22.23 Uhr: Bei den Landtagswahlen gab es große Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das zeigen folgende Zahlen:
20.55 Uhr: In den Umfragen vor der Wahl sah es nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen AfD und SPD aus – so ist es nun nicht gekommen. Die SPD fährt dennoch ihr bislang schlechtestes Ergebnis in Brandenburg ein – die Grünen ihr bislang bestes. Den aktuellen Hochrechnungen zufolge verteilen sich die Wählerstimmen so:
Die SPD und Ministerpräsident Dietmar Woidke haben in Brandenburg laut einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen eine gesunkene Popularität zu spüren bekommen. Der Regierungschef kam beim persönlichen Ansehen auf 1,6 Punkte auf einer Skala von plus 5 bis minus 5, wie die Meinungsforscher am Sonntagabend in Mannheim mitteilten. Das sei schlechter als bei der Wahl vor fünf Jahren, aber immer noch deutlich positiver gewesen als die Werte aller anderen bekannten Spitzenpolitiker im Land. Auch die Zufriedenheit mit der Landes-SPD ging zurück, lag aber über dem Niveau der Bundes-SPD.
Bei den wichtigsten Themen Infrastruktur und Bildung bekam die SPD laut der Analyse die größte Kompetenz zugeschrieben, ebenso bei Wirtschaft und sozialer Gerechtigkeit. Die CDU punktete nur bei Arbeitsplätzen, die AfD bei der Ausländerpolitik. Die Zahlen basieren den Angaben zufolge auf einer Telefonbefragung der Forschungsgruppe Wahlen unter 1059 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in der Woche vor der Wahl und der Befragung von 16 001 Wählern am Sonntag.
Hochrechnung | Uhrzeit | CDU | SPD | Grüne | FDP | Linke | AfD | Freie Wähler | Sonstige |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
ForschungsgruppeWahlen | 22.24 Uhr | 15,6 % | 26,2 % | 10,8 % | 4,1 % | 10,7 % | 23,5 % | 5 % | 4,1 % |
infratest dimap | 20.55 Uhr | 15,7 % | 26 % | 10,7 % | 4,4 % | 10,8 % | 23,5 % | 5,1 % | 3,8 % |
Update vom 1. September 2019: Selten lagen die Parteien vor einer Wahl in den letzten Jahren so nah beieinander wie vor der Landtagswahl in Brandenburg. Das Ergebnis könnte eine ungewöhnliche Konstellation bringen, bei der keine Partei mehr als 20 Prozent der Stimmen erhält. Dafür gibt es fünf Parteien, die realistisch ein Ergebnis über 15 Prozent erreichen können. Schon kleine Veränderungen im Wählerverhalten können am Sonntag stark beeinflussen, welche Koalition eine Mehrheit erlangt.
Die Prognosen zeigen, dass sich die SPD Hoffnungen machen darf, weiter mit ihrem Ministerpräsidenten Dietmar Woidke zu regieren. Klar ist aber, dass die Landesregierung aus SPD und Die Linke alleine keine Mehrheit mehr bekommt. Unabhängig vom exakten Ergebnis der Landtagswahl in Brandenburg steht wohl außerdem fest, dass die AfD einer Koalition nicht angehören wird. Sie wurde in Umfragen zwar teilweise als stärkste Partei vor der SPD geführt, gilt für die anderen Parteien aber nicht als möglicher Koalitionspartner.
Alle aktuellen Ergebnisse, Reaktionen und wichtigen Meldungen erhalten Sie am Sonntag in unserem Live-Ticker zur Landtagswahl in Brandenburg.
Video
Potsdam - Am 1. September 2019 entscheiden die Wähler in Brandenburg über die Zusammensetzung des neuen Landtags. Es deutet sich ein Ergebnis an, mit dem die bisherige rot-rote Koalition ihre Mehrheit verliert. Die SPD wird einen deutlichen Absturz wohl nicht verhindern können. Die Mehrheiten werden 2019 komplizierter als noch 2014.
>>>Gewinne und Verluste, Koalitionsrechner und lokale Ergebnisse ansehen<<<
Die Wähler müssen in der Regel nicht lange warten, bis am Wahlabend belastbare Zahlen vorliegen. Da es neben der Landtagswahl 2019 in Brandenburg keine weiteren Wahlen gibt, können die Wahlhelfer nach Schließung der Wahllokale direkt mit der Auszählung der Stimmzettel beginnen. Die Wahllokale sind bis 18 Uhr geöffnet.
Wie es in Deutschland üblich ist, wird es um 18 Uhr erste Zahlen geben, die einen Hinweis auf den Wahlausgang geben. Zwar gibt es zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht die tatsächlichen Ergebnisse der Landtagswahl in Brandenburg, aber die Prognose beruht auf der Wahlforschung am Sonntag. Mithilfe von „Exit Polls“ - Befragungen von Wählern beim Verlassen der Wahllokale - ergibt sich eine Prognose über das Stimmungsbild im Bundesland.
Sobald aus den Wahllokalen die ersten Ergebnisse der Brandenburg-Wahl 2019 bekannt werden, entstehen weitere Hochrechnungen. Die ausgezählten Ergebnisse machen die Prognose immer genauer, bis schließlich das amtliche Endergebnis bekannt gegeben wird. So steht am Wahlabend oft recht schnell fest, wie die prozentuale Sitzverteilung im Landtag aussehen wird - und wer Chancen hat, Ministerpräsident in Brandenburg zu werden.
Die Umfragen aus Brandenburg ließen im Vorfeld weitgehend offen, welche Partei beim Ergebnis der Landtagswahl in Brandenburg vorne liegen wird. Einige Umfragen zeigten sogar keine Partei über 20 Prozent der Stimmen. SPD, CDU, AfD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen waren in Umfragen oft nur durch wenige Prozentpunkte getrennt. Für die SPD und ihren Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, die voraussichtlich um mehr als 10 Prozentpunkte abstürzen wird, ist eine Fortsetzung der Koalition mit der Linkspartei wohl nicht mehr möglich. Neue Mehrheiten lassen sich womöglich für alle Parteien nur über ein Dreier-Bündnis realisieren. CDU-Spitzenkandidat Ingo Senftleben wäre sogar bereit, mit der Linkspartei Gespräche aufzunehmen. Die AfD um Spitzenkandidat Andreas Kalbitz wird bei der Koalitionsbildung voraussichtlich außen vor bleiben.
Unsicherheitsfaktoren in der Koalitions-Rechnung für Brandenburg bleiben die kleineren Parteien. Es ist nicht sicher, ob die FDP den Einzug in den Landtag schafft. Außerdem könnten die Freien Wähler ihren Erfolg der vergangenen Wahl wiederholen.
Für welche Inhalte die Parteien bei dieser Wahl antreten, können Sie unter anderem mit dem Wahl-O-Mat Brandenburg 2019 herausfinden.
Mindestens 88 Abgeordnete dürfen in den brandenburgischen Landtag einziehen, die Zahl kann sich aber im Höchstfall auf bis zu 110 Abgeordnete erhöhen. Die Ursache liegt in den Überhang- und Ausgleichsmandaten, die sich aus den Erststimmen und Zweitstimmen ergeben können. Für die prozentuale Stimmenverteilung ist das Zweitstimmenergebnis ausschlaggebend. Falls eine Partei mehr Direktmandate erhält als es die Zweitstimmen zuließen, dürfen aber trotzdem alle direkt gewählten Abgeordneten in den Landtag einziehen. Die Verzerrung der prozentualen Sitzverteilung wird ausgeglichen, indem die anderen Parteien zusätzliche Mandate erhalten. Bei einer maximalen Zahl von 110 Abgeordneten im brandenburgischen Landtag ist allerdings Schluss mit dem Ausgleich.
Eine weitere Besonderheit des Wahlrechts betrifft die Fünf-Prozent-Hürde. Es ist nämlich bei der Landtagswahl in Brandenburg ein Ergebnis möglich, das kleine Parteien mit mehreren Abgeordneten in den Landtag bringt. Wenn für eine Partei mindestens ein Direktkandidat gewählt wird, dürfen Abgeordnete über die Landesliste ins Parlament einziehen, selbst wenn das Wahlergebnis der Partei unterhalb von fünf Prozent liegt. So geschah es bei der vergangenen Wahl mit der Partei BVB/Freie Wähler, die 2,7 Prozent der Stimmen geholt hatte. Da ein Direktkandidat in den Landtag gewählt wurde, kamen mit diesem Wahlergebnis noch zwei weitere Abgeordnete über die Landesliste in den Landtag.
Damit Sie am Wahlabend schnell das Ergebnis der Landtagswahl in Brandenburg 2019 erhalten, informieren wir Sie fortlaufend im Live-Ticker über die aktuellen Ereignisse. Außerdem fangen wir für Sie die Stimmen des Wahlabends ein und zeigen, welche Koalitionen möglich sind. Für alle Infos vor dem 1. September gibt es hier die wichtigsten Nachrichten zur Landtagswahl in Brandenburg.
Bereits vor der Wahl erhalten Sie alle Informationen zu den Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl in Brandenburg. Damit die Wahl für Sie reibungslos abläuft, bieten wir Ihnen Erklärungen zum Ausfüllen des Stimmzettels, zum Beantragen der Briefwahl und zu allem, was Sie über die Wahlbenachrichtigung in Brandenburg wissen sollten.
Am 1. September findet noch eine zweite Landtagswahl in Deutschland statt. Wir informieren Sie auch fortlaufend über die Ergebnisse der Landtagswahl in Sachsen an diesem Tag.
Wenige Tage nach der Landtagswahl in Brandenburg war die Schriftstellerin Ines Geipel zu Gast in der Talkshow von Markus Lanz. Dabei richtete sie einen emotionalen Appell an die Bürger. AfD-Chef Alexander Gauland war einen Tag danach Gast der Sendung. Auch in dieser Ausgabe ging es um die Landtagswahlen.
rm/frs/AFP/dpa