Am frühen Morgen durchsuchte die Polizei einen Hangar auf dem früheren Berliner Flughafen Tempelhof. Dort befindet sich Berlins größte Flüchtlingsunterkunft. Es gab keine Festnahmen.
Die Weihnachtsmärkte in Deutschland sollen weiter stattfinden. Die Innenminister von Bund und Ländern sprachen sich am Vormittag gegen eine Absage aus. Dies teilte das Bundesinnenministerium nach einer Telefonkonferenz der Ressortchefs mit. Mehrere Bundesländer überdenken ihre Sicherheitskonzepte. „Es wird alles getan um die bestmögliche Sicherheit im Land zu gewährleisten“, sagte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) der dpa. „Wir müssen jetzt noch mehr Wachsamkeit und Präsenz zeigen“, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) zu WDR5. Der Innenausschuss des Bundestags will am Mittwoch in einer Sondersitzung beraten, hieß es aus Koalitionskreisen.
Das Bundeskriminalamt (BKA) übernahm im Auftrag des Generalbundesanwalts die Ermittlungen. „Der Generalbundesanwalt beim BGH hat ein Strafverfahren eingeleitet und das BKA mit den Ermittlungen beauftragt“, teilten die Wiesbadener Behörde auf Twitter mit. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hatte noch am Vorabend darüber informiert, dass die Bundesanwaltschaft den Fall übernommen hat. Sie ist für Straftaten zuständig, die die innere Sicherheit der Bundesrepublik betreffen, insbesondere Terrorismus.
Der Lastwagen könnte polnischen Medien zufolge am Montagnachmittag in Berlin entführt worden sein. GPS-Daten hätten gezeigt, dass der Wagen ab etwa 16 Uhr mehrmals gestartet worden sei, berichtete der Sender TVN24 unter Berufung auf die betroffene polnische Spedition bei Gryfino in der Nähe von Stettin. Dabei könnte es sich um Versuche eines mutmaßlichen Entführers gehandelt haben, den LKW zu steuern, vermuteten polnische Medien. Gegen 19.45 Uhr habe der Wagen seinen Standort in Berlin endgültig verlassen, hieß es.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte am Dienstag eine Überprüfung der deutschen Flüchtlingspolitik. „Wenn sich bestätigen sollte, dass dieser Anschlag von jemandem verübt worden ist, der als Asylbewerber ins Land eingereist ist, dann muss das in Berlin schon noch mal zu einem grundsätzlichen Nachdenken darüber führen, wie diese ganze Flüchtlingsaufnahme gestaltet wird“, sagte Herrmann am Dienstag dem Hörfunksender Antenne Bayern. Es sei naheliegend, dass durch die große Zahl von Flüchtlingen viele Personen eingereist seien, deren Hintergründe nicht bekannt seien.
dpa