Die Grüne, die sich nachts nicht in die Parks ihrer eigenen Stadt traut, stößt mit dieser Aussage auf Kritik. Mehrere Politiker haben laut Berichten des Tagesspiegels infrage gestellt, ob Herrmann als Bürgermeisterin noch tragbar ist - da Herrmann sich fragen lassen muss, „was sie in ihrem Bezirk falsch gemacht hat“, erklärt CDU-Fraktionschef Burkard Dregger.
Auch die von Herrmann in die Verantwortung gezogene Polizei meldet sich laut Tagesspiegel zu Wort. Der Gewerkschaftssprecher Benjamin Jendro monierte, dass sich die Politikerin vor ihrer Verantwortung drücke und gab zu bedenken: „Es ist aber schon skurril, wenn die politisch Verantwortliche seit nunmehr sechs Jahren polizeiliche Maßnahmen erschwert und kriminelle Handlungen bagatellisiert, sich gleichzeitig aber mehr Unterstützung durch die Sicherheitsbehörden wünscht.“
Während in den sozialen Medien viele User Herrmann zustimmen und von ihren Ängsten in Berliner Parks sprechen, bedauert Polizeipräsidentin Barbara Slowik die Ängste der Politikerin. „Ich persönlich bewege mich frei davon in unserer Stadt – in ganz Berlin“, erklärt die Juristin. Der „Fingerzeig“ auf die Polizei sei für sie „nicht nachvollziehbar“ - denn es gehe in der Drogenpolitik um weitreichende Herausforderungen.
Das subjektive Sicherheitsgefühl von Menschen in den Berliner Parks wird sich so schnell wohl nicht ändern. Es ist wohl ein ganzer Katalog von Maßnahmen, der nötig ist, um dieses wieder herzustellen. Der Kampf darum geht wohl weiter - doch ob Polizeipräsenz und Verdrängung oder Akzeptanz hier helfen, scheint noch zur Debatte zu stehen. Für beide Vorgehensweisen finden sich weiterhin Unterstützer.
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