

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Bernd Lucke lehrt ab dem Wintersemester wohl wieder an der Uni Hamburg.
Bernd Lucke lehrt ab dem Wintersemester wohl wieder an der Uni Hamburg. © Archivbild / dpa / Tim Brakemeier

AfD-Gründer Bernd Lücke soll zum Wintersemester wieder an der Universtität Hamburg lehren. Bei Studenten stößt die Personalie auf Kritik. So äußert sich die Uni:

Hamburg - Nach dem Scheitern seiner Wiederwahl ins Europaparlament kehrt der AfD-Gründer und Wirtschaftswissenschaftler Bernd Lucke an die Universität Hamburg (UHH) zurück. Der 56-Jährige werde zum Wintersemester wieder im Lehrbetrieb der Uni arbeiten, sagte eine Sprecherin. Lucke selbst wollte sich nicht öffentlich äußern. 

Bei den Studierenden stößt die Rückkehr des Professors auf Kritik. Lucke habe mit „seiner bürgerlichen Fassade den Weg der AfD zur menschenverachtenden und rassistischen Partei geebnet“, sagte der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA), Karim Kuropka, der Deutschen Presse-Agentur. „So ein Mensch gehört an keine Universität.“

AfD-Gründer Lucke lehrt im Winter wohl wieder an der Uni Hamburg 

Der Volkswirtschaftler und Euro-Kritiker war 2013 maßgeblich an der Gründung der AfD beteiligt und einer ihrer ersten Bundessprecher. 2014 hatte er sich von der Uni Hamburg beurlauben lassen, um als Berufspolitiker für die AfD ins Europaparlament zu wechseln. 2015 verließ er die Partei im Streit um eine stärker nationalkonservative Ausrichtung und prangerte in der Folgezeit fremdenfeindliche und rechtsextreme Tendenzen an. 

Seine Versuche, mit der von ihm gegründeten Allianz für Fortschritt und Aufbruch (ALFA), die sich später in Liberal-Konservative Reformer (LKR) umbenannte, politisch Fuß zu fassen, scheiterten. Bei der Europawahl Ende Mai kam die LKR mit Spitzenkandidat Lucke nur auf 0,1 Prozent der Stimmen.

Uni Hamburg enthält sich einer Bewertung der Personalie Lucke 

Die Universität enthielt sich einer Bewertung der Personalie Lucke. „Das Präsidium darf und möchte sich nicht zu seiner politischen Vergangenheit oder zu seinem Dienstverhältnis äußern“, sagte die Sprecherin. Genau genommen habe Lucke seine Professur auch nie verlassen und kehre daher in diesem Sinne auch nicht zurück. „Er war lediglich beurlaubt, wozu die Universität verpflichtet ist.“

In den Sozialen Netzwerken hat Luckes Rückkehr an die Universität zu großen Diskussionen geführt. „Da hatte die UHH aber großes Glück, dass Lucke erst nach der Entscheidung der Exzellenzkommission zurückkehrt“, schreibt etwa ein Nutzer auf Twitter. 

„Was gibt es denn an Lucke zu meckern? Er hat eine eurokritische Partei gegründet, sie nach dem Auftreten der rechtsnationalen Strömung verlassen und sich klar abgegrenzt“, schreibt ein anderer. Luckes Account bleibt vorerst ruhig. Stand 30. Juli 14.37 Uhr schweigt Lucke auf Twitter bereits seit dem 9. Juli. 

Nicht nur AfD-Gründer Lucke wird kritisiert - auch Uni-Präsident Dieter Lenzen

Auch die Zurückhaltung der Universtität wird auf Twitter kritisiert. Nicht nur Lucke, sondern auch Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg, gerät dabei ins Kreuzfeuer: 

dpa / nai

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