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Kampf um CDU-Vorsitz: Laschet punktet mit Erfahrung - wie machen sich die Konkurrenten im Schlagabtausch?

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Laschet, Merz und Röttgen nebeneinander mit Masken und verschränkten Armen
Laschet, Merz und Röttgen auf einer Bühne: Im Online-Talk bei der Jungen Union stellen sie sich den Fragen der jungen Parteimitglieder. © Laschet, Merz und Röttgen auf einer Bühne: NRW-Ministerpräsident nutzt Corona - jetzt im Liveticker

Die heiße Phase im Kampf um den CDU-Parteivorsitz steht an. Am Samstag stellen sich die Kandidaten den Fragen der Jungen Union - ab 18 Uhr live.

Update vom 17. Oktober, 19.55 Uhr: In ihrer abschließenden Kurz-Statements stellen die drei jeweils ihre Stärken nochmals in den Vordergrund. Norbert Röttgen möchte einen Aufbruch schaffen. Merz sagt: „Wir stehen auf einem stabilen Fundament.“ Das Ende der Kanzlerschaft von Angela Merkel (CDU) sei kein Bruch - man müsse jetzt Verantwortung für eine neue Zeit abnehmen. Armin Laschet bittet für die anstehende Abstimmung der JU-ler, dass sie ihn unterstützen, weil er - zusammen mit Jens Spahn (CDU) - dafür kämpfen, dass die CDU eine Partei der Mitte bleibt.

Der Parteienforscher Professor Uwe Jun sieht im Anschluss auf dem TV-Sender Phönix Norbert Röttgen weiterhin in der Außenseiterposition. Alle drei Kandidaten seien stark gewesen, Röttgen und Merz aber häufig etwas unpräzise. Laschet habe Spahn an seiner Seite, was sich als weiterer Vorteil erweisen könne.

Update vom 17. Oktober, 19.44 Uhr: Für eine Reform der Sozialsysteme möchte Merz, dass „wieder gelernt wird, in ökonomischen Themen zu denken“. Laschet möchte die EU stärken, um eine außenpolitische Stimme zu haben.

Die JU-Mitglieder hinter der Bühne, die die Redner bewerten dürfen, haben jetzt noch einmal das Wort. Die erste Teilnehmerin beurteilt Röttgen als besonders stark in seinen Argumenten, was die Zukunft als starke Volkspartei angeht. Ein Mitglied aus Ostdeutschland wünscht sich, dass die „neuen Bundesländer“ nicht abgehängt werden, was Armin Laschet ihrer Meinung nach beim Thema Ausbau der Zugstrecken getan habe - Röttgen sei hier deutlich stärker gewesen. Armin Laschet habe dagegen gute Argumente für eine Stärkung des Bildungsföderalismus gehabt. Die drei Rednerinnen hatten sich aber bereits im Vorhinein zu einem der Kandidaten bekannt.

Armin Laschet sei stark beim Thema innere Sicherheit, weil er bereits jetzt „Recht und Gesetz“ durchsetze. Friedrich Merz sei stark beim Arbeitsmarkt-Thema gewesen - so ein Mitglied, das vorher noch unentschieden war.

Update vom 17. Oktober, 19.35 Uhr: Wie wollen Sie Menschen, die sich der AfD zugewandt haben, wieder für die Union begeistern?, will ein JU-Mitglied aus Brandenburg wissen. Laschet will einen „klaren Kurs“ zur inneren Sicherheit, ohne Ressentiments. Röttgen spricht sich dafür aus, sich entschieden gegen Hassreden zu wenden. Zudem müssten die Ursachen, warum die AfD entstanden sei, bekämpft werden - das Ende der DDR sei für viele eine Verlusterfahrung gewesen, das müsse anerkannt werden.

Kampf um den CDU-Parteivorsitz: Mit diesen Stärken punkten Merz, Laschet und Röttgen

Update vom 17. Oktober, 19.27 Uhr: Friedrich Merz lehnt das 24-Tage-Home-Office-Modell der SPD nochmals deutlich ab. Der Arbeitsmarkt müsse flexibler werden. Alle Möglichkeiten, die sich böten, müssten genutzt werden - insbesondere jungen Familien könne das zugute kommen.

Der Moderator fragt nach dem Renteneintrittsalter der heute 25-Jährigen. Laschet antwortet mit 67. Merz sagt darauf: „Sie gehen dann in Rente, wenn Sie in Rente gehen wollen. Die Menschen sollten die Freiheit haben, das selbst entscheiden zu können - je nach Ersparnissen. „Freiheit ist gut, aber es geht für die meisten Menschen um Sicherheit“, kontert Röttgen.

Update vom 17. Oktober, 19.22 Uhr: Zum Thema Nachhaltigkeit beschäftigt die JU-Mitglieder, wie Ökologie mit Ökonomie zusammengebracht werden kann. Hier bringt Norbert Röttgen wieder die Digitalisierung ins Spiel. Armin Laschet bringt Hochgeschwindigkeitszüge und bessere Planung des Ausbaus der Infrastruktur zur Sprache.

Update vom 17. Oktober, 19.09 Uhr: Die Fragen der JU-Mitglieder zielen auf die Digitalisierung der Verwaltung und der Schulen. Merz (CDU) gibt sich wieder als Verfechter für die Berufsausbildung. In Bezug auf Digitalisierung müsste der Staat den Bildungsföderalismus unterstützen. Dem schließt sich Laschet an - er fordert wieder Bürokratieabbau. Trotzdem sei der Föderalismus das Mittel der Zukunft.

Update vom 17. Oktober, 18.48 Uhr: Bei den Zuschauern aus der Jungen Union vor Ort kann Friedrich Merz mit seinem Charisma punkten und weil er neue Themen setze, Norbert Röttgen, weil er mutig wirke und den Finger auch in Wunden lege - und Armin Laschet mit seiner Erfahrung - so die Urteile der JU-Mitglieder vor Ort, die aber bereits vorher für einen der Politiker waren.

CDU-Parteivorsitz: Norbert Röttgens Pitch kommt als letzter bei der Jungen Union

Update vom 17. Oktober, 18.40 Uhr: Norbert Röttgen (CDU) sieht Deutschland nicht auf kommende Erschütterungen und Veränderungen gerüstet - Erschütterungen, wie die Pandemie bereits zeige. „Wir müssen das Volk zusammenbringen, wir müssen Nachhaltigkeit wirklich verinnerlichen und nicht nur darüber reden“. Auf Deutschland würde noch mehr europäische Verantwortung zukommen. „Wir brauchen eine Politik der modernen Mitte. Wir sind in einem Epochenbruch, wir müssen diese Zeit gestalten. Wir wollen vorne sein, wir haben eine Verantwortung, auch für Europa“, so Röttgen. „Die CDU muss anders werden, wenn sie das bleiben will, was sie ist - eine Volkspartei.“ Dafür müsse man jünger, weiblicher werden, Mut haben, Interesse. Wir brauchen Glaubwürdigkeit und Kompetenz - ökologische Glaubwürdigkeit. Und den Willen, zu erneuern.“

Er sei in der Jungen Union großgeworden. Und wolle mit ihr zusammen die Partei erneuern. Röttgens Rede war auf den Punkt genau fünf Minuten.

CDU-Parteivorsitz: Friedrich Merz folgt mit seinem Pitch bei der Jungen Union

Update vom 17. Oktober, 18.35 Uhr: Wirtschafts- und finanzpolitisch müsse man aus der Krise kommen, so Friedrich Merz (CDU), aber nicht gegen die Ökologie, sondern mit der Ökologie. Dafür brauche man eine Technologie- und Gründungsoffensive, weil das Land zu langsam geworden sei. Außer der CDU gäbe es eine Christdemokratische Europa-Partei mehr - die CDU müsse deshalb in Europa stark bleiben.

„Wir brauchen einen neuen Generationenvertrag. Dieses Land darf nicht länger auf Kosten der jungen Generation leben“, so Merz. Stärken will er Ausbildungen und Unternehmergeist. Seine Rede war einige Sekunden zu kurz und klang etwas frischer als die Rede Laschets.

CDU-Parteivorsitz: Armin Laschet startet den Pitch bei der Jungen Union

Update vom 17. Oktober, 18.27 Uhr: „Wir müssen jetzt verhindern, dass die Gesellschaft auseinanderfällt“, würden viele sagen. Armin Laschet sagt: „Das mache ich. Jeden Tag. Mit der Bekämpfung der Pandemie.“ Auch die wirtschaftlichen Folgen müssen man im Blick haben. „Das machen wir“, sagt Armin Laschet (CDU) auch dazu. Das Thema der Zwanzigerjahre sei aber der Klimaschutz - durch den Ausstieg aus der Braun- und Steinkohle mache er auch das. Ein weiteres großes Thema sei die Digitalisierung - NRW habe schnelles Internet an den Schulen und ein eigenes Digitalministerium. Auch an die Generationengerechtigkeit müsse gedacht werden. Wir können heute nicht Schulden auf Kosten der künftigen Generation machen. In NRW habe es vor der Corona-Krise keine neuen Schulden mehr gegeben, die neu aufgenommenen Schulden müssten verpflichtet zurück gezahlt werden. Weitere wichtige Themen für ihn, die er bereits voranbringt: Eine Verschlankung der Bürokratie und innere Sicherheit.

In Bezug auf die CDU-Partei betont er, dass die junge Fraktion weiter gestärkt werden muss - er würde als Führung der Partei auch eine Erneuerung der Funktionen (weiter) ermöglichen. Der Moderator betont, dass Laschets Rede zwei Minuten zu lang war.

Update vom 17. Oktober, 18.23 Uhr: Die Reihenfolge ist ausgelost: Armin Laschet beginnt, Friedrich Merz folgt, am Ende spricht Norbert Röttgen.

Update vom 17. Oktober, 18.04 Uhr: Die Veranstaltung bei der Jungen Union beginnt mit einem so genannten Pitch - dabei wird jeder der Kandidaten in einer fünfminütigen Rede zusammenfassen, wofür er steht. Die Reihenfolge wird ausgelost.

Update vom 17. Oktober, 13.18 Uhr: Neue Umfragen sehen Jens Spahn vor den eigentlichen Bewerbern um den CDU-Parteivorsitz. Auch der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, lobt die Qualitäten des Gesundheitsministers, der sich bisher in dem Rennen eher bedeckt hält.

„Es ist kein Geheimnis, dass ich Jens Spahn sehr viel zutraue und auch innerhalb der Jungen Union ganz viele ihn für einen ganz hervorragenden Politiker halten, für das Gesicht unserer jungen Generation auch in der Bundesregierung“, sagte Kuban am Samstag im „Morgenecho“ des WDR. „Deswegen wünsche ich mir, dass er, egal in welcher Konstellation, auch in den nächsten Jahren eine wesentliche Rolle spielt.“ Das gelte unabhängig davon, wer am Ende CDU-Chef wird.

Rennen um den CDU-Parteivorsitz: Spahn beliebter als Merz, Laschet und Röttgen

Update vom 17. Oktober, 10.01 Uhr: Der Mann mit den besten Karten bei den Bürgern tritt heute Abend gar nicht auf: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist einer Umfrage des Instituts Kantar für die Funke Mediengruppe (Samstag) aktuell Wunschkandidat für den CDU-Parteivorsitz. 22 Prozent würden ihm am ehesten zutrauen, ein guter Chef der Partei zu werden. Doch zurzeit bewirbt sich Spahn gar nicht direkt um den Posten, sondern tritt mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in einem Team an. Aber die Wünsche werden auch unter den Unions-Anhängern größer, dass Spahn aus der zweiten Reihe tritt.

Am Abend kann zumindest Laschet bei einem Auftritt bei der Jungen Union zeigen, wofür er steht. Gemeinsam mit Friedrich Merz und Norbert Röttgen wird er 18 Uhr auf einer Bühne stehen und sich den Fragen des Unions-Nachwuchses stellen (siehe Erstmeldung vom 16. Oktober, 17.35 Uhr). Für diese drei Kandidaten präsentiert die Umfrage ebenfalls neue Zahlen: 19 Prozent trauen das Amt Merz am ehesten zu, 17 Prozent sehen Laschet als guten Vorsitzenden und 8 Prozent Außenexperte Röttgen.

In gewisser Weise hängt die Frage, wer neuer CDU-Chef wird, auch damit zusammen, wer die Union in den Wahlkampf zur Bundestagswahl führt. Bei den Befragten der Kantar-Umfrage wird es jedoch Markus Söder (CSU) am ehesten zugetraut, ein guter Kanzler zu werden, wie auch andere Umfragen ergeben. Hinter ihm landen die CDU-Kandidaten Merz, Spahn, dann Laschet und zum Schluss Röttgen.

Merz, Röttgen, Laschet: Kandidaten für den CDU-Parteivorsitz präsentieren sich der Jungen Union

Erstmeldung vom 16. Oktober, 17.35 Uhr: Berlin - Fair soll der Wettstreit um den CDU-Parteivorsitz werden: Das war die Ansage der scheidenden Bundesvorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer nach einem Gespräch mit den drei Kandidaten vor ein paar Monaten. Der Ex-Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Außenexperte Norbert Röttgen* sollen sich bloß nicht mit allen Mittel bekämpfen - lieber sachlich und auf Augenhöhe.

Wegen der Corona-Pandemie ging der Wettbewerb bisher wirklich eher ruhig zu. Am 4. Dezember soll in Stuttgart der CDU*-Parteitag mit 1001 Delegierten über ihren zukünftigen Chef abstimmen. Ob er stattfindet, hängt aber auch von der Entwicklung der Corona-Fallzahlen ab und soll Ende Oktober entschieden werden.

CDU-Parteivorsitz: Laschet, Merz und Röttgen stellen sich den Fragen der Jungen Union

Damit sich die Parteimitglieder im direkten Aufeinandertreffen der Kandidaten ein Bild machen können, wird es am Samstag eine Online-Veranstaltung der Jungen Union (JU) mit den drei Bewerbern geben. Das Format heißt „Pitch“, soll also eine kurze Präsentation der Ideen und Einstellungen aller Kandidaten werden. Um 18 Uhr stellen sich Laschet, Röttgen und Merz den Fragen der JU-Mitglieder - die drei gemeinsam auf der Bühne, die Fragenden zugeschaltet auf einer Leinwand.

Video: Im Februar 2020 gab Friedlich Merz seine Kandidatur für den CDU-Parteivorsitz bekannt

In jeweils fünf-minütigen Eingangsstatements sollen die drei Bewerber zuerst das sagen, was ihnen für die nächsten Jahre wichtig ist. Wer dabei zuerst spricht, entscheidet das Los vor Ort. Danach sind vier Themenbereiche geplant: Bildung der Zukunft, Innovation und Digitales, Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit sowie Moderne Volkspartei.

Wettbewerb um den Parteivorsitz: Phoenix überträgt live um 18 Uhr am Samstag

Der Auftritt wird unter anderem per Livestream auf den Social-Media-Kanälen der JU übertragen. Auch phoenix überträgt ab 18 Uhr live aus Berlin.

Wie gut die Kandidaten abschneiden, wird im Anschluss gemessen, denn dann startet eine JU-Mitgliederbefragung zum Parteivorsitz der Bundespartei, die zwei Wochen dauern soll. „Das Ergebnis unserer Mitgliederbefragung betrachte ich für meine Entscheidung auf dem CDU-Bundesparteitag im Dezember als bindend“, sagte der JU-Bundesvorsitzende Tilman Kuban der Rheinischen Post. Insgesamt werden auf dem Dezember-Parteitag 100 JU-Mitglieder anwesend sein.

Die Junge Union ist eine Vereinigung von CDU und CSU mit über 100.000 Mitgliedern. Es ist die größte politische Jugendorganisation Europas. Bereits Anfang Oktober traten die drei Wettbewerber bei der Jungen Union Nordrhein-Westfalen auf. Röttgen, Laschet und Merz haben ihre Wurzeln in diesem Bundesland, dem größten Landesverband der CDU. Eine aktuelle Umfrage verheißt allerdings für alle drei Kandidaten nichts Gutes. *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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