Diese Eigenart kommt übrigens auch häufig beim Ausfüllen von Aussteigekarten bei Flugreisen vor, wie Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst, den Autoren mitteilte. Doch hier scheint Besserung in Sicht: Demnach sollen künftig Bundespolizisten die Namen auf der Karte mit dem Pass abgleichen.
Ein anders gelagertes Hindernis gibt es dem Bericht zufolge in Bayern*, wo pro Einwohner die meisten Corona-Todesfälle zu verzeichnen seien: So verpasse die bayerische Staatsregierung ihren Gesundheitsämtern einen „Maulkorb“ für Presseanfragen. Dies soll laut SZ sowie NDR und WDR bereits im März geschehen sein und sei ein Grund, warum die Ämter in Bayern nur zäh über ihre Daten zur Ermittlung von Kontaktpersonen informieren. Oft wurde dann auf die bayerische Landesregierung verwiesen, die habe sich jedoch auf neuerliche Nachfrage geweigert, Daten herauszugeben.
So bleibt der Freistaat laut der Autoren eine „Black Box“ (Sueddeutsche Zeitung) im Hinblick auf die Ergebnisse der Gesundheitsämter: Weder sei klar, wie viele Kontaktpersonen die Ämter ermitteln, noch wie effektiv die Schutzmaßnahmen sind. Zwei Gesundheitsämter hatten die Anfrage beantwortet: Neu-Ulm und das Berchtesgadener Land, die eine erstaunlich niedrige Anzahl von Kontaktpersonen pro Infiziertem (1,6 im Schnitt) aufweisen.
Virologe Christian Drosten sagte nun, das Coronavirus wird auch Deutschland noch für lange Zeit beschäftigen. Er bezeichnet die Pandemie nicht als wissenschaftliches Phänomen, sondern als Naturkatastrophe:
Doch auch eine Mutation könnte zur rasanteren Verbreitung des Virus führen. (PF) *Merkur.de ist ein Angebot des Ippen-Digital-Netzwerks