Auf Twitter bezeichnete ein User Spahns Auftritt als „lächerlich“, Welt-Journalist Robin Alexander berichtet von „großer Empörung“ in CDU-Chatgruppen.
Update vom 16. Januar, 12.24 Uhr: CSU-Chef Markus Söder hat Armin Laschet per Twitter gratuliert. „Herzlichen Glückwunsch @ArminLaschet. Freue mich auf unsere Zusammenarbeit! Gemeinsam werden wir die Erfolgsgeschichte der Union fortschreiben“, schrieb der bayerische Ministerpräsident.
Update vom 16. Januar, 12.12 Uhr: Was gab den Ausschlag für den Sieg von Armin Laschet (siehe vorheriges Update)? Das wird Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus nach der Abstimmung live bei n-tv gefragt. „Er hat eine starke Rede gehalten, sehr emotional, sehr verbindend“ - und sein Aufruf zum Zusammenhalten, das habe dann doch bei den meisten Delegierten „gezogen“, glaubt Brinkhaus. Laschet könne integrieren: „Er kriegt das hin.“
Aber in Bezug auf die Bundestagswahl 2021 seien die Umfragen für Laschet „nicht berauschend“, wendet der Reporter ein. „Umfragewerte sind Schnappschüsse - es kommt auf die lange Furche an“, erwidert Brinkhaus. Die Stichwahl deute aber auf „viele Lager“ in der CDU hin, konstatiert der Reporter. Brinkhaus verweist auf den hohen Stimmanteil auch für Norbert Röttgen und interpretiert die Sache so: „Das zeigt erstmal, dass wir ein gutes Personal haben.“
Welche Rolle wird nun der unterlegene Friedrich Merz spielen? „Ich hoffe, dass er die Rolle spielt, dass er Laschet unterstützt“, so Brinkhaus.
Update vom 16. Januar, 11.32 Uhr: Armin Laschet ist neuer CDU-Vorsitzender! Das Ergebnis der Stichwahl zwischen ihm und Friedrich Merz ist da. Auf dem digitalen Parteitag hält er seine Siegerrede: „Meine Damen und Herren, liebe Freunde und Freundinnen zuhause, da Sie abgestimmt haben. Danke zunächst für das große Vertrauen. Ich bin mir der Verantwortung, die mit diesem Amt einhergeht, bewusst. Er hoffe, „das wir die Landtagswahlen gut zusammen überstehen und dass die Union bei der Bundestagswahl 2021 den Kanzler stellt“.
Aus juristischen Gründen folgt zur Bestätigung noch eine Briefwahl. Das offizielle Ergebnis soll am Freitag bekannt gegeben werden. Laschet folgt nun auf Annegret Kramp-Karrenbauer, die ihren Rücktritt erklärt hatte. 991 Stimmen wurden abgegeben. Es gab vier Enthaltungen.
Update vom 16. Janaur, 11.17 Uhr: Armin Laschet muss im Rennen um den CDU-Vorsitz gegen Friedrich Merz in die Stichwahl. Beim digitalen CDU-Parteitag kommt der frühere Unionsfraktionschef auf 385 Stimmen, NRW-Ministerpräsident Laschet auf 380 Stimmen. Aus dem Rennen ist dagegen der dritte Vorsitzkandidat Norbert Röttgen, für den 224 Delegierte stimmten.
Update vom 16. Januar, 11.09 Uhr: Die Werbe-Aktion von Jens Spahn sorgt für Diskussionen (siehe Update vom 16. Januar, 10.50 Uhr). Politik-Expertin Nadine to Roxel bei n-tv findet, dies war „unverfroren“ und „nicht fair“. Hat Spahns Schalte Laschet nun sogar geschadet? Oder gibt es Delegierte, die diesen Teamgedanken, den Spahn hier offensichtlich noch einmal deutlich machen wollte, gut finden? Insgesamt bewertet auch n-tv Politikschef Nikolaus Blome die Rede von Laschet als sehr stark. Er habe seinen Trumpf ausgespielt und auf Emotionalität gesetzt. Hilft ihm das zum Sieg? Das Ergebnis des ersten Wahlgangs dürfte bald bekanntgegeben werden.
Update vom 16. Januar, 10.50 Uhr: In einer Fragerunde nach den Reden aller Kandidaten schaltete sich auch Jens Spahn kurz ins Studio. Doch er stellte keine Frage, wie es an dieser Stelle eigentlich gefordert war. Stattdessen warb er für sich und sein Team mit Armin Laschet. Sie seien die Richtigen, „weil es in diesem Jahr eine geschlossene CDU brauche“. Die beiden seien nicht immer einer Meinung, aber die Vielfalt mache sie stark. „Wir wollen eine starke CDU und ein starkes Deutschland.“ Die Anwesenden kommentierten die kurze Werbeeinlage nicht.
Update vom 16. Januar, 10 Uhr: Laschet hält eine sehr energische Rede, gestikuliert viel, schaut mit direktem Blick in die Kamera. Er weiß: „Ich bin vielleicht nicht der Mann der perfekten Inszenierung, aber ich bin Armin Laschet und darauf können Sie sich verlassen.“ Dann tritt Laschet zum Schluss seiner Rede an die Seite des Pults und lehnt sich locker an. Er greift in seine Hosentasche und holt die Erkennungsmarke seines Vaters aus seiner Zeit als Bergmann hervor (siehe Update vom 16. Januar, 9.51 Uhr). Den habe ihn sein Vater als Glücksbringer mitgegeben, mit den Worten: „Sag den Leuten, sie können dir vertrauen.“ Es gehe jetzt um die für die Demokratie wichtigste Frage: „Wem vertrauen? Das entscheiden heute Sie“, richtet sich Laschet direkt an die Delegierten und zeigt mit dem Finger entschlossen in die Kamera.
Update vom 16. Januar, 9.56 Uhr: Laschet wolle nicht alles so weitermachen, wie es jetzt ist. „Wir werden vieles anders und vieles neu machen müssen, nach der Pandemie.“ Immer wieder kommt Laschet auf das Thema Vertrauen zu sprechen. „Vertrauen in die Zukunft, das brauchen wir jetzt.“ Er habe mit seinem Teampartner Jens Spahn „Impulse 2021“ formuliert.
„Das Deutschland, das ich mir vorstelle, ist ein europäisches Deutschland“, sagt Laschet. Das Land müsse Vorbild sein, Menschlichkeit zeigen. „Die CDU muss wieder zur Ideenschmiede und zum Ort der Diskussion werden.“ Auch das Thema Frauenförderung spricht er an. „Die erste Reihe repräsentiert nicht die ganze Partei. Wir brauchen mehr Frauen bei uns.“ Gerade auch in Parlamenten, betont Laschet.
Update vom 16. Januar, 9.51 Uhr: "Gerade jetzt wäre es wichtig, das wir uns alle persönlich sehen", beginnt Armin Laschet seine Rede. Er dankt zuerst noch einmal Annegret Kramp-Karrenbauer, die am Freitag ohne Publikum vor Ort verabschiedet wurde.
„Mein Vater war Bergmann“, sagt Lachet, „jeden Tag 1000 Meter unter der Erde, Hitze, Dunkelheit, harte Arbeit.“ Er habe ihm immer gesagt: Wenn man unter Tage ist, dann sei es egal, wo der Kollege herkommt, welche Religion er hat. „Entscheidend ist, kannst du dich auf ihn verlassen?“
Laschet blickt auf Amerika: Dort sei das Vertrauen zerbrochen. Das habe der Präsident „zerstört“, weil er Lügen verbreitet hat. „Jetzt sehen wir, wohin das am Ende führt“, sagt Laschet mit Blick auf die Stürmung des Kapitols in Washington. „Viele glauben, bei uns könne das nicht passieren.“ Das sieht Laschet anders.
„Um es klipp und klar zu sagen, wir lassen uns unser Land von Rechtsterroristen und geistigen Brandstiftern nicht kaputtmachen.“ Zu dem Satz „Man muss auch polarisieren können“, sagte Laschet ganz klar: „Nein. Wir müssen Klartext sprechen, aber nicht polarisieren.“
Update vom 16. Januar, 9.45 Uhr: Armin Laschet steht auf der Bühne und blickt in die Kamera. Das ist seine letzte Chance, die Delegierten für sich zu überzeugen.
Update vom 16. Januar, 8.50 Uhr: Armin Laschet wird laut CDU-Parteitagsprogramm an diesem Samstag der erste Kandidat sein, der vor die Kamera tritt und die 1001 Delegierten noch ein letztes Mal vor der Wahl überzeugen will. Zuletzt konnte der Ministerpräsident aus NRW wichtige Unterstützer gewinnen, unter anderem seinen Kollegen aus Hessen, Volker Bouffier. Unter anderem der Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, geht davon aus, dass es zwischen Armin Laschet und Friedrich Merz zu einer Stichwahl kommen wird. Er selbst drücke dann aber Merz die Daumen. Mit dem Ergebnis der digitalen Abstimmung wird um die Mittagszeit gerechnet. 9.30 Uhr soll das Programm des zweiten Tags beginnen.
Update vom 15. Januar, 22.15 Uhr: Hat Angela Merkel bei ihrem Grußwort zum CDU-Parteitag ihren Favoriten durchblicken lassen? „Ich wünsche mir, dass ein Team gewählt wird“, hatte sie gesagt - und nur Armin Laschet kandidiert gemeinsam mit einem Vize-Kandidaten, nämlich Jens Spahn.
Der Ausgang der Wahl wird mit besonderer Spannung erwartet - auch, weil die Delegierten von zuhause wählen und vielleicht anders abstimmen, als auf einer Großveranstaltung.
Erstmeldung vom 15. Januar, 16.43 Uhr: Berlin - Hat Armin Laschet das Zeug zum neuen CDU-Vorsitzenden? Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen geht zumindest mit dem klaren Ziel in den Online-Parteitag (16. Januar), die Wahl zu gewinnen und damit Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer zu werden. Laschet kandidiert zusammen mit Jens Spahn, der sein Vize werden soll. Der Bundesgesundheitsminister unterstütze diese Kandidatur, „weil es darum geht, das Land, die Partei, zusammenzuhalten.“ Laschet habe „in Nordrhein-Westfalen gezeigt, wie Regieren geht.“
Im Rennen um den CDU-Vorsitz muss sich der 59-Jährige gegen Friedrich Merz und Norbert Röttgen durchsetzen. In den jüngsten Umfragen* liegt Laschet auf Rang zwei. Hinter Merz und vor Röttgen. Im aktuellen ARD-Deutschlandtrend konnte der gebürtige Aachener im Vergleich zum Vormonat satte zehn Prozentpunkte zulegen. Reicht es am Ende also tatsächlich für den Sieg?
Kurz vor der Wahl gewinnt der Ministerpräsident zumindest nicht nur an Umfragewerten, sondern auch an prominenten Unterstützern. Die scheidende Parteivorsitzende Kramp-Karrenbauer hatte bereits eine Wahl-Empfehlung für Laschet durchscheinen lassen und gesagt, sie wünsche sich einen Nachfolger mit Regierungserfahrung. Mit Blick auf dieses Kriterium hob sie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung insbesondere einen hervor: „Die eigentliche Regierungserfahrung, da haben Sie recht, die liegt bei Armin Laschet.“
Dieses dann am Ende doch recht offensive Positionieren Kramp-Karrenbauers kam nicht überall gut an. Norbert Röttgen meinte: „Ich glaube nicht, dass die Delegierten jetzt so dringend darauf warten, dass ihnen andere sagen, wen sie denn als Delegierte wählen sollen. Das können die selbst.“
Kramp-Karrenbauer ist aber nicht die einzige Fürsprecherin Laschets. Denn auch der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat sich klar für seinen Kollegen aus Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. Bouffier habe bei einer Besprechung der hessischen Delegierten für Laschet geworben, wie ein Sprecher der hessischen CDU der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Der 69-Jährige soll besonders Laschtes Teamgedanken mit seinem Unterstützer Jens Spahn herausgehoben haben. „Er kann eine Regierung führen und weiß, wie man eine Koalition zusammenhält“, zitiert die FAZ den hessischen Ministerpräsidenten.
Zuvor hatten sich bereits einige CDU-Landesverbände sowie unter anderem NRW-Verkehrsminister Hendrik Würst, der Europa-Abgeordnete Dennis Radtke, Niedersachsens Landeschef Bernd Althusmann oder Kanzleramtschef Helge Braun für Laschet ausgesprochen. Auch in Thüringen, Brandenburg und Bremen appellierten riefen die jeweiligen Fraktionschefs zur Wahl des 59-Jährigen auf.
Laschet ist seit 2017 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Nachfolger von Hannelore Kraft (SPD*). Im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands führt er eine schwarz-gelbe Landesregierung. Nun will er den nächsten Schritt in seiner politischen Vita gehen. Reicht es am Ende tatsächlich zum CDU-Vorsitz?
In diesem Ticker begleiten wir Laschets Rede und halten Sie zu allen Informationen über den NRW-Ministerpräsident auf dem Laufenden. Alle Informationen zum CDU-Parteitag gibt es auch in unserem allgemeinen News-Ticker. (as) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks