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Tagesthemen: Merz und Laschet in Not - ARD-Reporterin warnt CDU vor „Chaos-Tagen“

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ARD-Moderatorin Tina Hassel kommentierte Norbert Röttgens Kandidatur für den CDU-Vorsitz.
ARD-Moderatorin Tina Hassel kommentierte Norbert Röttgens Kandidatur für den CDU-Vorsitz. © Screenshot: ARD, dpa/Federico Gambarini

Norbert Röttgen hat sich überraschenderweise um den CDU-Vorsitz beworben. In einem Kommentar lobt ihn „Tagesthemen“-Moderatorin Tina Hassel Röttgen, warnt jedoch auch.

Berlin - Es sind unruhige Tage für die Christdemokraten. Im Anschluss an den Wahl-Eklat in Thüringen hat die Bundespartei-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer bekannt gegeben, dass sie Ende des Jahres von ihrem Amt zurücktreten wolle. Jetzt sucht die CDU nach einem Nachfolger. Für viele überraschend warf nun am Dienstag Norbert Röttgen seinen Hut in den Ring. Er ist damit der erste offizielle Bewerber auf den CDU-Vorsitz und die AKK-Nachfolge. Zuvor waren Friedrich Merz, Armin Laschet und Jens Spahn als Kandidaten* gehandelt worden. Sie hatten aber bisher keine offizielle Bewerbung um den Posten eingereicht. 

CDU sucht AKK-Nachfolger: ARD-Reporterin lobt Röttgen-Kandidatur in den Tagesthemen

Für Röttgens Schritt erntet er von Seiten der ARD-Reporterin Tina Hassel, die auch Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios in Berlin ist, in einem „Tagesthemen“-Kommentar zuvorderst Lob. „Chapeau Herr Röttgen“, meint Hassel. Und diese Wertung begründet die Moderatorin wie folgt: Röttgen zwinge die anderen Bewerber mit seiner Kandidatur aus der Deckung. „Wer antreten will, muss nun den Mut haben auf offener Bühne für sich zu werben und bei einer Kampf-Abstimmung womöglich zu verlieren“.

Röttgen sprach sich schon am Dienstag gegen „Hinterzimmer-Entscheidungen“ innerhalb der CDU aus. Diese Sichtweise bestätigte er dann noch einmal am Mittwoch im Zusammenhang mit einem Treffen mit Annegret Kramp-Karrenbauer.

Tagesthemen-Kommentar: Röttgen-Kandidatur um CDU-Vorsitz setzt Laschet unter Druck

„Vor allem Armin Laschet setzt dies unter Druck“, meint Tina Hassel in ihrem Kommentar weiter, denn Laschet „wollte die Machtfrage lieber einvernehmlich regeln - risikofrei“, so die Moderatorin.

Röttgens Kandidatur und seine klare Ansage gegen Entscheidungen im stillen Kämmerlein bringt Laschet* nach Hassels Sicht in einer Zwickmühle: „Greift er zum zweiten Mal nicht zu oder verliert er den parteiinternen Wettbewerb, wackelt auch seine Autorität als Ministerpräsident.“ 

Allerdings sollte auch Friedrich Merz* durch Röttgens Kandidatur gewarnt sein, so Hassel: „Röttgen zeigt geschickt, wie man die Kanzlerin hart kritisieren kann - ohne dass es zu sehr nach alter Rechnung riecht. Er will nicht die Abrissbirne der Ära Merkel sein“, meint die Moderatorin in Anspielung auf CDU-Mann Merz*.

Hassel in ARD-Tagesthemen: „Wenn es schlecht läuft, beginnen endgültig die Chaos-Tage in der CDU“

Die Frage ist nun allerdings wie es innerhalb der CDU weitergeht. „Wenn es schlecht läuft, beginnen endgültig die Chaos-Tage in der CDU“, meint Hassel, die auch in einem weiteren Tagesthemen-Kommentar nicht mit ihrem Urteil über die krisengeplagte Partei hinter dem Berg hält. Von vorne führt die Parteichefin schon lange nicht mehr. Tatsächlich ist so gut wie nichts sicher bei der Suche nach einem neuen Partei-Vorsitzenden. Sowohl darüber, wann dieser übernehmen soll, als auch wie er gefunden werden soll, herrscht keine Einigkeit. Zudem gibt es (offiziell) erst einen echten Kandidaten. 

Für Hassel ist Röttgens Kandidatur dennoch positiv zu bewerten: Mit seinem „Überraschungs-Coup“ habe er seiner Partei einen Gefallen getan und der demokratischen Debatten-Kultur gleich mit“, so die Moderatorin.

In Thüringen klappt es im zweiten Anlauf, einen Ministerpräsidenten zu wählen - ohne Störfeuer der AfD. Alles gut? Mitnichten, kommentieren die ARD-Tagesthemen.

Indessen zeigte ein ARD-Kommentar in den Tagesthemen Verständnis für die Corona-Demonstranten: „Da hört der Spaß auf!“

rjs

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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