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Corona-Maskenpflicht in Deutschland: Regelungen in Sachsen, Berlin, Bayern und Co.

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Einzelne Bundesländer preschten vor, ab kommender Woche gilt sie dann bundesweit: Die Maskenpflicht. Doch die Verordnungen sind nicht einheitlich.

Update vom 25. April: Die neuesten Infos rund um eine Maskenpflicht in Deutschland finden Sie in unserem aktuellen News-Ticker zum Thema Mundschutz. Nicht alle Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie werden unkritisch angenommen. Ein ARD-Kommentator kritisiert die Maskenpflicht mit Sturmhaube - was bei einigen Zuschauern widerum zu Empörung führt. 

Update vom 22. April, 17 Uhr: Es war eine Frage der Zeit. Nun ist klar: Ab Montag gilt in (fast) ganz Deutschland die

Maskenpflicht. Als ein paar der letzten Bundesländer schlossen sich am Mittwoch (22.4.) Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Brandenburg und Bremen an. Aber schon vorher ist Vorsicht angesagt. In einigen Städten wie Wolfsburg, Hanau, Münster und Rosenheim gilt sie bereits jetzt. Und auch ab nächster Woche bleibt Deutschland ein Masken-Flickenteppich

In der Debatte um weitere Corona-Lockerungen schockte Grünen-Politiker Boris Palmer* nun mit dem Satz: „Wir retten Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären.“

Bereits am Dienstag (21.4.) wetterten gleich zwei Ministerpräsidenten gegen ihre vorschnellen Kollegen und das uneinheitliche Vorgehen. „Es nervt mich schon, da bin ich ganz ehrlich“, sagte Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, bei Markus Lanz (ZDF). Thüringens Landesvater, Bodo Ramelow (Die Linke), fand im ARD-extra noch deutlichere Worte.

Corona-Maskenpflicht: Welche Bundesländer führen sie ab wann ein?

Ab sofort: Sachsen, Nordrhein-Westfalen in allen öffentlichen Verwaltungsgebäuden

Ab Donnerstag (23.4.): Sachsen-Anhalt

Ab Freitag: Thüringen

Ab Samstag: Braunschweig

Ab Montag (27.4.): Fast alle übrigen Bundesländer, außer

Ab Mittwoch (29.4.): Schleswig-Holstein

Corona-Maskenpflicht: Welche Masken, welche genauen Regeln gelten wo?

Deutschland bleibt ein Flickenteppich. Unterschiede gibt es bei der Maskenpflicht immer noch in den einzelnen Bundesländern. Ist von sogenannten „Alltagsmasken“ die Rede, heißt das, dass es nicht nötig ist sich Masken zu besorgen, die auch Klinikpersonal bräuchte. Es heißt aber nicht, dass überall wo „Alltagsmasken“ gelten, auch Schals und Tücher ausreichend wären.

In Einkaufsläden und ÖPNV gilt sie in allen Bundesländern außer Berlin und Brandenburg. Dort gilt sie nur im öffentlichen Nahverkehr. Zudem wird die dortige Verkehrsgesellschaft nicht kontrollieren - man habe dazu kein Recht, sagte ein Sprecher. Wer hätte es gedacht: Einer Meinung sind sich die Bundesländer darüber, was die Beschaffenheit des Atemschutzes angeht: Überall gelten neben professionellen und selbstgenähten Masken auch Schals und Tücher, die vor Nase und Mund gebunden werden. Alle Länder haben zudem Bußgelder für Verstöße gegen die Maskenpflicht festgelegt.

Inzwischen wollen viele Supermärkte in Deutschland Schutzmasken in ihr Sortiment aufnehmen. Die Debatte um mögliche Staatshilfen für die wegen der Corona-Pandemie kriselnden deutschen Autobauer nimmt indes an Fahrt auf. Mangelhafte Schutzmasken aus China sorgen Anfang Mai für Kritik am Gesundheitsministerium von Jens Spahn.

Corona-Maskenpflicht: Länder setzen Empfehlungen der Kanzlerin strenger durch als gedacht

Update vom 21. April, 12.12 Uhr: Die Empfehlung von Bundeskanzlerin Angela (CDU), während der Coronavirus-Pandemie im öffentlichen Raum einen Mundschutz zu tragen, setzen einige Bundesländer weitaus strikter durch. Das Vertrauen in die Freiwilligkeit der Bürger scheint in immer mehr Ländern zu wanken. Nach Bayern, Thüringen und Sachsen führen am Dienstag auch Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt eine Maskenpflicht ein. Selbst in jenen Ländern, in welchen bislang auf eine Maskenpflicht verzichtet wird, greifen einzelne Städte zu einer entsprechenden Vorgabe. 

Corona-Maskenpflicht: Nicht in Brandenburg

Brandenburgs Landesgesundheitsministerin Ursula Nonnemacher erklärte etwa, dass eine Maskenpflicht derzeit nicht vorgesehen sei. Für wichtiger hält die Ministerin das Einhalten des Abstandsgebots. „Mindestens 1,5 Meter, besser zwei Meter“, so die Grünen-Politikerin am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. 

„Ich habe so ein bisschen Sorge, dass vielleicht so eine Maske dann auch so als Allheilmittel angesehen wird: ‚Jetzt kann man wieder eng an jeden ran gehen und die Maske schützt mich ja vor allem‘“, sagte Nonennmacher. Auch die brandenburgische Regierung empfehle aber das Tragen von Masken im öffentlichen Nahverkehr, wo Abstandsregeln nicht immer eingehalten werden könnten. Derweil plant die Landeshauptstadt Potsdam ab kommender Woche eine Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen.

Auch in Hessen schert eine Stadt aus. In Frankfurt am Main hält man die Maskenpflicht ab kommendem Montag für unverzichtbar. Dort strebt man jedoch mit Land sowie Kommunalverbänden ein entsprechendes gemeinsames Vorgehen an. Falls es nicht zu einem solchen abgestimmten Vorgehen komme, behalte sich die Stadt weitere Schritte vor, sagte ein Stadtsprecher am Dienstag. 

Am 30. April stehen weitere Beratungen von Bund und Ländern mit Kanzlerin Merkel über Corona-Lockerungen an.*

Corona-Maskenpflicht: Nächstes Bundesland zieht nach - ein Ministerpräsident ärgert sich

Update vom 20. April, 20.30 Uhr: Ab Freitag gilt auch im Freistaat Thüringen eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in allen Geschäften. Das bestätigte Regierungssprecher Günter Kolodziej am Montagabend der Deutschen Presse-Agentur. 

Thüringen folgt damit dem Vorbild anderer Bundesländer. Sachsen hatte in Sachen Tragepflicht für Atemmasken den Anfang gemacht. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern folgen in der kommenden Woche. Auch in weiteren Bundesländern wird über eine Mundschutzpflicht diskutiert.

Corona-Maskenpflicht: Die meisten Bundesländer werden wohl nachziehen

Update vom 20. April, 16.40 Uhr: Sachsen hat den Anfang gemacht und binnen eines Tages wurde klar: Es ist Zeit, sich irgendwie eine Maske zu besorgen oder zu basteln. Die meisten Bundesländer werden wohl nachrücken, wie bereits Bayern. In Nordrhein-Westfalen macht die Stadt Münster den Anfang, Mecklenburg-Vorpommern folgt am 27. April, auch Baden-Württemberg erwägt die Maskenpflicht. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hat sich bereits dafür ausgesprochen, 

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) pocht in dieser Frage auf ein einheitliches Vorgehen der 16 Länder. „Unser konsequentes und entschlossenes Handeln hat bisher das Schlimmste verhindert. Deshalb kann ich nur davor warnen, unser gemeinsames Vorgehen zu verwässern“, erklärte er nach einer Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums.

Corona-Maskenpflicht: Auch Bayern wird „Maskenland“

Update vom 20. April: „Corona bleibt, Corona schläft nicht. Wir aber auch nicht“, sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in einer Pressekonferenz* am Montag. Dabei verkündete er auch dei eine Maskenpflicht in Bayern - ab wann steht schon fest. Sie soll vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften gelten. 

Auch Kanzlerin Angela Merkel hat Sorge um einen Rückfall, nach den Lockerungen. Merkel attackiert am Montag ihre Kollegen am Telefon deshalb außergewöhnlich scharf - und macht ihre größte Sorge deutlich. Die „Öffnungsdiskussions-Orgien“-Aussage von Merkel war zwar ungeschickt - aber in der Sache hat sie Recht, kommentiert Christian Deutschländer*.

Corona-Maskenpflicht: Deutsche Post will Zusteller nicht ausrüsten

Update vom 19. April, 18.58 Uhr:

  Die deutsche Luftfahrt plädiert dafür, dass Passagiere künftig Atemschutzmasken tragen. "Beim Boarding, im Flugzeug für die Dauer des Fluges und beim Aussteigen" solle darauf geachtet werden, "dass jeder Fluggast eine Schutzmaske trägt", zitiert die

 Frankfurter Allgemeine Zeitung

in ihrer Montagsausgabe aus einem 

Konzeptpapier mit mehr als 20 Punkten

. Es sei unter den Führungen deutscher Fluggesellschaften und Flughäfen abgestimmt. "Es besteht eine entsprechende Verpflichtung des Passagiers, eine

Schutzmaske mitzuführen und aufzusetzen

", heißt laut

FAZ

einer der Regelungsvorschläge, der europäisch abgestimmt werden solle. Sondermaßnahmen "im Interesse des Gesundheitsschutzes für eine zu definierende Wiederaufnahmephase" könnten "zunächst für einen

Zeitraum von sechs Wochen

" festgelegt werden. 

Weitere Lockerungen in der Corona-Krise sind im Gespräch. Nun wurde ein Plan für die Kita-Öffnung erarbeitet.*

Update, 15.45 Uhr:  Die Deutsche Post hat Bedenken, Brief- und Paketzusteller durchgehend mit Masken auszustatten. „Bei einer Ausstattung aller Beschäftigten in Deutschland mit

Masken rechnen wir mit einem Bedarf von einer Million Stück pro Woche“, so Thomas Schneider, der für das Bundesgebiet zuständige Betriebschef der Deutschen Post DHL, laut Bild. Würden die Zusteller flächendeckend mit FFP2-Masken

ausgestattet, würden diese vermutlich in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen fehlen, erklärte er. Beschäftigt sind etwa 80.000 Brief- und 50.000 Paketzusteller.

Corona-Maskenpflicht: Erstes Bundesland beschließt Maßnahme 

Update vom 19. April, 12.51 Uhr: In Sachsen trägt die Polizei ab kommenden Montag (20. April) Schutzmasken. Die Polizisten seien angehalten, den dienstlich gelieferten, textilen und waschbaren Mund-Nase-Schutz, die sogenannte Community-Maske, grundsätzlich bei Bürgerkontakten zu tragen. Das teilte das Landespolizeipräsidium in Dresden mit.

Unruhe gibt es aktuell in Bayern: Die Freien Wähler fordern eine sofortige Maskenpflicht - und stellen den Corona-Kurs von Markus Söder in Frage. 

Corona-Maskenpflicht in Deutschland: Erstes Bundesland entscheidet sich dafür

Update vom 17. April: Sachsen hat als erstes Bundesland für den öffentlichen Nahverkehr sowie für den Einzelhandel eine Maskenpflicht beschlossen. Die Regelung gelte von Montag an, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Freitag nach einer Sitzung des Landeskabinetts in Dresden. Zur Abdeckung von Nase und Mund müsse es keine teure FFP2-Maske sein, es reiche auch ein einfaches Tuch oder ein Schal, betonte der Regierungschef.

Unter den Masken kann es im Frühling auch sehr warm werden. Nach wechselhaften Temperaturen sorgt nun ein seltenes Wetter-Phänomen für Aufsehen.

Coronavirus: Maskenpflicht in Deutschland? Entscheidung wohl gefallen

Update von 16.47 Uhr: Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 haben sich Bund und Länder wohl gegen eine Tragepflicht von Atemschutzmasken im öffentlichen Verkehrsmitteln und im Einzelhandel entschieden.

Update von 16.08 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus wollen Bund und Länder das Tragen von Alltagsmasken im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel „dringend“ empfehlen. Eine generelle bundesweite Maskenpflicht soll es demnach aber nicht geben, wie die dpa am Mittwoch aus den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin erfuhr.

Coronavirus: Maskenpflicht in Deutschland? Verbraucherschützer mit Empfehlung

Update um 11.49 Uhr: In der Debatte um Lockerungen der Corona-Maßnahmen spricht sich der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, dafür aus, bestimmte Risikogruppen mit professionellen Schutzmasken auszustatten. „Besonders ansteckungsgefährdete Menschen sollten so bald wie möglich mit entsprechenden FFP2-Schutzmasken versorgt werden, damit auch sie die Möglichkeit haben, sich bei Bedarf frei im öffentlichen Raum zu bewegen und beispielsweise einkaufen oder zur Arbeit gehen zu können“, sagte er am Mittwoch. 

Coronavirus: Behindertenbeauftragter fordert barrierefreie Kommunikation

Weiter erklärte Dusel, dass es um ein „möglichst risikoarmes, aber selbstbestimmtes Leben für alle Menschen auch in der Pandemie“ gehe. Generell sollte das Tragen eines einfachen Mund-Nasen-Schutzes „in einzelnen Bereichen des öffentlichen Raums“ empfohlen werden. 

Zudem mahnte Dusel an, „für konsequent barrierefreie Kommunikation und Angebote zu sorgen, damit wirklich alle die Möglichkeit haben, sich auf den gleichen Wissensstand zu bringen“. Das betreffe zum Beispiel aktuelle Informationen der Regierung, Apps zum Nachverfolgen von Corona-Infektionen und digitales Unterrichtsmaterial für Schüler.

Update vom 15. April, 8.00 Uhr: Nach Einschätzung von Verbraucherschützern sollte eine Maskenpflicht zur Bekämpfung des Coronavirus nur bei einer ausreichenden Verfügbarkeit von Schutzmasken eingeführt werden. „Sofern eine Maskenpflicht für bestimmte Lebensbereiche angedacht wird, müssen diese auch zwingend zur Verfügung stehen“, forderte Kai Vogel, Gesundheitsexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV), einem Bericht des Tagesspiegel zufolge. 

Atemschutzmasken seien aber zurzeit vielerorts ausverkauft, sagte Vogel weiter. „Die Politik muss dafür Sorge tragen, dass Schutzmasken flächendeckend zur Verfügung stehen, bevor Erleichterungen im öffentlichen Leben erfolgen - und der persönliche Schutz eine der Bedingungen für diese Lockerungen ist“, betonte der Verbraucherschützer. Jedoch dürfe die Schutzkleidung dafür auf keinen Fall aus anderen Bereichen, etwa aus dem Gesundheits- und Pflegebereich, abgezogen werden. 

Coronavirus in Deutschland: Schwesig spricht sich für Maskenpflicht aus

Update vom 12. April, 8.38 Uhr: Wann wird in Deutschland der Exit aus dem Kontaktverbot in die Wege geleitet? Und welche Maßnahmen könnten folgen, um eine Ausbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen? 

Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), hat sich für eine generelle Maskenpflicht bei einer Lockerung der Corona-Maßnahmen ausgesprochen. "Wir werden das öffentliche Leben nur schrittweise hochfahren können. Und wir brauchen zusätzliche Maßnahmen wie Mundschutz für alle", verdeutlichte Schwesig der Zeitung Bild am Sonntag.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) machte flächendeckende Corona-Tests zur Bedingung für Lockerungen. "Nach Ostern müssen wir darangehen, das Leben und Arbeiten wieder hochzufahren. Wir brauchen koordinierte, großflächige Testungen. Lockern ist verbunden mit testen, testen, testen", erklärte er dem Blatt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch über die Fortsetzung der Strategie gegen das neuartige Coronavirus beraten. Dann soll es auch um die Frage gehen, wie es mit den bislang bis zum 19. April befristeten Kontaktbeschränkungen und weiteren Maßnahmen weitergeht.

Der aktuelle Sonntagstrend zeigt derweil einen neuen Höhenflug von CDU und CSU. Sichert die aktuelle Corona-Krise der Union die Wählergunst?

Corona in Deutschland: Kommt schon bald eine Maskenpflicht?

Update vom 8. April, 21.32 Uhr: Angesichts der in Deutschland derzeit stark diskutierten Maskenpflicht kritisiert Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery, dass es die herkömmlichen, für den Eigengebrauch gedachten Masken derzeit nicht zu kaufen gebe. Er halte es für „absurd, Menschen Pflichten aufzuerlegen, die sie gar nicht erfüllen können“. 

Absurd ist vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen auch das, was Textilhersteller Tom Laufer aus Nürnberg aktuell erlebt. Er ließ bei seinem Vertriebspartner in Bosnien die 800 Mitarbeiter statt Poloshirts Bio-Baumwoll-Masken fertigen - und sitzt nun auf rund einer Million Gesichtsschutzmasken fest. „Ich dachte, so kann ich meine sieben Angestellten in Lohn und Brot halten und tue auch noch was gegen Corona“, sagte er im Gespräch mit der Bild-Zeitung

Debatte um Maskenpflicht wegen Warenknappheit - doch ein Händler wird Masken nicht los

Laufer kontaktierte anschließend Behörden und Verbände. Das Bundesgesundheitsministerium, das bayerische Gesundheitsministerium, Krankenhäuser, Supermärkte, Altenheime - doch keiner will die Masken haben. Die Begründung des Bundesgesundheitsministeriums: Bei Laufers Masken handele es sich nicht um sogenannte FFP2-Masken, die fast alles wegfiltern würden. „Vielleicht sind sie damit nicht für medizinische Zwecke geeignet, für die breite Allgemeinheit aber sicher“, sagt Laufer. 

Angesichts der Tatsache, dass schon für das im Gesundheitsbereich tätige Personal FFP2-Masken knapp sind, empfehlen Virologen wie Christian Drosten auch Tücher, um Mund und Nase zu bedecken. In einigen Ländern, in denen die Maskenpflicht bereits gilt, gelten ausdrücklich auch Tücher und Schals als adäquater Schutz für Mund und Nase. Insofern ist die Ablehnung von Laufers Masken hierzulande tatsächlich äußerst fragwürdig. 

Dass die Maskenpflicht kommen wird, hat zuletzt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder angedeutet. Nun erntete er für einen

Auftritt am Flughafen München

, wo er eine Schutzmasken-Lieferung in Empfang nahm, scharfe Kritik. 

Wie geht es in Deutschland weiter in der Corona-Krise? Jens Spahn und das RKI geben am Donnerstag ein Corona-Update.*

Corona-Maskenpflicht? Weltärztepräsident Montgomery ist skeptisch

Update vom 7. April, 17.32 Uhr: Die deutsche Politik scheint auf deine Maskenpflicht zuzusteuern - Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery beurteilt diese Idee im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus aber skeptisch. „Ich persönlich halte nicht viel von der Maskenpflicht“, sagte Montgomery am Dienstag im Radiosender Bayern 2. „Wer das Virus in sich trägt, der sollte eine Maske tragen. Aber das sind ja nicht 83 Millionen, die Herr Söder mit seiner Maskenpflicht beglücken will, sondern das sind im Moment immer noch nur 130 000.“

121. Deutscher Ärztetag
Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery © dpa / Monika Skolimowska

Die ganz hochwertigen Masken mit komplettem Schutz sollten dem medizinischen Personal vorbehalten sein, sagte Montgomery weiter. „Die allgemeinen Masken für alle gibt es momentan nicht zu kaufen. Und ich halte es für absurd, Menschen Pflichten aufzuerlegen, die sie gar nicht erfüllen können.“ Selbstgestrickte oder andere Masken würden „selbst von der Weltgesundheitsorganisation abgelehnt, weil sich in ihnen das Virus konzentrieren kann und man dann beim Berühren sozusagen die Infektion befördert.“ 

Allerdings habe er sich auch selbst „eine Maske genäht und ich trage natürlich eine Maske, wenn ich in die Öffentlichkeit gehe, auch um meiner Solidarität und meiner Höflichkeit gegenüber meinen Mitmenschen Ausdruck zu verleihen. Aber die muss man oft waschen, die muss man pflegen, diese Maske.“

Corona-Maskenpflicht? Söder macht klare Ansage: „Natürlich wird es am Ende ...“

Update vom 7. April, 13.35 Uhr: Als Österreich eine Maskenpflicht in Supermärkten ankündigte, sprachen sich die Deutschen Politiker und Wissenschaftler gegen diesen Schritt in Deutschland aus. Mittlerweile scheint sich die Sicht auf die Maßnahme aber zu ändern. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte in einer Pressekonferenz am Dienstag*, dass falls man die Corona-Maßnahmen lockern werde, eine Maskenpflicht „höchstwahrscheinlich“ kommen werde. Dann wurde er noch deutlicher und meinte: „Natürlich wird es am Ende eine Form von Maskenverpflichtung geben.“

Kommt die Corona-Maskenpflicht in Deutschland? Merkel und Söder äußern sich

Update vom 6. April, 21.40 Uhr: Kommt eine Maskenpflicht in Deutschland? Kanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich am Montag zurückhaltend - erklärte aber auch eine prinzipielle Bereitschaft, neuen Erkenntnissen der Wissenschaft zu folgen: Mittlerweile wandele sich „die Meinung der Experten - und der werden wir uns nicht entgegenstellen“, betonte sie bei einer Pressekonferenz.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stimmte die Menschen am Montagabend darauf ein, dass das Tragen von Masken in Zukunft immer mehr ausgeweitet werden dürfte. „Wir müssen die Menschen auf ein Leben mit der Pandemie vorbereiten. Dazu gehört natürlich das verstärkte Tragen von Masken dazu“, sagte der CSU-Vorsitzende in der ARD. Außerdem sind Teile der Exit-Strategie der Bundesregierung für den Ausstieg aus den Corona-Maßnahmen durchgesickert.*

Update vom 6. April, 13.50 Uhr: Ein Konzeptpapier des Innenministeriums soll nun Deutschlands Pläne für einen Exit aus den Corona-Maßnahmen enthüllen. Dabei ist aber auch die Rede von der Einführung einer Maskenpflicht im Gegenzug zu Lockerungen bei anderen Maßnahmen. So soll das Tragen von Schutzmasken in Bussen und Bahnen und in Gebäuden verpflichtend sein, sobald genug Masken verfügbar sind. Mehr Details lesen Sie hier.

Corona-Maskenpflicht in Deutschland? Söder ändert Meinung - „vieles spricht dafür ...“

Erstmeldung vom 6. April:

München - Das Coronavirus ist trotz der getroffenen Maßnahmen in Deutschland* weiter auf dem Vormarsch. Die Zahl der Infizierten stieg nun erstmals über die Marke von 100.000*. In Österreich* wurde als erweiterte Maßnahme eine Maskenpflicht etwa in Supermärkten erlassen. Seitdem wird auch in Deutschland über die Einführung dieser Maßnahme diskutiert. 

Markus Söder ging in der Corona-Krise oftmals voran.
Markus Söder ging in der Corona-Krise oftmals voran. © dpa / Peter Kneffel

Deutschland: Maskenpflicht in Corona-Krise? Söder bezieht Stellung

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder warnte nun vor dem Irrglauben, dass ab dem 20. April, also dem Ende des Kontaktverbots, alles wieder wie vor der Corona-Krise sei. Gegenüber der Bild am Sonntag sprach Söder zudem über eine generelle Maskenpflicht in Deutschland. Nachdem er einer solchen in der vergangenen Woche noch eine klare Absage erteilt hatte, sagte er nun: 

„Ich bin kein Gegner der Maskenpflicht, vieles spricht dafür. Wir werden sicher auch zu einem verstärkten Einsatz von Masken kommen.“ Allerdings könnten die Masken keine Ausgangssperre oder Kontaktsperre* ersetzen. Zudem brauche man „ordentliche Masken“, so Söder, ein „Tuch oder ein Schal allein reicht nicht“.

Coronavirus in Deutschland: Söder fordert nationale „Notfallproduktion“ für Schutzmasken

Für eine bessere Versorgung mit Masken in Deutschland braucht es nach Söder eine „nationale Notfallproduktion“. Dabei sprach Söder auch über den international hart umkämpften Markt bei Schutzmasken: Es sei auf Dauer „nicht akzeptabel“, dass man sich gegen „Wildwest-Methoden“ anderer Nationen zur Wehr setzen müsse. „Das alles ist ein großer Charaktertest – auch für internationale Beziehungen“, so Söder.

Damit spielte Söder auf die Meldung an, dass die USA für Frankreich bestimmte Masken auf einem Rollfeld in China gekauft habe, indem das Angebot aus Europa überboten wurde.*

Wegen Covid-19-Symptomen hat der britische Premier Boris Johnson die Nacht auf der Intensivstation verbracht. Der Premierminister erhält vier Liter Sauerstoff. 

Die Maskenpflicht soll die Ausbreitung vor Corona eindämmen. Es gibt jedoch auch mangelhafte Schutzmasken. Vor zahlreichen Modellen aus China wird gewarnt.

Markus Söder gibt einen Einblick in den Bußgeldkatalog bei Verstößen gegen die Mundschutz-Verordnung.

Eine europäische Studie zur Übersterblichkeit legt nahe, in welchen Ländern sich die Zahl der Todesopfer durch die Corona-Krise besonders nach oben entwickelt hat.

Dass sich nicht alle an die Maskenpflicht halten, zeigt ein Beispiel aus einer Bäckerei. Es gab sogar Drohungen.

rjs,dpa

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