Die Truppen von Syriens Machthaber Baschar al-Assad hatten Sarakib und die zentrale Verkehrsachse zwischen Damaskus und Aleppo Anfang des Monats vollständig eingenommen. Erdogan forderte jedoch einen Rückzug der Regierungsanhänger und drohte mit einem Militäreinsatz, sollte das nicht bis Ende Februar geschehen.
Die Türkei unterstützt die Rebellen und hat in der Region Idlib mehrere Beobachtungsposten.
Dominiert wird das Gebiet von der Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS), die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahesteht. Dort kämpfen aber auch moderatere Gruppen. Assads Truppen werden von der russischen Luftwaffe sowie von pro-iranischen Milizen unterstützt.
Nach UN-Angaben sind seit Anfang Dezember fast 950.000 Menschen vor der Gewalt und den heranrückenden Assad-Truppen geflohen. Helfer beklagen eine katastrophale humanitäre Lage.
Es fehlt an Unterkünften, Lebensmitteln, Heizmaterial und medizinischer Versorgung. Hilfsorganisation sprechen vom schlimmsten Flüchtlingsdrama seit Ausbruch des Bürgerkriegs vor fast neun Jahren.
Bei Angriffen auf Wohngebiete in der Provinz Idlib seien in dieser Woche zahlreiche Zivilisten zu Opfern geworden, erklärte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (Médecins sans frontières/MSF). Ärzte in Krankenhäusern hätten von 18 Toten und 185 Verletzten berichtet.
«Dieser willkürliche Beschuss mit Bomben und Granaten am Dienstag kann praktisch nur von der syrischen Regierung und ihren Verbündeten ausgegangen sein», sagte Meinie Nicolai, Leiterin des Operationalen Zentrums von MSF in Brüssel. Auch zwei Schulen und zwei Kindergärten seien getroffen worden. Kritiker werfen der Armee und Russland vor, gezielt wichtige Infrastruktur zu bombardieren.
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