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„Klimakrise nicht am anderen Ende der Welt, sondern direkt bei uns“ – Baerbock zur Hochwasser-Katastrophe

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Im Live-Interview mit der Frankfurter Rundschau äußert sich Annalena Baerbock zu der Debatte um Plagiate in ihrem Buch und der Hochwasser-Katastrophe in Deutschland.

Frankfurt - Die Nominierung von Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin der Grünen für die Bundestagswahl sorgte zunächst für ein Umfragehoch der Partei. Doch schnell rückten Plagiatsvorwürfe zu ihrem Buch, nachträglich gemeldete Nebeneinkünfte und ihr Lebenslauf in den Fokus der Debatte. Sie habe sich „massiv selber geärgert über die Fehler, die ich gemacht habe, auch mit Blick auf die Kanzlerkandidatur“, sagt Annalena Baerbock im Live-Interview mit der Frankfurter Rundschau*.

Beim Lebenslauf nicht genau hingeschaut zu haben, am Ende ihres Buches kein Quellenverzeichnis eingefügt zu haben, das ärgere sie nachträglich richtig, sagt Baerbock gegenüber der FR. Vor allem, weil die Debatte um das Buch von dem abgelenkt habe, was eigentlichen im Wahlkampf diskutiert werden sollte.

Im Interview mit der Frankfurter Rundschau spricht Annalena Baerbock über Fehler im Hinblick auf ihre Kanzlerkandidatur.
Im Interview mit der Frankfurter Rundschau spricht Annalena Baerbock über Fehler im Hinblick auf ihre Kanzlerkandidatur. © Fabian Sommer/dpa

Ihren Fehler am liebsten rückgängig machen, würde Annalena Baerbock jedoch offenbar trotzdem nicht. „Natürlich macht man keinen Fehler zweimal, sondern man sollte sich seinen Fehlern selbstkritisch stellen und es dann in Zukunft besser machen“, sagt Baerbock auf die Frage, was sie, wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte, heute anders machen würde. Sie habe daher ihren Lebenslauf auf ihrer Webseite korrigiert und in ihrem Buch ein Quellenverzeichnis eingefügt, so Baerbock. In einem Interview mit dem Spiegel hatte sich Annelena Baerbock zum ersten Mal zu den Plagiatsvorwürfen* geäußert.

Annalena Baerbock zur Klimakrise: „Wir haben in der Vergangenheit nicht genug getan“

Mit Blick auf die Unwetter-Katastrophe sagte Annalena Baerbock: „Wir erleben, dass die Klimakrise jetzt ist, und zwar nicht am anderen Ende der Welt, sondern bei uns direkt vor Ort.“ Die aktuellen Überflutungen seien nicht die erste Extremwetterlage in Deutschland, bereits in den vergangenen Jahre habe es Hochwasser, Ernteausfälle durch Dürre und Waldbrände gegeben.

„Wir haben ja diese Überschwemmungen in anderen Ländern überall schon gesehen“, sagt Baerbock im FR-Interview angesprochen auf den von ihr geforderten Klimaanpassungsfonds. Deswegen habe sie bereits vor ein paar Wochen den Punkt Klimavorsorge für die deutsche Debatte in den Raum gebracht. Dabei gehe es darum, Kommunen und Städten Geld in die Hand zu geben, damit diese sich gegen Extremwetterereignisse besser rüsten können.

Annalena Baerbock fordert „radikale Maßnahmen“

Es gehe darum jetzt Weichen zu stellen, zum Beispiel zum Ausbau der erneuerbaren Energien. „Man sieht, wie wir acht Jahre vergeudet haben in unserem Land“, sagt Baerbock zur Entwicklung der Klimapolitik in Deutschland. „Wir haben in der Vergangenheit nicht genug getan.“ Die neue Bundesregierung müsse daher ein Klimaschutz-Sofortprogramm beschließen. „Wir brauchen radikale Maßnahmen für heute“, sagte sie im Interview mit der FR in Bezug auf Klimaneutralität. (sne) *fr.de und hna.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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