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Neue Corona-Regeln: Alle Maßnahmen für Deutschland im Überblick

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Habemus Lockerungen. Nach einer aufzehrenden Gipfelnacht haben sich Bund und Länder doch noch für einen einheitlichen Lockerungs-Plan entschieden. Die Regeln im Überblick.

Berlin - Bund und Länder lieferten sich am 3. März einen regelrechten Corona-Gipfel-Marathon. Dennoch gelangten Kanzlerin Angela Merkel und die Länder-Fürsten nach teils heftigen Disputen zu einem neuen Lockdown-Fahrplan. Es wurde ein Stufen-System vereinbart sowie weitreichende Neuerungen in Sachen Impf-Strategie vereinbart - der Überblick zu den Beschlüssen!

Man stehe nun an der Schwelle zu einer neuen Phase in der Corona*-Pandemie, „in der wir nicht mit Sorglosigkeit, aber doch mit berechtigten Hoffnungen hineingehen können“, sagte Angela Merkel auf der Pressekonferenz nach der Konferenz. Der Frühling 2021 werde ein anderer sein als der im letzten Jahr. Dennoch wurde der Lockdown allgemein bis zum 28. März verlängert.

Corona-Regeln: Merkel stellt Fahrplan mit fünf Lockerungs-Stufen vor

Vereinbart wurde aber eine stufenweise Öffnungsstrategie mit eingebauter Notbremse: Führen einzelne Lockerungen zu einem starken Anstieg der Infektionszahlen in einer Region, werden automatisch alle schon erfolgten Erleichterungen wieder gestrichen.

Wichtig dabei: Merkels 35-Inzidenz-Grenze ist gefallen! Öffnungsschritte sollen nun schon bei einer Inzidenz unter 50 folgen können - begrenzt sogar bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100.

Ein nächster Schritt kann immer erst erfolgen, „wenn eine stabile oder sinkende Tendenz 14 Tage nach dem letzten Schritt abzulesen ist“, so Merkel. Falls der Inzidenz*-Grenzwert von 100 an drei Tagen hintereinander überschritten wird, zieht die Notbremse: „Wenn wir also in ein exponentielles Wachstum geraten“, klärt die Kanzlerin dazu auf. Notbremse bedeutet ein zurück zur Situation wie vor dem 8. März. Die fünf Öffnungs-Schritte im Überblick:

Weitere Schritte werden bei der Ministerpräsidenten-Konferenz am 22. März beschlossen. Dann geht es etwa um Gastronomie, Kultur, Veranstaltungen, Reisen und Hotels.

Corona-Regeln in Deutschland: Kontakt-Beschränkungen werden gelockert

Schon ab dem 8. März sollen zudem die Kontaktbeschränkungen gelockert werden.* Dann sind Treffen zwischen zwei Haushalten mit einer maximalen Personenzahl von fünf erlaubt. Kinder unter 14 sind davon ausgenommen - Paare gelten als ein Hausstand. Zusätzlich kann in Regionen bei einer Inzidenz von unter 35 eine weitere Lockerung hinzukommen: Dann können Treffen mit insgesamt drei Haushalten und maximal zehn Personen erlaubt werden.

Corona-Lockdown wird gelockert: Schnell- und Selbst-Tests kommen

Die geplanten Lockerungen sollen mit massenhaften Schnell- und Selbsttests abgesichert werden. Die Tests zeigten „mit guter Genauigkeit, ob jemand tagesaktuell ansteckend ist“, sagte Kanzlerin Angela Merkel. Jeder Bürger solle sich einmal pro Woche kostenlos testen lassen können. „Dieses Angebot gilt ab dem 8. März, und die entsprechenden Testzentren werden vor Ort dafür zur Verfügung gestellt“, kündigte Merkel an. Die Kosten für den Test übernimmt der Bund.

In Schulen und Kitas sollten auch die einfacher anzuwendenden Selbsttests genutzt werden. Zur Beschaffung dieser Tests werde eine Taskforce gegründet. Ob Arbeitgeber Tests für ihre Mitarbeiter bezahlen müssen, ist noch nicht endgültig geklärt. Die Bundesregierung werde die Gespräche dazu am Freitag fortsetzen, kündigte Merkel an.

Regeln in Deutschland: Corona-Impf-Turbo wird angeworfen

In Sachen Corona-Impfungen wird von Bund und Ländern der Impf-Turbo angeworfen. Ab Ende März/Anfang April soll auch in Hausarzt- und Fachpraxen geimpft werden können. Dadurch können mehr Menschen in kürzerer Zeit geimpft werden. Zudem sollen die Länder nun flexibel über die Impf-Reihenfolge entscheiden können. Außerdem soll der Astrazeneca-Impfstoff in wenigen Tagen auch für Menschen über 65 zugelassen werden.

Zudem soll der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung ausgeweitet werden. So sollen Impf-Dosen direkt verimpft werden und nicht für eine Zweitimpfung zurückgelegt werden. Ein ähnliches Modell wird in Großbritannien durchgeführt.

Zudem wird ein Härtefall-Fonds für Wirtschaftshilfen eingerichtet. Die Kosten teilen sich Bund und Länder. Details sollen noch ausgearbeitet werden.

Nach harten Maßnahmen sollen nun Lockerungen folgen, so die Kanzlerin. Allerdings mahnte sie auch, dass diese die Entwicklung nicht zurückwerfen dürfe. Es gebe in Europa Beispiele einer dramatischen dritten Welle. „Diese Gefahr besteht auch für uns“, so Merkel.

Möglich scheint aber auch, dass in Ländern nach und nach wieder unterschiedliche Regelungen und Sonderwege in Kraft treten - einen Überblick über die Maßnahmen in Hamburg* finden Sie bei hamburg24.de*. (rjs mit dpa) *Merkur.de und hamburg24.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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