Neumann, die früher der Linkspartei angehörte, war 2016 in die SPD eingetreten. Bundesweit bekannt wurde sie durch einen Auftritt auf einer Veranstaltung mit dem damaligen SPD-Chef Sigmar Gabriel, bei dem sie schlagkräftig Altersarmut und ein Versagen des Sozialstaats anprangerte - und der SPD von einer Fortsetzung der großen Koalition abriet. Anfang Dezember trat Neumann aus der SPD aus. Weiter mitarbeiten wollte sie laut "WAZ" in der "Aufstehen"-Bewegung von Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht.
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Auf Twitter trauert Außenminister Heiko Maas um die Gewerkschafterin. „Mit ihrer mutigen und direkten Ansprache hat sie vielen Menschen aus dem Herzen gesprochen. Wir trauern um eine engagierte Streiterin für soziale Gerechtigkeit.“
Auch Sigmar Gabriel hat sich zu Wort gemeldet.
Die News vom 5. Dezember 2018: Gelsenkirchen - Kurzzeitig galt Susanne Neumann als „Stimme des Volkes“ und hatte zahlreiche Medienauftritte, unter anderem bei „Anne Will“ und „Maischberger“. Berühmt wurde sie, als sie auf einer SPD-Konferenz den damaligen SPD-Chef Sigmar Gabriel alt aussehen ließ. Sie prangerte dort schlagfertig Altersarmut und das Versagen des Sozialstaats an. Nachdem Gabriel die Politik seiner Partei verteidigte und die Schuld auf den Koalitionspartner schob, antwortete sie trocken: "Warum bleibt ihr dann bei den Schwatten?"
Die frühere Putzfrau verlässt jetzt die SPD. Sie trete aus ihrem Gelsenkirchener Ortsverein aus, berichtete die Westdeutsche Allgemeine Zeitung am Mittwoch. Als Grund nennt sie den Umgang mit dem linken Bundestagsabgeordneten Marco Bülow, der jüngst ebenfalls aus der Partei ausgetreten war. Das Verhalten anderer Parteimitglieder nach dem Austritt des GroKo-Kritikers sei für sie „das i-Pünktchen“ gewesen, um die SPD ebenfalls zu verlassen. Manche seien „wie die schlimmsten Geier über ihn hergefallen“. Diese „Schlipsträger“ in der SPD würden den Weg bestimmen, sie seien aber auf dem Falschen.
Neumann, die früher der Linkspartei angehörte, war erst 2016 zur SPD gewechselt. Jetzt will sich Neumann politisch bei der „Aufstehen“-Bewegung von Sarah Wagenknecht einbringen.
Es ist ein weiterer Rückschlag für die SPD. Zuletzt musste die Partei wieder zwei Dämpfer bei Umfragen hinnehmen.
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mag/AFP
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