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Bettina Wulf bei Jörg Kachelmann: „Wie eine Metzgermeisterin auf einer Veganertagung“

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Ex-First-Lady Bettina Wulff (Archivbild) war bei Jörg Kachelmann (MDR) in Plauderlaune
Ex-First-Lady Bettina Wulff (Archivbild) war bei Jörg Kachelmann (MDR) in Plauderlaune © dpa / Friso Gentsch

Ex-First-Lady Bettina Wulff promotet im TV-Talk von Jörg Kachelmann ihr neues Buch - und kommt dabei auch auf Michelle Obama und Leberwurstschnitten.

Leipzig -  Ziemlich offen hat Ex-First-Lady Bettina Wulff in der aktuellen Ausgabe des MDR-Talks „Riverboat“ über ihre Zeit an der Seite von Ex-Bundespräsident Christian Wulff geredet - und Moderator Jörg Kachelmann hatte es besonders eine Formulierung aus ihrem neuen Buch.

Sogar die Stelle hatte er sich gemerkt: auf Seite 109. „Sie war Deutschlands jüngste und glamouröseste First Lady -  aber innerlich fühlte sie sich wie eine ‚Metzgermeisterin auf einer Veganertagung‘“, stellt er sie den Zuschauern vor.

Ex-First-Lady Bettina Wulff: „Habe mich wie ‚Metzgermeisterin‘ gefühlt“

Bettina Wulff lacht verlegen auf. „Das ist ja ein bisschen überspitzt dargestellt...“ - „Sie haben es geschrieben!“ „Ja!“ „Geben Sie zu, dass Sie es geschrieben haben?“ - „Ich geb‘s nicht nur zu, sondern es hat richtig viel Spass gemacht und war auch ein guter Prozess“. Ich habe es ja nicht alleine geschrieben, sondern gemeinsam mit einem sehr, sehr guten Freund von mir, Heino Masemann“, rudert sie ein bisschen zurück.

Kachelmann möchte nun wissen, wer damals die „Veganer“ waren und warum Wulff sich so fremd in ihrer Rolle als Deutschlands First Lady fühlte. Sie habe häufig Momente erlebt, in denen sie sich „hätte kneifen müssen“, antwortet die 46-Jährige. „Das Leben, das ich bis dahin geführt hatte, war ein normales Arbeitnehmerinnen- und Alleinerziehenden-Leben, sage ich mal. Und plötzlich war alles anders.“ In dieser neuen Umgebung habe sie sich dann wie eine „Metzgermeisterin“ gefühlt. 

Jörg Kachelmann (MDR) zu Bettina Wulff: „Haben Sie dieses Stehen geübt?“

Führe sie denn nun wieder ein „normales“ Leben und ist etwas von diesem „Zwischenleben“, wie sie es beschreibe, geblieben, bohrt Kachelmann nach. Sie habe vieles mitgenommen, antwortet Wulff diplomatisch und es habe „ja auch viele großartige Erlebnisse und Begegnungen gegeben hat, die ich auf keinen Fall missen möchte“.

Jetzt blendet die Regie ein gemeinsames Foto von Bettina und Christian Wulff ein. „Es gibt viele legendäre Fotos von Ihnen aus dieser Zeit, und es ist ja schon fast ikonisch, wie Sie dagestanden sind“, schmeichelt Kachelmann. Wulff kichert und erklärt: „Das ist das erste Foto, also das Foto, das im Präsidialamt vom Bundespräsidenten aufgenommen wird.“ Wulff steht in einer Robe aus kräftig rotem, glänzendem Stoff mit erhobenen Hauptes an der Seite ihres damaligen Mannes.

„Haben Sie dieses Stehen geübt?“ - „Ja natürlich!“, kommt es prompt. „Das hatte schon etwas Skurriles. Ich weiß noch genau, ich bin da in Jeans und Turnschuhen hin, von Hannover nach Berlin, habe das Kleid angezogen, und bin anschließend hoppla-hopp zurück - und abends saß ich dann wieder bei Leberwurstschnitte zuhause“, sagt Wulff.

Mehr zu Bettina Wulff im Video: Sie und Christian Wulff nun doch wieder getrennt

Bettina Wulff im Kachelmann-Talk: Michelle Obama ist „Ikone“ für mich

Später kommt die Sprache auf eine andere Ex-First-Lady: Michelle Obama, die Wulff kennenlernte - und bei dem Treffen „unheimlich aufgeregt“ war, wie sie erzählt. „Sie ist eine Ikone für mich. Sie hat mir jegliche Hemmungen und Ängste genommen, wir haben uns sehr gut verstanden.“

Sie habe sich mit Obama über Familie und Kinder unterhalten - und eine wertvollen Ratschlag aus dem Treffen mitgenommen: Bei all dem Trubel um das Amt als First Lady nie den Kontakt zum näheren Umfeld zu verlieren. Leider habe sie heute keinen Kontakt mehr zu Michelle Obama: „Es ist eine Funktion, eine Art Amt, die ich da innehatte und das ist dann auch mal vorbei.“ Wulffs neues Buch trägt übrigens den plakativen Titel „Anders als gedacht – Wie ich lerne, was wirklich zählt“.

Bettina Wulff im NDR-Talk: „Was mich wirklich angreift...“

Schon Anfang des Monats war die Ex-Bundespräsidentengattin, die eben jenes gerade promotet, im Fernsehen zu sehen. In der „NDR Talk Show“ sprach sie über den Kampf gegen Paparazzi - den sie mitunter als „aussichtslos“ empfinde. „Was mich wirklich angreift, das sind fiese Geschichten über die Familie und meine Kinder“, sagte Wulff. 

Eine Zeit lang hätten die Fotografen ihre Kinder verfolgt und ihnen aufgelauert. Aber letztlich sei die Erkenntnis gefolgt: „Auf dieser Ebene kann man nicht gewinnen.“ Die 46 Jahre alte PR-Beraterin aus Burgwedel hatte 2008 den damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff geheiratet, der von 2010 bis 2012 Bundespräsident war. Das Paar trennte sich aber.

frs mit dpa-Material

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