Der Politik-Rückkehrer betonte zugleich, derzeit ruhe der Wahlkampf um den Posten als Unions-Kanzlerkandidat: „Jetzt geht es bald darum, die Wirtschaftskrise zu bestehen, und dabei habe ich der Bundeskanzlerin meine Unterstützung zugesagt.“ Kritik an Kleinigkeiten verbiete sich aktuell. „Ich freue mich, dass wir eine stabile Regierung haben, die das Vertrauen der Mehrheit der Bevölkerung geniesst. Sie hat es verdient“, fügte Merz hinzu.
Bis zum CDU-Parteitag würden jedoch auch andere Themen als die Corona-Pandemie eine Rolle spielen, mutmaßte Merz weiter - „und Sie können davon ausgehen, dass ich auf diese Zeit gut vorbereitet sein werde“.
Berlin - In den vergangenen Wochen war es um Horst Seehofer ziemlich ruhig geworden. Während viele Regierungspolitiker aufgrund der Coronavirus-Pandemie* öffentlich rege in Erscheinung traten, war vom Bundesinnenminister diesbezüglich kein Statement zu vernehmen. Das ist nun vorbei: Der Vorgänger von Markus Söder als bayerischer Ministerpräsident hat sich in der Hauptstadt befragen lassen, die Antworten bergen einige bemerkenswerte Statements.
„Ich nutze ein Fernsehstudio nicht als mein Wohnzimmer. Ich trete nur dann auf, wenn ich was zu sagen habe“, lässt der Unionspolitiker gegenüber BamS verlauten. Er habe er sich seit Beginn der Ausbreitung von Covid-19* von Anfang an vorsichtig verhalten.
Der 70-Jährige nutzt das Gespräch für eine Lobeshymne auf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)*: „Sie führt Deutschland* gerade sehr stark durch die Krise. Wir können froh sein, dass wir in dieser Situation eine solche Kanzlerin an der Spitze unseres Landes haben“, schwärmt Seehofer über die wohl mächtigste Frau der Welt, deren vierte Amtszeit sich dem Ende neigt.
Während unionsintern und auch öffentlich über die Nachfolge der 65-Jährigen diskutiert und gerungen wird, bringt der CSU-Mann eine weitere Variante ins Spiel: dass die studierte Wissenschaftlerin Merkel bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 möglicherweise doch noch antreten wird. „Ich kann nicht bestreiten, dass ich den Gedanken in letzter Zeit öfter gehört habe“, schildert Horst Seehofer und redet von Gerüchten hinter den Kulissen der Bundesregierung. „Wir können froh sein, dass wir in dieser Situation eine solche Kanzlerin an der Spitze unseres Landes haben.“ Seehofer zufolge wird demnach hinter den Kulissen sogar über eine mögliche fünfte Amtszeit der Kanzlerin diskutiert.
In dem Interview geht Horst Seehofer auch auf die Einladungen von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz ein, der die Deutschen bereits zum Urlaub in das Nachbarland eingeladen hat: „Solange das Virus keinen Urlaub macht, müssen auch wir uns mit unseren Reiseplänen beschränken – so verständlich der Wunsch für die Menschen und die Tourismusbranche auch ist. Der Infektionsschutz* gibt da den Zeitplan vor.“ Und wie sieht es generell mit dem Sommerurlaub in anderen Ländern aus?
Wie der Bundesinnenminister schildert, müsse man Kontrollen und Einreiseverbote* noch länger hinnehmen - und sich auf eine erholsame Zeit in Deutschland einrichten: „Das hängt vom Infektionsgeschehen ab. Niemand will die Bewegungsfreiheit der Bürger länger einschränken als unbedingt nötig. Aber leichtsinnige Öffnungen, die später in Gestalt erhöhter Ansteckungszahlen* zurückschlagen, helfen niemandem.“
Unterdessen erwägt Tschechien, ein weiterer Nachbar Österreichs, die Grenzen des Landes im Juli wieder zu öffnen. Die Gespräche darüber mit Österreich und der Slowakei seien weit fortgeschritten, sagte Außenminister Tomas Petricek.
Derweil sorgt ein brisanter Bericht eines Geheimdienstdokuments für Aufsehen. Demnach wollte China den Corona-Ausbruch vertuschen und damit die ganze Welt belügen.
Ein Rechtsmediziner hält die Angst vor Corona für überflüssig: „Das ist kein Killervirus.“
PF
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